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#Silva-Wechsel ist Verlust und Chance

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Silva-Wechsel ist Verlust und Chance

Nun ist es also passiert, wovon alle bei der Frankfurter Eintracht ausgegangen sind: Torschützenkönig und Vereinsrekordhalter André Silva ist der Offerte eines potenteren Klubs erlegen und zu RB Leipzig gewechselt. Die Höhe der Ablösesumme von 23 bis 25 Millionen Euro (abhängig, ob Bonuszahlungen fällig werden) erscheint auf den ersten Blick unbefriedigend, die Fans träumten von Summen jenseits der 40 Millionen Euro. Doch diese Erwartungen waren doppelt unrealistisch.

Zum einen ist ein solcher Betrag wegen der Corona-Rezession nur noch von ganz wenigen Klubs zu stemmen, zum anderen bestand dieses gut gehütete Geheimnis, dass in Silvas Eintracht-Vertrag ein spezieller Passus aufgenommen worden war, der einen künftigen Vereinswechsel regelt. Darin war eine Basis-Ablöse von 23 Millionen Euro festgelegt. Dafür sparte die Eintracht das Beraterhonorar für Silvas Fest-Verpflichtung nach der Leihe vom AC Mailand und nach der Verrechnung mit Ante Rebics Wechsel zu Milan wurde so gut wie keine Ablöse fällig. Ein typischer Deal Fredi Bobics.

Kein Anlass zur Kritik

Er entzog der Eintracht in der schwierigen Corona-Hochphase keine Liquidität, die Mannschaft erhielt einen qualifizierten Profi und gab einen unzufriedenen Profi (Rebic) ab, an dem sie ohnehin nur 50 Prozent der Transferrechte besaß. Dass der portugiesische Stürmer in der folgenden Saison 28 Tore schießen würde, und deshalb ein Silva-Transfer in einem trüben Licht erscheinen könnte, damit konnte niemand rechnen. Bobics Geschäft war zum Zeitpunkt des Abschlusses nur zu loben. Und auch jetzt gibt es keinen Anlass zur Kritik. Wäre der Tausch Silva/Rebic nie erfolgt, hätte bei einem Transfer Rebics schon 46 Millionen Euro Ablöse erzielt werden müssen, um zum gleichen positiven Ergebnis zu kommen. Ein völlig unrealistischer Betrag für einen Spieler, der unbedingt die Eintracht verlassen wollte.

Silvas Abschied bedeutet einen großen sportlichen Verlust für die Frankfurter. Aber keiner, der nicht zu kompensieren wäre. Einen Angreifer, der wieder für 28 Tore gut ist, wird die Eintracht nicht finden. Aber die Last des Toreschießens kann ja auch auf mehrere Füße und Köpfe verteilt werden. RB Leipzig kam auch auf immerhin 60 Saisontore – und hatte in Marcel Sabitzer seinen besten Schützen, der nur acht Mal den Ball im gegnerischen Tor unterbrachte. Borussia Mönchengladbach traf 64 Mal mit Lars Stindl (14 Tore) als Schützenkönig. Die Eintracht mit der legendären Büffelherde schoss 60 Bundesligatore, ohne sie 59.

Um es mit einem Satz zu sagen: Viele Wege führen im Fußball zum Erfolg, man soll sogar schon von Spitzenteams gehört haben, die sich über die Defensive definierten. Genau dies ist der Ansatz des neuen Trainers Oliver Glasner. Er träumte in Wolfsburg von einem Gegentorschnitt von 1,0 und schaffte es in seiner zweiten Saison am Mittellandkanal, dass die neue Abwehrstärke nicht zu einer Lähmung der Offensive führte. Das schwebt dem Österreicher auch in Frankfurt vor, vielleicht geht es ja sogar ein bisschen schneller, die richtige Balance zu finden.

Mit den 23 Millionen Euro für Silva hat die Eintracht zudem ein Stück Planungssicherheit und Gestaltungsfreiheit erworben. Der Klub muss keinen weiteren Profi verkaufen und kann nun Angebote für einen Kostic, Ndicka oder Kamada notfalls mit erhöhten Gehältern kontern. Wollen die Begehrten dennoch unbedingt wechseln, dann klingelt die Kasse durch weitere Transfereinnahmen. Dass die Eintracht das Geld auf dem Transfermarkt effektiv reinvestieren kann, hat sie hinlänglich bewiesen. Silvas Abschied ist auch eine Chance.

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