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#Spektakuläre Aufholjagd in der Wüste

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Spektakuläre Aufholjagd in der Wüste

So kann man sich irren – auch Weltklassegolfer werden immer wieder überrascht von dem, was auf dem Platz passiert. Viktor Hovland hatte den Schlusstag bei der Slync.io Dubai Desert Classic mit sechs Schlägen Rückstand auf den südafrikanischen Spitzenreiter Justin Harding auf Rang 13 begonnen, ein scheinbar uneinholbares Defizit. Selbst als der 24 Jahre alte Skandinavier seine Schlussrunde rund 80 Minuten vor dem Spitzentrio furios mit Birdie, Eagle, Birdie und dem besten Tagesresultat von 66 Schlägen beendet hatte, glaubte er nicht, dass er am Ende nach drei Erfolgen auf der PGA Tour auch noch seinen zweiten Sieg auf der DP World Tour einfahren würde.

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Doch am Ende produzierte dieses Traditionsturnier, das seit 1989 ausgetragen wird, viel Drama. Während der Publikumsliebling Rory McIlroy am Ende den Sieg verspielte, schaffte es der krasse Außenseiter Richard Bland mit einer Schlussrunde von 68 Schlägen ins Stechen. Doch auch der 48 Jahre alte Engländer, der nach drei Tagen nur auf Rang fünf gelegen hatte, konnte den Skandinavier nicht stoppen.

Mit einem Birdie am ersten Extra-Loch und insgesamt 276 (68+69+73+66) Schlägen sicherte sich der Golfprofi aus Oslo bei diesem zur „Rolex Series“ zählenden Veranstaltung den Siegespreis von 1,22 Millionen Euro und rückt damit vom fünften auf den dritten Weltranglistenplatz vor. Hovland, der erst im Juni 2019 nach einer glanzvollen Amateurkarriere (Sieg bei der US Amateur, Führender des Amateur-Rankings) seine Profi-Karriere begonnen hat, hat jetzt in der Hackordnung nur noch den Spanier Jon Rahm und den Amerikaner Collin Morikawa vor sich. Während Rahm bei dem bereits am Samstag beendeten Turnier der PGA Tour in San Diego nur um einen Schlag das Play-off verpasste und hinter dem Sieger Luke List und dessen amerikanischem Landsmann Will Zalatoris auf Platz drei landete, enttäuschte Morikawa wie schon in Abu Dhabi auch in Dubai. Der Kalifornier belegte nur den geteilten 18. Platz.

Am Ende kommt alles anders

„Rory ist ein ziemlich guter Spieler. Ich glaube, er wird diesmal den Sack zumachen“, sagte Viktor Hovland, nachdem er seine Runde spektakulär beendet hatte und mit dem führenden McIlroy zunächst gleichgezogen hatte. Beide lagen zu diesem Zeitpunkt 12 unter Par, aber McIlroy hatte noch etliche Spielbahnen vor sich, die für einen Mann seiner Klasse und Länge als sichere Birdie-Löcher galten – vor allem auf einem Platz, auf dem der Nordire 2009 als 19 Jahre alter Teenager mit Lockenkopf seinen ersten Sieg auf der European Tour verzeichnen konnte und diesen Triumph 2015 noch einmal wiederholte. Doch in der Schlussphase kam alles anders.

Der Nordire rettete am 17. Loch noch aus Gebüsch grandios das Par, doch am 18. Loch verspielte er alle Chancen. Der Versuch, aus 244 Metern bei Gegenwind mit einem Holz drei das Grün zu erreichen, ging schief. Der Ball landete im Teich vor dem Grün. Auch der Versuch verpasste mit einem Bogey das Stechen um einen Schlag. Mit einer Schlussrunde von 71 Schlägen musste er sich mit Rang drei begnügen – eine weitere bittere Pille für „Rors“, wie ihn die Kollegen nennen. Im November vergangenen Jahres hatte er beim Abschlussturnier der DP World Tour den Sieg in Dubai am Schlusstag abgeben müssen, nachdem er als Spitzenreiter auf die letzten 18 Löcher gegangen war.

Auf dem ältesten Platz der arabischen Halbinsel (eröffnet 1988) glänzte dafür ein Routinier. Bland, der am Donnerstag dieser Woche seinen 49. Geburtstag feiert, hatte im vergangenen Jahr im Mai für Schlagzeilen gesorgt, als er bei seinem 478. Start auf der European Tour erstmals ein Turnier gewann, das British Masters. Seitdem hatte sich Bland durch etliche Topplatzierungen im Spätherbst seiner Karriere immerhin bis auf den 80. Weltranglistenplatz vorgearbeitet. Doch danach musste er sich Ende vergangenen Jahres einer Knieoperation unterziehen, und auch der Start in die neue Saison verzögerte sich, weil er wegen einer Corona-Infektion nicht trainieren konnte.

So hatte er bei Saisonauftakt in Abu Dhabi noch den Cut verpasst. Am Sonntag war er auf dem Majlis Course des Emirates Golf Clubs mit vier Schlägen Rückstand auf den Südafrikaner Justin Harding auf die Schlussrunde gegangen. Doch während Harding total einbrach und mit 76 Schlägen auf den geteilten vierten Rang zurückfiel, zog Bland vor allem dank seiner Präzision mit den Wedges und seinem Feingefühl auf dem Grün ganz überraschend mit einer Schlussrunde von 68 Schlägen mit Hovland gleich. Doch für einen Profi, der schon nächstes Jahr auf die europäische Legends Tour oder die amerikanische Champions Tour für „Best Agers“ wechseln kann, sind auch der zweite Platz und das Preisgeld von 789.000 Euro ein Coup.

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Dagegen spielten die drei deutschen Teilnehmer nur ganz bescheidene Nebenrollen. Der Oberpfälzer Mathias Schmid fiel am Sonntag nach einer enttäuschenden Schlussrunde noch vom 15. auf den geteilten 35. Platz zurück. Der Düsseldorfer Nicolai von Dellinghausen, der am Freitag mit einer Runde von 66 Schlägen geglänzt hatte, rutschte bis auf Rang sechzig ab. Sein Düsseldorfer Kollege Maxmilian Kieffer hatte den Cut verpasst.

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