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#Straßers Philosophie des Verlierens

Straßers Philosophie des Verlierens

Es war eine gute Fahrt, aber sie war nicht gut genug. Linus Straßer verpasste beim olympischen Spezialslalom die große Chance, in die Medaillenränge zu fahren. 23 Hunderstelsekunden fehlten dem 29-Jährigen Münchner an diesem Mittwoch zu Bronze. Wenigstens war es nicht der vierte Platz: Rang sieben stand am Ende in der Ergebnisliste für Straßer.

Gold gewann der elegante Franzose Clement Noel, der mit einer famosen Fahrt im zweiten Durchgang von Rang sechs auf eins nach vorne fuhr und sich in einer Gesamtzeit von 1:44,09 Minuten den Olympiasieg sicherte. Er verdrängte den Führenden des Vormittags um 0,61 Sekunden auf Rang zwei, für den die Winterspiele von Peking aber dennoch als absolute Erfolgsgeschichte in die Annalen eingehen werden. Johannes Strolz aus Vorarlberg, vor der Saison noch aus dem österreichischen A-Kader gestrichen und nur wegen des Verletzungspechs anderer zurück gekehrt, gewann nach Gold in der Kombination nun Silber im Slalom – und spiegelte damit beinahe gleich die Erfolsgeschichte seines Vaters Hubert von 1988. Denn auch Strolz Senior hatte seinerzeit überraschend Kombinations-Gold gewonnen und dann noch Silber nachgelegt, allerdings im Riesenslalom.

Bronze sicherte sich Sebastian Foss-Solevaag im Duell der Norweger um Platz drei. Der Weltmeister des Vorjahres setzte sich um 0,09 Sekunden vor Henrik Kristoffersen durch, der damit nach Slalom-Bronze 2014 und Riesenslalom-Silber 2018 seine dritte Olympia-Medaille in Serie knapp verpasste.

Im ersten Durchgang gut im Rennen: Linus Straßer


Im ersten Durchgang gut im Rennen: Linus Straßer
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Bild: EPA

Die deutsche alpine Bilanz bei diesen Winterspielen bleibt ebenfalls bei null stehen. Linus Straßer konnte seine gute Ausgangsposition nach dem ersten Durchgang nicht nutzen. Nach Platz fünf im ersten Lauf und der Medaille im Blick rutschte er auf den siebten Rang ab: 0,23 Sekunden trennten ihn von Bronze. „Ein besserer oder schlechterer Schwung“ mache letztlich den unterschied, meinte Straßer gefasst in einer ersten Analyse seiner Leistung. „Ich habe es probiert. Ich kann mir nix vorwerfen“. Die Piste auf der eher einfachen Eisfluss-Strecke präsentierte sich in einem relativ ruppigen Zustand mit vielen Schlägen und Rippen. „Es war grob zu fahren“, meinte Straßer, der sich selbst einige Fehler attestierte.

Spätestens nach seinem Sieg im Nacht-Slalom von Schladming war der Münchner in den Kreis der Mitfavoriten aufgerückt. Doch angesichts von sechs verschiedenen Weltcup-Siegern in sechs Rennen und acht weiteren Slalom-Fahrern mit Podest-Platzierungen waren die Medaillen-Anwärter im Dutzend zu finden. Entsprechend knapp ging es zu bei dem Ausscheidungsrennen. Angesichts der Ausgangslage wagte Straßer noch einen Ausflug ins Philosophische: „Ich habe Schritte vorwärts gemacht, nicht nur sportlich, sondern auch menschlich“, meinte er über die Wirkung Olympias auf seine Entwicklung.

Und dann fügte das Mitglied von 1860 München seiner persönlichen Bilanz noch einen kleinen Scherz aus der großen Sportwelt an: „Man verliert öfter, als man gewinnt – außer vielleicht die Bayern“.

 

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