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#Wie eine Frau nach zehn Jahren als zweifache Kindsmörderin überführt wurde

„Wie eine Frau nach zehn Jahren als zweifache Kindsmörderin überführt wurde“

Manchmal ist es Zufall, dass Mord nach vielen Jahren doch noch nachgewiesen werden kann. Manchmal gelingt das dank kriminalistischer Ausdauer und Findigkeit. Und manchmal führt erst die Mischung zum Erfolg. So wie im Fall einer heute 33 Jahre alten Frau aus Herne, die aus niedrigen Beweggründen zwei ihrer Kinder erstickt und ein drittes beinahe erstickt haben soll. Jahrelang ließ sich der Mutter nichts nachweisen, jedes Mal schienen Untersuchungen zu belegen, dass es sich um medizinische Notfälle gehandelt hatte. Am Dienstag konnte die Frau fest­genommen werden.

Ein Zufall habe letztlich dazu geführt, dass überhaupt noch ein Strafverfahren eingeleitet wurde, sagt Staatsanwalt Dietrich Streßig am Mittwoch im Polizeipräsidium Bochum. Man könnte auch von gesundem Misstrauen sprechen. Denn es war die behandelnde Ärztin des überlebenden Kindes, die alles ins Rollen brachte. Sie interessierte sich für die Vorgeschichte der Frau, die ihr gefühlskalt vorkam. Bald fand die Ärztin heraus, dass die beiden ersten Kinder der Frau gestorben waren. Auch das Jugendamt schaltete die Medizinerin ein. Es holte im Rahmen eines Verfahrens wegen Kindeswohlgefährdung ein rechtsmedizinisches Gutachten zu den beiden Todesfällen ein. Auch diesmal schien nichts die Mutter zu belasten.

„Doch zusammen betrachtet, war das sehr verdächtig“, sagt Kriminalhauptkommissarin Stefanie Lienemann, die die Ermittlungen leitete. Sie zählt die wichtigsten Fakten auf: Im November 2011 war der erste Sohn der Frau mit zweieinhalb Monaten plötzlich gestorben. Im Mai 2012 rief sie den Rettungsdienst, auch diesmal gab sie an, der Atem des Kindes habe ausgesetzt. Dem Notarzt gelang es, den 19 Monate alten Jungen zu reanimieren. Doch nach neun Tagen auf der Intensivstation starb auch er. Im April 2018 musste auch der dritte, damals zwei Jahre und vier Monate alte Sohn mit einem Rettungs­wagen ins Krankenhaus gebracht werden.

Verdeckte Ermittlungen blieben ohne Erfolg

So wenig die Ermittler gegen die Frau in der Hand hatten, so dringend erschien es ihnen, an dem Fall dranzubleiben. Bei einem Rechtsmediziner aus Gießen holten sie ein weiteres Gutachten ein. „Es handelt sich um einen Fachmann für den Er­stickungstod von Kindern“, sagt Staats­anwalt Streßig. Der Gutachter kam 2020 zu dem Schluss, „dass drei solche ähnlichen Vorfälle bei gemeinsamen biologischen Eltern sehr unwahrscheinlich sind“.

Gegen die Frau begannen verdeckte Ermittlungen. Auch sie blieben ohne Erfolg. Dann aber machte sie sich „selbst zum Beweismittel“, wie Staatsanwalt Streßig formuliert. Zeugen berichteten der Polizei, die Frau habe ihnen die Taten geschildert und auch ihr Motiv genannt. In allen drei Fällen habe sie ihren Kindern ein Kissen ins Gesicht gedrückt. Das erste Opfer sei ein „Schreikind“ gewesen, sie habe „endlich ihre Ruhe haben wollen“. Den zweiten Jungen habe sie getötet, weil sie ihre außerfamiliären Aktivitäten wie vor ihrer Ehe habe ausleben wollen. „Sie war vor ihrer Ehe sehr viel feiern und hatte viele Männerbekanntschaften“, sagt Staatsanwalt Streßig.

Gegen den Vater der drei Kinder bestehe kein Tatverdacht. „Die Beschuldigte war nachweislich bei jeder Tat allein.“

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