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#Sonos: Der Schuss ging nach hinten los

Es ist die „bislang umfassendste Aktualisierung der App“, teilte Sonos schon lange vor der Veröffentlichung der neuen Steuerung des Multiroom-Soundsystems mit. Jetzt die neue App da – und die Nutzer möchten sie wieder loswerden.

Sonos Roam
Sonos Roam -. kleiner Speaker mit großem Sound-Spektrum.Bildquelle: Thorsten Neuhetzki

Seit dem 7. Mai ist die Aufregung in Sonos-Foren und Nutzergruppen groß. Sonos hat, wie angekündigt, das Herz des Soundsystems ausgetauscht. Nur mit einer App für Android oder iOS lässt sich das Soundsystem vernünftig administrieren. Ein einzelner Sender oder ein Song kann auch per Sprachbefehl aufgerufen werden, sofern ein solcher Assistent eingerichtet ist. Doch wer einen Wecker einstellen will oder den Schlummermodus nutzen möchte, um beispielsweise bei einem Podcast einzuschlafen, der braucht die App. Oder besser: brauchte. Denn die Funktionen gibt es nicht mehr. Auch andere Features hat Sonos gestrichen. Die Kunden sind sauer.

Neue Sonos-App: Das sind die größten Bugs

Für Ärger sorgt auch, dass die Möglichkeit, eine eigene Musiksammlung einzubinden, massiv beschnitten wurde. Per persönliche Livestreams von (meist kleineren) Radiosendern gespeichert hatte, hat diese verloren und muss sie neu einrichten und auch persönliche Playlisten sollen in Teilen bei der Umstellung gelöscht worden sein. Nutzer berichten auch, dass es in Zusammenhang mit der Lautstärkeregelung und generell beim Abspielen und Pausieren von Musik immer wieder zu Problemen kommt, seitdem das Update da ist.

Was auf die Nutzer mit dem Update zukommt, hatte Sonos Journalisten im Vorfeld nur in kurzen Videosessions gezeigt. Hier wurden die optischen Neuerungen der Nutzeroberfläche betont, die mehr persönliche Einstellungen zulassen. Ein Testen der neuen App war – anders als bei früheren Updates – nicht möglich.

Am meisten Unverständnis ruft Sonos aber mit der Beschneidung der Wecker-Funktion hervor. Wer in der alten Sonos-App Wecker eingerichtet hatte, dessen Wecker funktionieren demnach weiterhin – allerdings lassen sie sich nicht mehr editieren.

Wie geht es weiter?

Der Missmut der Nutzer geht so weit, dass einige in einschlägigen Foren bereits angekündigt haben, keine weiteren Sonos-Produkte mehr zu kaufen oder gar sich von ihrem bestehenden System zu trennen. Sonos scheint von der Kritik überrascht. Inzwischen hat man sich aber sowohl gegenüber Medien als auch gegenüber den Kunden geäußert. Im eigenen Community-Forum schreibt ein Mitarbeiter, man schätze „all das Feedback, das ihr zur neuen Sonos App gebt. Wir hören euch.“ Gleichzeitig kündigte er an, dass die folgenden Funktionen zurückkommen. Alarmverwaltung, Schlaf-Timer, Queue-Management und Playlist-Bearbeitung. Zur lokalen Musikbibliothek heißt es, dass die SMBv1-Unterstützung dauerhaft entfernt wurde. Aber: „An der Suche in der lokalen Musikbibliothek wird noch gearbeitet.“

Unklar ist, warum Sonos eine offenbar nicht fertige App auf den Markt bringt, ohne den Kunden offiziell die Wahlmöglichkeit zwischen der neuen und der allen Version zu geben. Denn ein Zurück zur alten App ist nicht vorgesehen. Immerhin: Andoid-Nutzer können diese per Sideload installieren, nachdem sie sich die entsprechende Programmdatei (APK) im Internet heruntergeladen haben. Der automatische Download eines Updates sollte daraufhin unterbunden werden. Möglich ist, dass das Sonos-Update, bei dem offensichtlich nicht nur die Oberfläche, sondern auch die technische Basis der App angepasst wurde, in Zusammenhang mit neuen Sonos-Geräten steht. Gerüchten zufolge sollen schon in den kommenden Wochen neue Sonos-Produkte auf den Markt kommen. Ob diese sich angesichts der aktuell herben Kritik der Nutzer einer großen Beliebtheit erfreuen, darf man aber wohl abwarten.

Bildquellen

  • Sonos Arc: Thorsten Neuhetzki

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