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#Spaltungstendenzen bei der Werte-Union

Spaltungstendenzen bei der Werte-Union

In der Werte-Union konservativer CDU- und CSU-Mitglieder zeigen sich Spaltungstendenzen. Die bayerische Werte-Union trat am Samstag aus dem Bundesverband aus, wie die bei einer Mitgliederversammlung in Pöttmes neugewählte Landesvorsitzende Juliane Ried sagte.

In Baden-Württemberg kündigte der Landesvorstand aus Protest gegen die Wahl des Ökonomen Max Otte zum neuen Bundesvorsitzenden fast geschlossen seinen Rücktritt an, wie der stellvertretende Landeschef Oliver Kämpf der Deutschen Presse-Agentur sagte. In einem Schreiben an den Bundesvorstand heißt es: „Die Ziele der Werte-Union werden mit dem aktuellen Bundesvorstand nicht mehr erreicht.“ Hintergrund sei eine „Annäherung an völkische und nationalistische Themen“. Das laufe dem wertkonservativen und wirtschaftsliberalen Kurs der Landesvorstandsmitglieder zuwider.

„Die Werte-Union ist wie ein totes Pferd“

Die Werte-Union sieht sich als Vertretung der konservativen Strömung in der Union, ist aber keine offizielle Parteigliederung. Otte war Ende Mai im Amt des Vorsitzenden auf den Heidelberger Alexander Mitsch gefolgt, der vorher seinen Rückzug angekündigt hatte. Innerhalb der Werte-Union löste die knappe Wahl Ottes großen Streit aus. Der Fondsmanager war noch bis Januar 2021 Kuratoriumsvorsitzender der AfD-nahen Desiderius-Erasmus-Stiftung.

Nach Kämpfs Worten löst sich die Werte-Union langsam auf, vor allem im Süden Deutschlands habe es zahlreiche Rück- und Austritte gegeben. „Die Werte-Union ist wie ein totes Pferd, von dem man absteigen muss“, sagte er.

In Bayern nennt sie sich nun – wie bei ihrer Gründung im Jahr 2014 – wieder „Konservativer Aufbruch für Werte und Freiheit“, wie Ried sagte. 2019 hatte sich der Verein ihren Angaben nach mit der Werte-Union zusammengeschlossen. „Wir wollen uns wieder auf die CSU konzentrieren“, sagte die 38 Jahre alte Ried der dpa zur Begründung des Austritts. Sie verfolgten aber weiterhin gemeinsame Ziele mit der Werte-Union. Jedoch: Die Politik der CSU-Führung sei „derzeit noch problematischer als die der CDU, so dass man sich mit ganzer Kraft auf Bayern und die Basis der CSU konzentrieren müsse“, schrieb Ried auf der Facebook-Seite des Vereins. Es gelte, einer „Linkswende“
der CSU entgegenzutreten. 

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Baden-Württembergs stellvertretender Landeschef Kämpf sagte weiter, die von Mitsch gegründete Werte-Union gebe es praktisch nicht mehr. „Der Name ist zerstört.“ Es sei nicht hinnehmbar, dass sich die Werte-Union gegenüber anderen Gruppierungen oder Parteien öffne. Im Landesverband im Südwesten seien „sehr viele treue CDU-Mitglieder“, die Einfluss auf den Kurs der Partei nehmen wollten, was über die Werte-Union aber nicht mehr gehe.

Bundesweit hat die Organisation nach Kämpfs Angaben etwa 3700 Mitglieder. Die CDU hat insgesamt rund 400.000 Mitglieder, die CSU rund 140.000.

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