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#So sichern Sie sich die niedrigen Bauzinsen

So sichern Sie sich die niedrigen Bauzinsen

Es war eine schöne Welt, an die man sich nur zu gern gewöhnt hat: Einen Hauskauf zu finanzieren wurde billiger und billiger. Die Zinsen für einen Immobilienkredit kannten nur den Weg nach unten. Im Jahr 2000 musste man im Durchschnitt bei einer zehnjährigen Zinsbindung noch 6,5 Prozent bezahlen, 2010 nur noch knapp vier und im vergangenen Jahr knapp unter 0,7 Prozent. Das sparte Zinsen von teilweise mehr als 100.000 Euro.

Dyrk Scherff

Redakteur im Ressort „Geld & Mehr“ der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung.

Doch das scheint nun Vergangenheit. Die Bauzinsen sind gestiegen. Jetzt muss schon fast 0,9 Prozent für zehn Jahre bezahlt werden. Besonders stark sei der Anstieg bei hohem Fremdkapitalanteil von mehr als 70 Prozent, hat die FMH-Finanzberatung festgestellt, die regelmäßig die Hypothekenzinsen vergleicht und analysiert. Der Anstieg erscheint zwar absolut betrachtet winzig, aber ein Viertel mehr als noch vor wenigen Monaten ist am Zinsmarkt ein gewaltiger Sprung. Und damit wird offenbar noch nicht Schluss sein. „Ich gehe von einem weiteren Anstieg um 0,7 Prozentpunkte bis zum Jahresende aus“, sagt Günter Vornholz, Professor für Immobilienökonomie an der EBZ Business School in Bochum. Dann würden die Kredite im Durchschnitt schon 1,6 Prozent im Jahr kosten, manche gar mehr als zwei Prozent.

Mehrbelastungen von einigen Zehntausend Euro

Solch ein Anstieg macht sich bemerkbar. Denn Bauzinsen haben die unangenehme Eigenschaft, dass sie für viele Jahrzehnte und auf sehr hohe Summen fällig werden. Da wirken sich auch kleine prozentuale Unterschiede mächtig aus. Für einen Kredit von 300.000 Euro sind zum Beispiel bei einem Prozent Zins rund 250 Euro Zinsen im Monat fällig, bei zwei Prozent eben schon 500, und die Tilgung kommt dann noch dazu. Bei Tilgungszeiten von 20 und mehr Jahren kommen da Mehrbelastungen von einigen Zehntausend Euro zusammen.

Der Grund für den Anstieg liegt in der erhofften Entspannung der Corona-Pandemie. Es wird erwartet, dass die Menschen im zweiten Halbjahr kräftig Geld ausgeben werden und einiges an Konsum nachholen, worauf sie 2020 noch verzichtet haben, von Urlauben über Essengehen bis hin zu Kultur und Dienstleistungen. Hinzu kommen die massive Geldschwemme durch Anleihekäufe der Notenbanken und die Konjunkturprogramme der Staaten. Dies alles könnte die Preise in die Höhe treiben, in Deutschland wird mit mehr als drei Prozent Inflation gerechnet.

Die Zinsen werden nicht weiter fallen

Dafür wollen die Anleger an den Zinsmärkten entschädigt werden – mit einem höheren Zins. Die Renditen für Bundesanleihen sind schon deutlich gestiegen und mit ihnen die der Pfandbriefe. An deren Niveau orientieren sich die Bauzinsen. Von einem weiteren Anstieg in diesem Jahr gehen alle Experten aus. Vornholz erwartet ein Ende der Entwicklung erst nächstes Jahr. Dann würden die Zinsen stagnieren, weil der Nachholdrang der Verbraucher nachlasse. „Aber die Zinsen werden nicht wieder fallen.“

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