Während der epische Kollaps der systemrelevanten Kryptobörse FTX die Schlagzeilen beherrscht, arbeiten die südkoreanischen Behörden weiter fleißig daran, die Ermittlungen im Fall Terra voranzutreiben. Knapp sechs Monate nachdem das Blockchain-Projekt spektakulär zusammengebrochen ist, haben Südkoreas Behörden jetzt knapp 104,4 Mio. US-Dollar von Terra-Mitgründer Shin Hyun-seong eingefroren, die dieser unrechtmäßig verdient haben soll.

Das Südliche Bezirksgericht von Seoul hat auf Antrag der Staatsanwaltschaft das Einfrieren der Gelder in Höhe von über 104 Mio. US-Dollar genehmigt, wie das Nachrichtenportal YTN berichtet. Diese Einnahmen soll Shin aus dem Verkauf der firmeneigenen Kryptowährung Terra (LUNA) an Krypto-Anleger generiert haben.

Weil die Gewinne aus den LUNA-Verkäufen vorläufig als unrechtmäßig eingestuft werden, wurden diese vorübergehend eingefroren, solange die Ermittlungen in dem Fall andauern.

„Die Berichte, dass Shin Hyun-seong LUNA auf einem Hochpunkt verkauft und dadurch Gewinne erzielt hat bzw. dass er Gewinne aus anderen illegalen Methoden erzielt hat, entsprechen nicht der Wahrheit“, wie der Anwalt des ehemaligen Terra-Chefs gegenüber Cointelegraph betont.

In der Tat gilt es festzuhalten, dass das Einfrieren der Gelder keinem Schuldspruch gleichkommt, denn dieser Schritt wird lediglich genehmigt, um einen Weiterverkauf der umstrittenen Vermögen zu verhindern und den geschädigten Anlegern somit die Möglichkeit einzuräumen, ggf. Schadensersatz zu erhalten.

Insgesamt stehen gegen Shin zwei Vorwürfe im Raum: Einerseits soll dieser unrechtmäßig vom Verkauf der firmeneigenen Kryptowährung Terra (LUNA) und des zugehörigen Stablecoins TerraUSD (UST) profitiert haben und andererseits soll der Ex-CEO Transaktionsdaten der Nutzer weiterveräußert haben.

Am 14. November wurde Shin von den südkoreanischen Behörden offiziell für einen Gerichtstermin im Fall des gescheiterten Blockchain-Projekts vorgeladen.