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#So wirkt sich der steigende CO2-Preis auf den Geldbeutel aus




Ob an der Zapfsäule oder mit der Heizkostenabrechnung: Wer fossile Energieträger nutzt, entrichtet dafür den CO2-Preis. Und der steigt mit der Zeit. Wie sich das bemerkbar macht, zeigt eine Rechnung.

Wärmepumpe, Hybridheizung, oder doch noch mal einen rein fossilen Wärmeerzeuger? Immobilieneigentümer, deren Heizung defekt ist oder ihren Zenit zumindest überschritten hat, stehen vor der Qual der Wahl. Das politische Gerangel um das Gebäudeenergiegesetz hat die Verunsicherung in der Bevölkerung nicht gerade gemildert – im Gegenteil.

Was Betroffenen aber klar sein sollte: Wer bei einem notwendigen Tausch weiterhin auf fossile Brennstoffe setzt, weil etwa der Einbau eines neuen Gas-Heizkessels im ersten Moment günstiger ist als die Installation einer moderneren Technologie, der zahlt dafür mittel- und langfristig einen hohen Preis.

Abgesehen davon, wie sich Gas- und Ölpreise in der Zukunft entwickeln – denn das kann niemand vorhersagen -, ist eines sicher: Der CO2-Preis, den Mieter und Eigentümer schon jetzt bezahlen, wenn sie mit fossilen Energieträgern heizen, wird weiter ansteigen. Aktuell liegt dieser bei 30 Euro je Tonne, ab 2024 soll er auf 40 Euro je Tonne ansteigen, ab 2025 auf 50 Euro je Tonne. Der weitere Preispfad ist unklar. Laut derzeitiger Gesetzeslage soll sich der CO2-Preis 2026 in einem Preiskorridor von 55 bis 65 Euro je Tonne bewegen und ab 2027 soll sich der Preis anhand von Angebot und Nachfrage frei am Markt entwickeln.

Was dann mit dem Preis passiert, ist Zukunftsmusik. Doch schon im vergangenen Jahr lag er auf dem EU-Markt zwischen rund 65 und über 100 Euro je Tonne. Die Frage ist: Wie wirkt sich diese CO2-Preis-Entwicklung auf den Geldbeutel von Verbraucherinnen und Verbrauchern aus? Wir zeigen es Ihnen anhand von zwei Musterbeispielen.

Beispiel 1:Singlehaushalt mit 60-Quadratmeter-Wohnung

Ein Single, der in einer 60 Quadratmeter großen Wohnung wohnt und pro Jahr 6000 Kilowattstunden (kWh) Gas zum Heizen verbraucht, zahlt in diesem Jahr noch CO2-Kosten von 36 Euro. Das hat Andreas Kaschuba-Holtgrave von der Verbraucherzentrale Niedersachsen errechnet. Mit den steigenden Preisen wachsen auch die jährlichen Kosten auf Verbraucherseite:

  • 2024 sind es 48 Euro,
  • 2025 werden es 60 Euro sein,
  • 2026, angenommen der CO2-Preis liegt dann bei der Höchstmarke von 65 Euro, kommt man auf 78 Euro.

Das wäre mehr als eine Verdopplung der CO2-Kosten innerhalb von drei Jahren.

Angenommen der CO2-Preis landet ab 2027 bei der bisherigen Höchstmarke von rund 100 Euro je Tonne, müssten Verbraucherinnen und Verbraucher noch tiefer in die Tasche greifen. Dann wären 120 Euro jährlich fällig.

Bei der Ölheizung ein ähnliches Bild: Während die CO2-Kosten 2023 bei einem Verbrauch von 600 Litern pro Jahr bei rund 46 Euro liegen, wachsen sie 2024 auf rund 62 Euro, 2025 auf rund 77 Euro und 2026 auf knapp über 100 Euro an. Auch hier: mehr als eine Verdopplung. Bei einem CO2-Preis von 100 Euro ab 2027 wären 154 Euro fällig, das wären im Vergleich zum Vorjahr noch einmal 50 Prozent on top.

Beispiel 2: Vier-Personen-Haushalt im 150-Quadratmeter-Einfamilienhaus

Bei einer vierköpfigen Familie im 150 Quadratmeter großen Einfamilienhaus ist der Verbrauch erwartungsgemäß deutlich höher, die CO2-Kosten entsprechend auch. Verbraucherschützer Kaschuba-Holtgrave schätzt den Gasverbrauch fürs Heizen hier auf rund 18 000 kWh. Damit müsste die Familie 2023 noch CO2-Kosten von 108 Euro berappen. 2024 wären es dann schon 144 Euro, 2025 180 Euro und 2026 im ungünstigsten Fall 234 Euro – und damit 126 Euro mehr als noch drei Jahre zuvor. Stiege der Preis ab 2027 auf den Wert von 100 Euro an, lägen die Gesamtkosten pro Jahr bereits bei 360 Euro.

Auch hier lohnt der Blick auf dieselbe vierköpfige Familie mit Ölheizung: Hier muss die Familie im Vergleich zur Gasheizung bereits

  • 2023 rund 30 Prozent tiefer in die Tasche greifen und rund 139 Euro bezahlen.
  • 2024 sind es dann rund 185 Euro,
  • 2025 knapp 231 Euro,
  • 2026 über 300 Euro.

Bei einem angenommenen CO2-Preis von 100 Euro je Tonne im Jahr 2027, würden sich die CO2-Kosten der Familie auf 462 Euro jährlich belaufen. Das wäre gegenüber 2023 deutlich mehr als das Dreifache.

CO2-Kosten für Sprit noch gar nicht berücksichtigt

Wer ein Auto mit Verbrennungsmotor fährt, entrichtet zusätzlich auch noch an der Zapfsäule den CO2-Preis. Dieser ist bereits im Spritpreis berücksichtigt. Bei einer durchschnittlichen Laufleistung von 13 700 Kilometern pro Jahr und einem Verbrauch von 7 Litern Diesel beziehungsweise 7,7 Litern Benzin fallen für Autofahrer 2023 laut einem Rechner der Deutschen Industrie- und Handelskammer zusätzlich CO2-Kosten von rund 77 Euro beziehungsweise 75 Euro an.

Mit den steigenden CO2-Kosten könnte die Belastung für Dieselfahrer bis 2026 auf bis zu 167 Euro ansteigen. Bei Autofahrern mit Benzinmotor würden bis zu 164 Euro fällig.

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