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#Südkorea trauert um 151 Tote nach Massenpanik

„Südkorea trauert um 151 Tote nach Massenpanik“

Am Tag nach der Massenpanik in der Halloween-Nacht in Seoul, bei der mindestens 151 Menschen ums Leben kamen, hat der südkoreanische Präsident Yoon Suk-yeol am Sonntag eine Zeit der nationalen Trauer angeordnet. „Eine solche Tragödie und Desaster hätten im Herzen von Soul nie passieren dürfen“, sagte Yoon. Er kondolierte den Angehörigen der Toten und wünschte den Verletzten eine schnelle Gesundung.

Patrick Welter

Korrespondent für Wirtschaft und Politik in Japan mit Sitz in Tokio.

In der Nacht auf Sonntag hatten sich in der südkoreanischen Hauptstadt im beliebten Ausgehviertel Itaewon zehntausende Menschen versammelt, um in Kostümen und mit Freunden Halloween zu feiern. Nach Berichten von Augenzeugen drängten immer mehr Partygänger in eine etwa vier Meter breite, abschüssige Straße hinein, in der Menschen zu Boden fielen und in der Enge keine Luft mehr bekamen. Nach Angaben der lokalen Feuerwehr kamen in dem Ansturm mindestens 151 Menschen ums Leben. 82 wurden verletzt, manche davon schwer. Die Zahl der Toten kann noch steigen.

Unter den Toten sind nach Angaben vom Sonntag 19 Ausländer, darunter Menschen aus dem Iran, Usbekistan, China und Norwegen. Die meisten der Opfer waren ältere Teenager oder in ihren zwanziger Jahren. In Seoul berichteten die Behörden am Sonntag von mehr als 350 Vermisstenanzeigen. Der Bürgermeister von Seoul, Oh Se-hoon, will seine Reise nach Europa nach dem Unglück vorzeitig abbrechen und nach Korea zurückkehren.

„Wie in einem Grab übereinander geschichtet“

„Die Menschen fielen wie Dominosteine und übereinander“, berichtete eine Überlebende. Die laute Musik habe die Schreie der Opfer übertönt. „Wie in einem Grab“ hätten Opfer übereinander gelegen, berichtete ein anderer Augenzeuge. Die ersten Notrufe hatten die Feuerwehr gegen 22:15 Uhr erreicht. Manche Überlebende klagten, dass das Unglück mehr Menschenleben gefordert habe, weil die Bars und Clubs an der Straße angeblich niemanden mehr hineingelassen hätten. Yoon ordnete eine ausführliche Untersuchung des Unglücks an, um solche Anstürme und Massenpaniken bei ähnlichen Großveranstaltungen zu verhindern.

Für Südkorea ist es die schlimmste Tragödie seit 2014, als die Fähre Sewol unterging. Damals kamen 304 Menschen ums Leben, die meisten davon Schulkinder. Das Sewol-Unglück und die als unzureichend kritisierte Reaktion der Regierung war einer der Gründe des großen Unmuts über die damalige Präsidentin Park Geun-hye, die später nach Massenprotesten abgesetzt wurde.

Es war die erste Halloween-Nacht nach dem Ende der meisten Corona-Restriktionen in Südkorea und die Begeisterung war entsprechend groß. In den vergangenen beiden Jahren hatten Beschränkungen zum Schutz vor Covid-19 verhindert, dass Halloween zu einem gewaltigen Massenspektakel in Seoul wurde.

Beileidsbekundungen von Biden und Scholz

Das Fest Halloween entstammt alten keltischen Bräuchen, um zu Beginn der dunklen Jahreszeit böse Geister zu vertreiben. In seiner kommerzialisierten Variante mit ausgehöhlten Kürbissen und kindlichem Mummenschanz hat Halloween sich später aus den Vereinigten Staaten heraus in die Welt verbreitet. In Südkorea wie im benachbarten Japan feiern junge Leute Halloween auf der Straße in beliebten Ausgehvierteln. Üblicherweise sind viele der Partygänger kostümiert als Skelette, Vampire oder Geister, was rudimentär an die religiösen Ursprünge des Festes erinnert. Halloween wird eigentlich am Vorabend von Allerheiligen am 1. November begangen, doch finden in Südkorea oder Japan schon an diesem Wochenende entsprechende Festivitäten statt. Zunehmend entwickelt sich Halloween in diesen asiatischen Staaten auch zur Attraktion für ausländische Touristen.

Die Katastrophe von Samstag rief auch im Ausland Bestürzung und Entsetzen hervor. „Die tragischen Ereignisse in Seoul erschüttern uns zutiefst“, schrieb Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) auf dem Kurznachrichtendienst Twitter. „Unsere Gedanken sind bei den vielen Opfern und Angehörigen.“ Der amerikanische Präsident Joe Biden erklärte, die Vereinigten Staaten stünden in dieser tragischen Zeit an der Seite Südkoreas. Ähnlich äußerte sich der französische Präsident Emmanuel Macron.

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