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#Söder bezeichnet Scholz als Erbschleicher

Söder bezeichnet Scholz als Erbschleicher

Wenn wir unseren geschätzten Kolumnisten-Kollegen Looman nicht ganz falsch verstanden haben, dann lautet sein zentraler Rat in Vermögensfragen: Sorge dich nicht – lebe! Sehr weise erscheint uns auch die Empfehlung, das Bisschen, das man sich sauer erarbeitet hat, selbst auf den Kopf zu hauen. Denn erstens hält der Fiskus, kaum dass der sparsame Steuerzahler erkaltet ist, schon wieder seine knöcherne Hand auf, ohne jede Spur von Traurigkeit. Und zweitens ist geerbtes Geld wie kein anderes dazu geeignet, den Charakter und die Lebenstüchtigkeit derer zu beeinträchtigen, denen es einfach so in den Schoß fällt.

Große Gestalten aus der Film- und Musikbranche wollen ihren Sprösslingen daher höchstens ein paar Millionen hinterlassen. Daniel Craig findet sogar, es sei schon stillos („quite distasteful“), überhaupt etwas zu erben. Manchmal reicht freilich nicht einmal dieses Adjektiv, um die Szenen zu beschreiben, die sich in Erbenkreisen abspielen, unter Umständen schon beim Leichentrunk.

Warmer Regen, der auf eine Erbengemeinschaft niedergeht, kann sich in reine Säure verwandeln, wenn der Erblasser, dieser Verbrecher, nicht geregelt hat, wer was bekommt. Freilich werden selbst dann noch Anwälte großzügig am Nachlass beteiligt, wenn der Verblichene alles ganz genau festgelegt hat. Denn es findet sich doch immer einer, der davon überzeugt ist, dass alles an ihn hätte gehen müssen und nichts an diese schamlosen Erbschleicher.

In Berlin müssen wir nun verfolgen, dass in aller Öffentlichkeit darum gestritten wird, wer der einzig legitime Erbe sei, noch bevor der Ernstfall des Erbfalls eingetreten ist. Lange hatte ja Armin Laschet gedacht, er sei der lachende Erbe dieser einmaligen Immobilie gegenüber vom Reichstag. Doch dann nahm er das leider zu wörtlich. Wo die Kanzlerin in Krisen doch allenfalls zart gelächelt hat, das letzte Mal 2015.

Aufreizend posiert wie früher für den „Playboy“

Die Chance, den Anspruch Laschets anzufechten, ließ Olaf Scholz, von Hause aus Jurist, sich natürlich nicht entgehen. Er schnappte sich sofort Merkels sogenannte Raute, um wie weiland Artus mit dem Schwert Excalibur zu zeigen, dass nur er Fleisch vom Fleische Merkels sei, natürlich rein politisch betrachtet. Als Scholz mit Merkels Handzeichen für ein Magazin-Titelbild so aufreizend posierte wie früher nur ähnlich tabulose Genossinnen für den „Playboy“, musste der Union aber natürlich der Kragen platzen.

Am lautesten klagte Markus Söder über den „unlauteren Versuch von Olaf Scholz, eine Art Erbschleicher von Angela Merkel zu werden“. Der CSU-Vorsitzende hat es schließlich noch nicht einmal ganz verkraftet, dass Laschet sich beim Notar vordrängte. Und jetzt soll Scholz bekommen, was doch allein Söder zustand?

Dass der SPD-Kandidat nun sagte, das mit der Raute sei nur Spaß gewesen, hat aber vermutlich am wenigsten mit Söders Wutanfall zu tun. Sehr wahrscheinlich war Scholz auch schon von seiner Führung im Willy-Brandt-Haus gefragt worden, ob er noch alle Tassen im Schrank habe – auf Merkel 2.0 (so Bouffier) machen! Wo Esken und Co. es doch nicht einmal witzig fänden, wenn Scholz Schröder imitierte.

Die Kanzlerin selbst hat es ebenfalls nicht amüsiert, dass ihr Vize – sehr erfolgreich – so tut, als sei er der von ihr eingesetzte Nachlassverwalter. Schließlich würde nicht einmal sie mit der Linkspartei koalieren. Und man soll ja auch die Gesten der Bärin nicht verteilen, bevor sie auf dem Gnadenhof ist.

So sieht es auch die Erbtante

Andererseits müsste es der Kanzlerin doch schmeicheln, dass keiner der drei Kandidaten das Erbe ausschlagen will, das sie hinterlässt. Selbst nach 16 Jahren haben die Deutschen offensichtlich noch nicht genug von Merkel. Also jedenfalls jene Deutschen, die sich schon jetzt die Augen ausweinen. Anderen kann sie gar nicht schnell und spurlos genug abtreten. Das ist Laschets großes Dilemma. Wie soll er sich zu so einem Erbe stellen? Das kann man mit Fug und Recht eine Erblast nennen. Die Frage nach dem Nachlass beantwortete er, dem derzeit wirklich nichts geschenkt wird, aber ganz geschickt: „Das Kanzleramt erbt man nicht. Das muss man sich erkämpfen.“ So sieht es zweifellos auch die Erbtante.

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