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#Statt Adele auch ein Chor mit Flüchtlingen

Er kann sein Glück noch immer kaum fassen: Olly Murs darf an diesem Sonntagabend vor König Charles III. und seiner Frau Camilla singen. „Das wird der Auftritt meines Lebens“, ist der 38 Jahre alte Brite überzeugt. Auch für Lionel Richie, Katy Perry und Take That ist es natürlich eine besondere Ehre, beim Krönungskonzert dabei zu sein. Doch Popsänger Murs („Marry Me“), der früher in einem Call-Center gearbeitet hat, bevor er 2009 bei der Castingshow „The X-Facror“ auf den zweiten Platz kam, zählt eher nicht zu dem „A line-up“ an Weltstars, das sich die Organisatoren des Konzerts und vermutlich auch König und Königin für den großen Abschluss ihres Wochenendes auf Schloss Windsor zumindest anfangs gewünscht haben.

Murs unterbricht nur zu gerne seine derzeitige Tour durchs Königreich, um Station in Windsor zu machen. Andere hingegen haben genau aus diesem Grund abgesagt. Überhaupt ging es über Wochen vor allem um die, die vermeintlich abgesagt, und kaum um die, die zugesagt haben. Wer nicht kommt stand schon Anfang des Jahres fest: nämlich Harry Styles, Adele, Ed Sheeran, Sir Elton John, die Spice Girls, Robbie Williams und Kylie Minogue. Ob sie überhaupt alle angefragt wurden, ist gar nicht sicher, vieles reine Spekulation. Einige aber haben wohl tatsächlich abgewunken oder abwinken lassen.

Sir Elton John, Ed Sheeran und Harry Styles sind auf Tour

Harry Styles ist derzeit genauso auf Tour wie Sir Elton John, der am Montag und Mittwoch in Berlin auftritt. Ausgerechnet er, bekanntermaßen ein enger Freund der Königsfamilie, fehlt also, allerdings entschuldigt. Ihm wurde ein Abstecher nach Windsor während seiner großen Abschiedstournee durch Europa einfach zu viel. Auch Ed Sheeran hat deswegen abgesagt, er tourt gerade durch die Vereinigten Staaten. Adele wiederum, die sich Charles angeblich für den Abend gewünscht hat, lebt in Los Angeles und zählt Charles abtrünnigen Sohn Prinz Harry und dessen Frau Meghan zu ihren Freunden. Sie wollte wohl wirklich nicht zum Krönungskonzert kommen.

Auch Robbie Williams ist auf Tour, hätte aber durchaus zusagen können. Seine Begeisterung, mit seinen alten Bandkollegen von Take That aufzutreten, hält sich allerdings in Grenzen. Kylie Minogue wiederum hat als Australierin angeblich Rücksicht auf die Gefühle ihrer Landsleute nehmen wollen, die derzeit mit ihrem Monarchen Charles III. hadern und nach dem Tod von Elisabeth II. lieber mehrheitlich eine Republik hätten.

Manches könnte vorgeschoben sein. Lionel Richie und Katy Perry etwa sind Juroren bei „American Idol“, auch heute Abend, sind aber dennoch zur Krönung ins Vereinigte Königreich gereist. Für sie springen Ed Sheeran und Alanis Morissette als Gastjuroren ein. Allerdings konnten Perry und Richie auch schlecht Nein sagen, schließlich sind beide Botschafter von zwei von Charles gegründeten Wohltätigkeitsorganisationen, dem British Asian Trust’s Children’s Protection Fund und dem Prince’s Trust, die sich beide dem Wohl von Kindern und Jugendlichen verschrieben haben. Darum auch waren sie schon in die Westminster-Abtei am Samstag eingeladen worden.

Wie so oft hat das Königshaus aus der Not eine Tugend gemacht. Es wird nicht wie bei den großen Thronjubiläen der Königin fast reine Rock- und Popkonzerte geben, für die es übrigens jahrelang Zeit gab, sie vorzubereiten, sondern einen Abend der Künste. Mit klassischer Musik, mit Lesungen und einem Chor, der so noch nie auf einer Bühne stand, weil er sich aus einer Vielzahl von Chören aus dem ganzen Königreich und seinen vier Landesteilen zusammensetzt. Natürlich fehlen auch die Royal Shakespeare Company, das Royal College of Art, das Royal College of Music und der Royal Opera Chorus nicht. Seine Mitglieder werden Lieder aus der „West Side Story“ singen.

Erwartet werden also Take That, Katy Perry und Lionel Richie, aber auch der Tenor Andrea Bocelli und der Bariton Sir Bryn Terfel, der bei der Krönung in der Westminster-Abtei erstmals ein Lied auf Walisisch gesungen hatte. Dazu noch Paloma Faith, Olly Murs, Rock-Gitarrist Steve Winwood, Nicole Scherzinger von den Pussycat Dolls und der chinesische Pianist Lang Lang sowie Sir Tom Jones, Tiwa Savage, DJ Pete Tong und die erst 13 Jahre alte Gewinnerin einer Piano-Talentshow im Fernsehen, die blinde Lucy.

Was genau der amerikanische Schauspieler Tom Cruise und „Denver“-Darstellerin Dame Joan Collins, die Kinderbuchfigur Pu der Bär, der britische Dokumentarfilmer Bear Grylls und der südafrikanische Tänzer Oti Mabuse darbieten werden, bleibt abzuwarten. Bollywood-Superstar Sonam Kapoor liest angeblich aus Shakespeares Werken vor. Durch den Abend führt der britische Schauspieler Hugh Bonneville, bekannt als Earl von Grantham aus „Downton Abbey“ und den „Paddington“-Filmen.

Ein ganz besonderes Projekt ist der Krönungschor, der von Chorleiter Gareth Malone und der BBC (die das Coronation Concert live überträgt) in den vergangenen Monaten zusammengestellt wurde. Es ist ein einmalig für dieses Ereignis zusammengestellter Chor, der aus vielen einzelnen kleinen Gesangsgruppen besteht, etwa einem Chor schwuler Männer (The Actually Gay Men’s Chorus aus Brighton), einem Chor einsamer Bauern (Farmer’s Choir aus Nordirland), einem Chor von Mitarbeitern des Gesundheitsdiensts (Hull NHS Choir aus Yorkshire), einem Chor Londoner Taxifahrer (London Cabbie Choir) und einem Chor Londoner Feuerwehrleute (London Fire Brigade Choir), einem Chor von ins Königreich Geflüchteten (Oasis One World Choir) und sogar einem Chor von tauben Menschen (Unify Choir), die mit ihren Händen singen. Das Projekt, so heißt es, liegt Charles und Camilla besonders am Herzen. Wer braucht da schon Weltstars wie Adele oder Sir Elton John?

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