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#Stadtwerk vor Insolvenz: Steigender Strompreis ist nur ein Grund

Stadtwerk vor Insolvenz: Steigender Strompreis ist nur ein Grund

Energiekrise in Deutschland: Die Strompreise steigen und die Stromanbieter streichen reihenweise die Segel. Nachdem zuletzt mit Stromio ein Discounter aufgegeben hat, steht nun ein Stadtwerk vor der Insolvenz. Doch hier gibt es noch mehr Insolvenz-Gründe.

Stromzähler
StromzählerBildquelle: Pixabay

Das staatlich anerkannte Thermalsole-Heilbad Bad Belzig befindet sich im Brandenburg – ziemlich genau zwischen Potsdam und Magdeburg. Der beschauliche Ort mit etwas mehr als 11.000 Einwohnern ist nun Schauplatz eines kleinen Wirtschaftskrimis geworden, an dessen Ende die mögliche Insolvenz der Stadtwerke Bad Belzig stehen. Eins ist schon jetzt klar: Vom Stromgeschäft verabschiedet sich der lokale Anbieter. Die explodierenden Strompreise tragen ihren Teil dazu bei.

Die Geschichte gleicht einem Wirtschaftskrimi, bei dem derzeit grundsätzlich die Unschuldsvermutung bei den Beteiligten gilt, da es noch keinerlei Gerichtsurteile gibt. Nach Darstellung des örtlichen Bürgermeisters hat der ehemalige Geschäftsführer der Stadtwerke Bad Belzig sich jedoch vor geraumer Zeit dazu entschlossen, Warentermingeschäfte zu betreiben. Medienberichten zu Folge hat er an der Strombörse Strom verkauft, den die Stadtwerke gar nicht hatten. Er hatte wohl auf fallende Preise an der Börse gesetzt, um mit der Differenz einen Gewinn zu machen.

Das Problem: Das ging nach hinten los. Die Preise an der Börse explodierten und 10 Millionen Verlust standen in den Büchern. Noch gravierender aber: Solche Warentermingeschäfte waren vom Aufsichtsrat nicht genehmigt. Die Folge: Der damalige Geschäftsführer durfte seinen Hut nehmen.

Kein Geld, kein Strom

Doch der Nachfolger steht nun mit dem Scherbenhaufen da. Denn nicht nur das verzockte Geld fehlt, auch der benötigte Strom war im November noch immer nicht eingekauft. Rettungsversuche scheiterten bislang und die Strompreise steigen weiter, sodass ein Einkauf ohne die Liquidität der Stadtwerke zu gefährden nicht möglich scheint. Kurz vor Weihnachten hat der Aufsichtsrat die Einleitung eines Insolvenzverfahrens in Eigenverwaltung entschieden. Das Ziel: Die Stadtwerke und die Arbeitsplätze retten.

Vom Stromgeschäft verabschiedet man sich bei den Stadtwerken Belzig indes. Ohnehin war man in der Region nicht der Netzbetreiber und Grundversorger. Das ist E.ON Energie, der Netzbetreiber hingegen ist E.DIS Netz. „Unserer kommissarischen Geschäftsführung ist es gelungen, einen starken Partner in der Region zu gewinnen, der unseren Kundinnen und -kunden im Strombereich ein attraktives Angebot für den Wechsel des Versorgers macht“, hieß es schon Mitte Dezember in einer Pressemitteilung. Dabei handelt es sich um die Stadtwerke Potsdam. Allerdings könnten Kunden auch jeden anderen Anbieter wählen.

Stromio-Aus führt zu neuer Schieflage

Vergangene Woche war bekannt geworden, dass mit Stromio und Grünwelt ein großer Strom-Discounter über Nacht seine Stromlieferungen einstellen musste. Hunderttausende Kunden fielen damit in die Ersatzversorgung beziehungsweise Grundversorgung. Das macht nun den jeweiligen lokalen Versorgern mitunter Probleme, da diese die nun benötigten Strommengen nicht eingekauft haben. Aufgrund der massiven Kundenverschiebungen scheinen auch andere Stromanbieter ihre Preise für Neukunden massiv angehoben zu haben, sodass es mitunter derzeit günstiger sein kann, in der Ersatz- oder Grundversorgung zu bleiben.

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  • Stromzähler: Pixabay

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