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#Sweet Tooth Kritik – Dystopiemärchen mit Stranger Things-Vibes bei Netflix

Sweet Tooth Kritik – Dystopiemärchen mit Stranger Things-Vibes bei Netflix

Als die düstere Comicverfilmung «Sweet Tooth» über eine Pandemie in Produktion geschickt wurde, hätte wohl niemand ahnen können, dass diese inmitten einer echten Pandemie auf Sendung gehen würde.

Ein mysteriöses Virus löscht den Großteil der Menschheit aus und Neugeborene, scheinbar immun gegen die Seuche, werden als Tier-Mensch-Hybride geboren, auf die ein Teil der verbliebenen Menschen Jagd macht. Soweit zur Synopsis der Serie, die es handlungstechnisch möglicherweise aktuell schwierig haben dürfte, denn wer möchte sich im Moment schon auf eine Geschichte, die die Auslöschung der Menschheit durch ein tödliches Virus zum Thema hat, einlassen?

Hoffentlich Viele, denn das was hier auf den Bildschirm gezaubert wird, hat das Potential ein Zielpublikum von Klein bis Groß in seinen Bann zu ziehen. So bedrückend die Thematik auf den ersten Blick auch scheinen mag, packt es die Serie mit seinem knuffigen rund zehnjährigen Protagonisten Gus (Christian Convery), einem Mischwesen aus Mensch und Hirsch, eine sehr ausgewogene Erzählung zwischen düsterem Endzeitmärchen und leichtherziger Coming-of-Age-Geschichte zu erschaffen, die im Kern unweigerlich an Netflix‘ Aushängeschild «Stranger Things» erinnert.

Die tiefe Erzählstimme, im Originalton von James Brolin gesprochen, sorgt für klassische Märchenstimmung, kommt glücklicherweise aber äußerst ausgewogen dosiert zum Einsatz, sodass sie nie störend wirkt. Schauspielerisch wurde insbesondere mit Kinderdarsteller Christian Convery ins Schwarze getroffen, dem das Spiel mit einer Leichtigkeit von der Hand geht, wie man es insbesondere in diesem Alter nur selten zu Gesicht bekommt. Auch dank des guten Scripts wurde mit Gus ein Kindsprotagonist geschaffen, dem die typische „Nervigkeit“ vieler Kinderdarsteller zu weiten Teilen fehlt. Unterstützend wird diesem der zunächst raubeinig wirkende, aber mit der Zeit liebgewonnene Tommy Jepperd (Nonso Anozie) zur Seite gestellt, der mit seinem bulligen Äußeren einen fantastischen Kontrast zum sanftmütigen kleinen Tier-Mensch-Wesen darstellt. «Sweet Tooth» nimmt sich insgesamt viel Zeit die Geschichte sowie die Beziehung der beiden ungleichen Partner zueinander aufzubauen und setzt zudem auf Nebenerzählstränge, deren Signifikanz sich erst noch beweisen muss. Vieles erinnert an einen Prolog zu einer größeren Geschichte, die es noch zu erzählen gilt.

Qualitativ merkt man der Produktion ihren Ursprung bei Warner durchaus an, denn vieles was hier gezeigt wird, wirkt schlicht hochwertiger, durchdachter und liebenswerter als ein Großteil der Fließbandware, die zuletzt aus dem Hause Netflix für die Zuschauerschaft bereitgestellt wurde und erinnert an die Ursprünge des Streamers als sich mit Qualitätsproduktionen wie «Stranger Things» oder «House of Cards» noch mehr an der Warnertocher „HBO“ orientiert wurde als voll und ganz auf Quantität zu setzen. Doch nicht nur aus Qualitätsgründen, sondern auch aus lizenzrechtlichen Gedankenspielen wäre «Sweet Tooth» eventuell beim mittlerweile verfügbaren hauseigenen Streamingdienst «HBO MAX» besser aufgehoben gewesen. Denn ob mit der Grundthematik einer weltweiten Pandemie aktuell Abrufzahlen generiert werden können, die Netflix darüber hinwegschauen lassen, dass es sich bei «Sweet Tooth» nicht um eine „In-House“ Produktion handelt, die finanziell deutlich rentabler wäre, muss zunächst abgewartet werden.

«Sweet Tooth» ist ein modernes Märchen, dem durchaus das Prädikat familientauglich zugesprochen werden kann. Das hohe Produktionsniveau gepaart mit ansprechendem Casting sowie unterhaltsamen Storytelling und insgesamt hervorragender Cinematographie dürfte viele junge sowie ältere Zuschauer in seinen Bann ziehen.

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