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#Spanien steht besser da

Spanien steht besser da

Normalerweise machen sich am ersten Dezemberwochenende Millionen Spanier auf den Weg in ein verlängertes Wochenende. In diesem Jahr steht sogar eine „Macropuente“ bevor, die noch den Dienstag einschließt: Auf den Verfassungstag am Sonntag folgt am 8. Dezember der Feiertag der Unbefleckten Empfängnis. Doch in diesem Jahr müssen die Spanier zu Hause bleiben. Sie dürfen ihre Heimatregionen nicht verlassen, viele nicht einmal ihren Wohnort. Die Region Madrid ist gleich für zehn Tage abgeriegelt. In Spanien will man auf keinen Fall den Fehler vom Sommer wiederholen und die Corona-Einschränkungen zu schnell lockern. Früher als in den meisten europäischen Ländern hatte die zweite Covid-Welle in einigen Regionen schon im Juli begonnen. Nach wochenlangen Beschränkungen ist die Lage jetzt wieder halbwegs im Griff. Diesen Erfolg will die Regierung vor Weihnachten nicht gefährden.

Hans-Christian Rößler

Ohne einen nationalen Lockdown wie im Frühjahr hat Spanien die Zahl der Neuinfektionen praktisch halbiert. Sie liegt nach Angaben des Gesundheitsministeriums bei 240 Fällen pro 100.000 Einwohner in 14 Tagen; der Höchstwert war mit 529 Fällen am 9. November erreicht. Ausgangsbeschränkungen und andere Restriktionen waren zum Teil jedoch schon seit Ende September in Kraft, so dass sie früher Wirkung zeigten als in zahlreichen anderen europäischen Staaten. So nimmt die Zahl der Covid-Patienten in Krankenhäusern und Intensivstationen ab, während die Zahl der Corona-Toten relativ hoch bleibt.

Laut der jüngsten Übersicht der europäischen Infektionsschutzbehörde ECDC hat Spanien inzwischen sogar niedrigere Infektionszahlen als Deutschland. Besonders drastisch fällt der Vergleich mit dem Nachbarland Portugal aus, das zuletzt 628 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in 14 Tagen meldete. Portugal war viel besser als Spanien durch die erste Corona-Welle gekommen. Nun hat die Regierung den Ausnahmezustand bis zum 7. Januar verlängert. Ähnlich wie in Spanien dürfen die Bürger an diesem verlängerten Wochenende bis zum 9. Dezember den eigenen Landkreis nicht verlassen.

Wie fragil die Lage aber auch in Spanien geblieben ist, zeigt das Beispiel Kataloniens. Dort waren zu Beginn der Woche erste Einschränkungen aufgehoben worden. Kaum hatten wieder Restaurants und Bars geöffnet, war der kontinuierliche Rückgang vorüber, und besonders in der Region Barcelona stieg der R-Wert wieder. Die Regionalregierung setzte deshalb die nächste Stufe des Lockerungsplans aus. Groß werden die Freiheiten auch zu Weihnachten und Neujahr nicht sein. Zwischen dem 23. Dezember und dem 6. Januar dürfen die 47 Millionen Spanier ihre Heimatregion nur in Ausnahmefällen verlassen. Ausnahmen werden nur für Treffen im engsten Familien- und Freundeskreis gelten. Der spanische Gesundheitsminister Salvador Illa appellierte an die Bürger, zu Hause zu feiern.

Von Januar an sollen dann die ersten Impfungen gegen Corona beginnen. Den Anfang machen Bewohner von Altenheimen und Pflegepersonal. Insgesamt 18 Bevölkerungsgruppen sieht die nationale Impfstrategie dafür vor. Bis Juni könnten bis zu 20 Millionen Spanier unentgeltlich in den 13.000 Gesundheitszentren des Landes die Impfung bekommen. Doch die Skepsis wächst, wie eine am Freitag veröffentlichte Umfrage des staatlichen Meinungsforschungsinstituts CIS deutlich macht: Nur ein Drittel der Befragten würde sich demnach sofort impfen lassen. Mehr als die Hälfte will lieber abwarten, bis mehr über mögliche Nebenwirkungen bekannt ist.

An die Impfungen knüpft die Tourismusbranche auf der Iberischen Halbinsel große Hoffnungen. Die Pandemie hat sie fast vollständig zum Stillstand gebracht. Inzwischen schreibt Spanien bei der Einreise einen negativen PCR-Test vor, der nicht älter ist als 72 Stunden. Das deutsche Robert Koch-Institut hat ganz Spanien und Portugal zu Risikogebieten erklärt – mit zwei Ausnahmen: die Kanarischen Inseln und Madeira.

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