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#Steife Brise vor Odessa

Steife Brise vor Odessa

Jedes Jahr üben westliche und ukrainische Streitkräfte gemeinsam im Schwarzen Meer. „Sea Breeze“ heißt die Übung, die es schon seit 1997 gibt. Doch in diesem Jahr ist einiges anders als sonst. Vorige Woche kam es zwischen Russland und Großbritannien zu massiven Spannungen, nachdem ein britischer Zerstörer nah an der Halbinsel Krim vorbeigefahren war. Die Russen kamen mit zwanzig Kampfflugzeugen dem Kriegsschiff ziemlich nahe, drohten mit einem Angriff, wenn das Schiff nicht seinen Kurs ändere, und feuerten in der Nähe Artillerie ab. Ein Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums warnte Briten und Amerikaner, „nicht das Schicksal herauszufordern“. Das bezog sich auf die neue Übung, die am Montag begonnen hat und im Kern zwei Wochen lang dauern wird.

Thomas Gutschker

Politischer Korrespondent für die Europäische Union, die Nato und die Benelux-Länder mit Sitz in Brüssel.

Gegenüber Journalisten machten amerikanische Kommandeure am Dienstag klar, dass sie sich nicht einschüchtern lassen wollten. „Wir zeigen der Welt, dass das Schwarze Meer ein internationales Meer ist. Es steht allen Nationen für Handel und Schifffahrt offen“, sagte Captain Kyle Gantt, der den Lenkwaffen-Zerstörer USS Ross kommandiert. Das Schiff wird von der russischen Marine überwacht, seit es den Bosporus passiert hat. Es sei das gute Recht der Russen, das zu tun, sagte Gantt, sie hätten dasselbe Recht, dort zu sein, wie jedes andere Land. Entscheidend sei: „Das Schwarze Meer gehört nicht einer Nation.“ Das ist die politische Botschaft des Manövers, verbunden mit einem Zeichen der Solidarität gegenüber der Ukraine.

Seegebiet um die Krim als ukrainisch betrachtet

Um diese Solidarität zu untermauern, ist die diesjährige Übung die bisher größte. Mehr als dreißig Länder beteiligen sich an ihr. Sie stellen zusammen 32 Kriegsschiffe, vierzig Militärflugzeuge und insgesamt rund 5000 Soldaten. Die Mehrzahl der Kräfte kommt aus der Ukraine, die allein 24 Schiffe stellt und mit den Vereinigten Staaten das Manöver veranstaltet. Die britische Royal Navy hat ein Patrouillenschiff entsandt. Die NATO beteiligt sich mit ihrem ständigen Einsatzverband für das Mittelmeer, der von einer italienischen Fregatte angeführt wird. Geübt werden Landungen, das Abfangen von Schiffen und Flugzeugen, die Verfolgung von U-Booten und das Räumen von Seeminen. Amerikanische Spezialkräfte werden außerdem bis Ende Juli ein Wrack aus Sowjetzeiten bergen, das im Hafen von Odessa gesunken ist und dort eine Anlegestelle blockiert.

Das Manöver findet vor der Küste von Odessa „ausschließlich in internationalen und ukrainischen Gewässern“ statt, wie Captain Gantt sagte. Freilich betrachten die westlichen Staaten auch das Seegebiet rund um die Krim als ukrainisch, wie die NATO in einer Mitteilung hervorhob: „Die NATO erkennt die illegale und illegitime Annexion der Krim durch Russland nicht an und wird dies auch künftig nicht tun.“ Anders als vorige Woche werden die Manöverteilnehmer aber gehörigen Abstand zu der besetzten Halbinsel wahren. Von den Russen erwarten sie ein „sicheres und professionelles Auftreten“.

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