#Spektakuläre Bayern lassen Kiew keine Chance
„Spektakuläre Bayern lassen Kiew keine Chance“
Es gibt in einem Fußballspiel eine simple Methode, um das Kraftverhältnis zwischen zwei Mannschaften zu untersuchen. Man muss nicht schauen, wie es steht. Sondern: wo sie stehen. Am Mittwochabend zum Beispiel hatten sich die Spieler des FC Bayern München mit Ausnahme von Manuel Neuer, dem Torhüter, im eigenen Stadion schon vor dem Anstoß ungewöhnlich nah an der Mittellinie aufgestellt. Als wollten sie sofort in die fremde Spielhälfte rennen – wie Computerspieler früher in den Elektromarkt, wenn dort das neue „World of Warcraft“ verkauft worden ist.
Auf die Erkenntnisse der Methode konnte man sich in diesem Spiel verlassen. Im zweiten Vorrundenmatch der Champions League hat der FC Bayern München 5:0 (2:0) gegen Dynamo Kiew gewonnen. Der deutsche Meister drängte den ukrainischen Meister von den ersten Minute an in dessen Hälfte. Sogar die Innenverteidiger Lucas Hernandez und Dayot Upamecano waren immer wieder zehn, fünfzehn Meter über der Mittellinie. Das führte zwangsläufig zu Torchancen – und zu Toren: durch Robert Lewandowski (12. und 27. Minute), Serge Gnabry (68.), Leroy Sané (75.) und Eric-Maxim Choupo-Moting (87.).
Auf dem Weg in die K.o.-Phase der Champions League, wo die Schwergewichte des europäischen Fußballs den Titel seit Jahren so gut wie immer unter sich ausmachen, sind in den ersten 180 Minuten der Vorrunde manche von diesen schon gestolpert. Am ersten Spieltag waren es Manchester United (1:2 gegen die Young Boys Bern), Atlético Madrid (0:0 gegen den FC Porto) und Paris Saint-Germain (1:1 gegen Club Brügge). Am zweiten dann Manchester City (0:2 gegen PSG), Real Madrid (1:2 gegen Sheriff Tiraspol). Der FC Bayern ist noch nicht gestolpert, im Gegenteil. Er tänzelte im Camp Nou (3:0 gegen den FC Barcelona) und nun auch in der eigenen Arena. Es zählt zu den spannenden Fragen der Ära Nagelsmann – sofern diese denn eine Ära wird –, in welcher Gewichtsklasse man den größten deutschen Fußballverein in Zukunft einstufen wird. In dieser Saison scheint er schwer zu sein.
„Wir haben Mega-Bock“, sagte der Stürmer Serge Gnabry vor dem Spiel. Das konnten auch die Ukrainer erleben. Sie spielten mit Mut – und mit Kurzpässen, sogar unter Druck im eigenen Strafraum. Das führte immerhin zu dem ersten Schuss des Spiels. In der neunten Minute verfehlte Viktor Tsygankov das Tor.
Dann spielten sich aber seine Stürmer den Mittelpunkt. Allen voran Robert Lewandowski. In der zehnten Minute konnte der Dynamo-Torhüter Heorhiy Bushchan seinen Kopfball noch über die Latte lenken. In der zwölften Minute verwandelte er einen Handelfmeter, den Sergiy Sydorchuk verursacht hatte. Und in der 27. Minute vollendete er einen Schnellangriff, den Niklas Süle (Balleroberung) und Thomas Müller (Pass) möglich gemacht hatten. Und Dynamo? In der 41. Minute wehrte Neuer einen Schuss von Carlos de Pena mit den Fingerspitzen ab.
In seinem ersten Champions-League-Heimspiel als Bayern-Trainer hatte Julian Nagelsmann sich in der Abwehr für eine Viererkette entschieden, die sich im Angriff in eine Dreierkette verwandelte. Ein Trick, von dem vor allem Alphonso Davies (mehr Platz auf der linken Seite) und Leroy Sané (rückt etwas in die Mitte) profitieren. Es war Sané, der nach einem Dreikampf gegen zwei Verteidiger von den Fans mit „Leroy“-Sprechchören belohnt wurde. Vor ein paar Wochen hatten sie ihn noch ausgepfiffen.
Als Gnabry und Sané in der 79. Minute ausgewechselt wurden, waren die Fans besonders laut. Denn davor hatte Gnabry mit einem spektakulären Schuss auf 3:0 und Sané mit einem noch spektakuläreren Schuss – fast von der Außenlinie – auf 4:0 erhöht. Das war fast etwas unfair. Denn Eric-Maxim Choupo-Moting konnte das mit seinem Kopfball zum 5:0 nicht mehr überbieten.
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