Technologie

#Strom wird billiger: Doch nicht alle profitieren vom Preisnachlass

Günstigere Strompreise sind stets ein Grund zur Freude, insbesondere in Zeiten, in denen man mit einer Erhöhung der Preise rechnet. Doch nicht alle können von den neuen Vergünstigungen profitieren. Damit du Stromkosten einsparst, musst du Besitzer einiger besonderer Geräte in deinem Hausnetz sein.

Strom wird billiger - doch nicht alle profitieren vom Preisnachlass
Strom wird billiger – doch nicht alle profitieren vom PreisnachlassBildquelle: Foto von Markus Spiske auf Unsplash

Strom wird billiger, doch leider können nicht alle Haushalte von diesem Rabatt profitieren. Passend zur Einführung der neuen Regelung, die Netzbetreibern eine Drosselung von Geräten erlaubt, möchte man Anreize für die nötige Infrastruktur schaffen. Wer steuerbare Verbraucher wie Wärmepumpen oder E-Auto-Ladegeräte besitzt, soll daher künftig mit Preisnachlässen von den Netzbetreibern entlohnt werden. Eine Drosselung der Geräte soll jedoch nur erfolgen, wenn anderenfalls mit einer Überlastung des Netzes zu rechnen ist.

Strom wird billiger für Besitzer von Wärmepumpen und E-Autos

Im Alltag dürften die meisten Besitzer von Wallboxen oder Wärmepumpen eine Drosselung ihrer Geräte kaum bemerken. Anders sieht es jedoch bei der künftigen Stromrechnung aus. Wer solche steuerbaren Verbrauchseinrichtungen besitzt, soll dafür mit einem Preisnachlass auf den bezogenen Strom entlohnt werden. Wählen kannst du dabei zwischen zwei Rabattmodulen. Welches sich für die am stärksten lohnt, hängt von deinen steuerbaren Geräten ab. Diese beiden Module schreibt die Bundesnetzagentur (BNetzA) dabei vor. Netzbetreiber können also nur im vorgegebenen Rahmen wählen, wie hoch die Preisnachlässe für Besitzer von Wärmepumpen und E-Autos ausfallen soll.

Bei Modul 1 handelt es sich um einen netzbetreiberindividuellen, pauschalen Betrag, den du auf deine jährlichen Netzentgelte erhältst. Das bedeutet also vollkommen unabhängig davon, wie viel Strom du verbrauchst, auf deine gesamte Jahresrechnung erhältst du automatisch einen festgeschriebenen Rabatt. Laut BNetzA kann die Höhe dieses Preisnachlasses zwischen 110 und 190 Euro brutto im Jahr betragen. In diesem Jahr betragen die Netzentgelte in Deutschland durchschnittlich 6,43 Cent pro Kilowattstunde. Für einen Haushalt mit einem Verbrauch von 4.000 Kilowattstunden heißt das allein 257,20 Euro der jährlichen Stromkosten entfallen auf die Netzentgelte. Für einen Haushalt mit einem insgesamt geringem Stromverbrauch lohnt sich das pauschale Abrechnungsmodell daher besonders.

60 Prozent Preisnachlass auf Netzentgelte lohnt sich bei hohem Strombezug

Modul 2 hingegen sieht eine prozentuale Reduzierung der Netzentgelte um 60 Prozent vor. Dieser Rabatt lohnt sich besonders für Menschen, die im Verhältnis viel Strom durch die steuerbaren Geräte beziehen. Das können unter anderem Besitzer von Wärmepumpen oder E-Autos sein, die nicht zugleich eine PV-Dachanlage besitzen. Ohne eine eigene PV-Anlage, deren eigenproduzierten Strom man nutzt, ist der Strombezug mit den Geräten deutlich höher. Das zweite Modul sorgte dank einer Meldung der BNetzA für Verwirrung. Dort wurde von einem Nachlass von 60 Prozent auf den Arbeitspreis gesprochen, der aufhorchen ließ. Mittlerweile wurde der Eintrag auf „eine prozentuale Reduzierung des Arbeitspreises des jeweiligen Netzentgeltes um 60 Prozent“ angepasst. 60 Prozent Nachlass auf die durchschnittlich 6,43 Cent pro Kilowattstunde bedeutet, dass du im Schnitt nur noch 2,58 Cent pro Kilowattstunde an Netzentgelten zahlst.

Bei einem Haushalt mit einem Verbrauch von 4.000 Kilowattstunden wären das rund 154 Euro jährlich. Verbrauchst du hingegen mehr als 4.936 Kilowattstunden, erreichst du den Schwellenwert, an dem sich die Abrechnung über das zweite Modul stärker lohnt. Doch Achtung: Hierbei handelt es sich um ein Rechenbeispiel mit den bundesweiten Durchschnittswerten. Befindest du dich in einem Bundesland mit besonders hohen Netzentgelten oder besonders niedrigen Netzentgelten, ändern sich die Grenzen für dich entsprechend. Es lohnt sich somit bei deinem lokalen Netzbetreiber genau nachzufragen, wie hoch der pauschale Rabatt ausfällt und ihn mit deinem Sparpotenzial über Modul 2 zu vergleichen.

Preisnachlass für Privilegierte?

Diese Maßnahme soll den Ausbau von steuerbaren Verbrauchseinheiten begünstigen, damit die Netzbetreiber möglichst viel des lokalen Verbrauches bei Bedarf drosseln können. Häufig sind jedoch gerade die Haushalte, die sich eine Investition in eine Wärmepumpe oder ein E-Auto inklusive Ladeinfrastruktur leisten konnten, bereits im Durchschnitt besser gestellt als andere Haushalte. Dadurch kommt dieser Rabatt vorrangig den Personen zugute, die sich die zusätzlichen Netzentgelte besser leisten könnten als andere Bevölkerungsschichten. Da nun gerade die Subventionierung der Netzentgelte in 2024 weggefallen ist, müssen alle Haushalte das Netzentgelt nun allein stemmen. Dabei ist dieses inzwischen mehr als doppelt so hoch, wie noch 2023. Dank der vom Bund gewährten Zuschüsse lag dieses nämlich bei lediglich 3,12 Cent pro Kilowattstunde statt der diesjährigen 6,43 Cent pro Kilowattstunde. Vor allem Haushalte mit niedrigem Einkommen bräuchten hier dringend eine Entlastung.

Bildquellen

  • strom-wird-billiger-doch-nicht-alle-profitieren-vom-preisnachlass: Foto von Markus Spiske auf Unsplash

Wenn Ihnen der Artikel gefallen hat, vergessen Sie nicht, ihn mit Ihren Freunden zu teilen. Folgen Sie uns auch in Google News, klicken Sie auf den Stern und wählen Sie uns aus Ihren Favoriten aus.

Wenn Sie weitere Nachrichten lesen möchten, können Sie unsere Technologie kategorie besuchen.

Quelle

Ähnliche Artikel

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"
Schließen

Please allow ads on our site

Please consider supporting us by disabling your ad blocker!