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#Spahn: So viele Impfdosen wie nie zuvor

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Spahn: So viele Impfdosen wie nie zuvor

Wer bei seinem Hausarzt gegenwärtig keine Grippeimpfung bekommt, weil nicht genügend Impfdosen zur Verfügung stehen, sollte sich bis November oder Dezember gedulden. Impfdosen gegen Grippe werden immer nach und nach ausgeliefert und das bedeutet, dass es auch zu lokalen und momentanen Engpässen kommen kann. Generelle Befürchtungen, die Impfdosen könnten nicht reichen, hat Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) am Mittwoch in Berlin zurückgewiesen. Das Bundesgesundheitsministerium hat nach eigenen Angaben für diese Saison 26 Millionen Dosen bestellt. „So viele Impfdosen standen noch nie zuvor in Deutschland für die Grippeimpfung zur Verfügung“, sagte Spahn. Im vergangenen Jahr wurden von 20 Millionen Impfdosen nur 14 Millionen verimpft, sechs Millionen mussten vernichtet werden. „Wenn wir Ende Januar oder im Februar keine Impfdosen mehr haben, dann wäre ich ein glücklicher Gesundheitsminister“, versicherte Spahn. Die Kosten für die Impfdosen gegen Grippe in Höhe von 300 Millionen Euro trägt der Bund, 200 Millionen Arztkosten werden von den Krankenkassen übernommen.

Heike Schmoll

Heike Schmoll

Politische Korrespondentin in Berlin, zuständig für die „Bildungswelten“.

Eindringlich forderte der Minister Menschen mit über 60 Jahren, Risikopatienten, sowie Beschäftigte im Gesundheitswesen, Altenpfleger und Lehrer wie Erzieher dazu auf, sich gegen Grippe impfen zu lassen, damit das Gesundheitssystem nicht noch zusätzlich durch Grippekranke belastet wird. Beim medizinischen Personal lag die Impfquote gegen Grippe bisher bei nur 30 bis 40 Prozent. Auch von den Risikopatienten mit Vorerkrankungen war nur jeder dritte gegen Grippe geimpft. „Schützen Sie sich, schützen Sie andere, schützen Sie unser Gesundheitssystem“, sagte Spahn. Je weniger Menschen an Grippe erkrankten, desto mehr Kapazitäten stünden für andere Patienten, vor allem für Covid-19-Erkrankte zur Verfügung, das gelte vor allem in den Krankenhäusern. Die Vorstandsvorsitzende des GKV-Spitzenverbandes Doris Pfeiffer appellierte an die 73 Millionen Versicherten ihres Verbandes, die Grippe ernst zu nehmen und nicht zu Unrecht zu verharmlosen.

„Die schweren Verläufe von Covid-19 werden weiter zunehmen, daher müssen wir verhindern, dass zusätzlich die Grippekranken zunehmen“, sagte der Präsident des Robert-Koch-Instituts Lothar Wieler. Die in der Südhalbkugel (Australien, Neuseeland, Südafrika) durch Kontaktbeschränkungen und Hygienevorschriften nahezu ausgefallene Grippewelle stimmt Wieler nach eigenen Worten optimistisch. Um so mehr kommt es aus seiner Sicht jetzt darauf an, die Hygieneregeln, sowie das Lüften zu befolgen. 90 Prozent der Bevölkerung hielten sich an die Regeln, 10 Prozent nicht, sagte Spahn.

Wieler verteidigt Inzidenzmarke von 50

Einträge bei Neuinfektionen im innerdeutschen Reiseverkehr bezifferte er mit nur 10 Prozent, im August waren es 50 Prozent, die als Rückkehrer aus dem Ausland Infektionen mitbrachten. Sowohl Spahn als auch Wieler mahnten angesichts der auf 5132 Fälle gestiegenen Infektionszahl dazu, eine Überlastung bei den Gesundheitsdiensten unbedingt zu vermeiden. Die Pandemie kann sich nur beherrschen lassen, wenn die Kontakte noch sorgfältig nachverfolgt werden können. Wieler verteidigte auch die Marke von 50 Infizierten je 100.000 Bewohnern, die zunehmend angezweifelt wird, schon deshalb als sinnvoll, weil sie auch im Ausland zur Anwendung komme.

Schlimmer als im Frühjahr bewertete er die gegenwärtigen Infektionen nicht. „Der entscheidende Unterschied liegt darin, dass wir heute mehr Wissen über das Virus haben“. Im März habe man keine Erfahrung gehabt, keine Schutzkleidung und keine ausgereiften Hygienekonzepte. Auch sei noch nicht klar gewesen, welche entscheidende Rolle die Übertragung durch Aerosole, also mit Viren angereicherte Luftpartikel spiele und wie wichtig das Tragen von Masken sei. „Inzwischen wissen wir zielgenau, welche Maßnahmen wir durchführen können“, so Wieler.

Spahn kündigte an, dass vom 15. Oktober an eine neue Testverordnung gilt, bei der mehr Schnelltests zum Einsatz kommen sollen, um vulnerable Gruppen wie Alten- und Pflegeheime noch besser schützen zu können. Für den noch nicht vorhandenen Impfstoff gegen Covid-19 arbeite derzeit die Ständige Impfkommission unter dem Vorsitz von Thomas Mertens gemeinsam mit der Nationalakademie Leopoldina ein Konzept aus, um festzulegen, welche Bevölkerungsgruppen zuerst Zugang zu einem möglicherweise im Laufe des nächsten Jahres verfügbaren Impfstoff bekommen soll. Unterdessen haben die deutschen Kinder- und Jugendärzte davor gewarnt, die Grippeimpfungen könnten knapp werden, weil sie nicht einmal für die Risikopatienten reichten.

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