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#Tägliche Internetprobleme: Das kannst du dagegen tun

Tägliche Internetprobleme: Das kannst du dagegen tun

Ein Jahr nach dem ersten Corona-Lockdown ist das Internet in Deutschland wichtiger denn je. Dennoch haben tagtäglich etwa ein Drittel aller Haushalte Probleme bei der Internetnutzung, sei es im Homeoffice, beim Homeschooling oder beim Videostreaming. Woran liegt das und was kannst du dagegen tun?

Familie schaut zusammen Netflix auf dem Fernseher
Bildquelle: Netflix

Stockende Videokonferenzübertragungen während des Fernunterrichts oder eines wichtigen Meetings, Filme auf Livestreaming-Plattformen, die ewig „buffern“. Wenn das Internet wieder „Schluckauf“ hat, wird auch Online-Gaming zur Qual.

Der DE-CIX ist der größte Internetknoten der Welt. In Frankfurt am Main laufen Internetleitungen der meisten deutschen und vieler internationaler Internetanbieter zusammen. Im Auftrag des Internetknoten-Betreibers gab es im Februar eine repräsentative Online-Umfrage des Institutes Civey. Der Technik-Chef des Internetknotens hat zudem einen Ansatz, wie er das Problem von ruckelnden Internetleitungen lösen will. Praxisnah sind die aber zumindest kurzfristig nicht. Wir geben dir daher weitere Tipps.

Die Umfrage-Ergebnisse: Jeder Dritte hat Internetprobleme

Die Civey-Umfrage ergab, dass 33,5 Prozent der deutschen Verbraucher mehrfach wöchentlich bis sogar täglich Verzögerungen bei der Internetnutzung daheim erlebt. Vor allem junge Erwachsene, Berufstätige im Homeoffice und Familien mit Kindern nehmen diese Internetprobleme am häufigsten wahr, heißt es in der Auswertung. Dabei suchen die Betroffenen die Verantwortung für die Verzögerungen meist außerhalb des eigenen Haushalts, sprich beim Anbieter.

Lediglich 11,6 Prozent der Studienteilnehmer gaben an, nie Probleme mit Verzögerungen zu haben. Insbesondere seien es die Altersgruppen „18 bis 29“ (45 Prozent), sowie „30 bis 39“ (40 Prozent), die in ihrem Online-Alltag Verzögerungen am stärksten wahrnehmen. Dies betrifft vor allem diejenigen, die sowohl beruflich auf Homeoffice angewiesen sind (41 Prozent). Aber auch jene Eltern, die für ihre schulpflichtigen Kinder, die Möglichkeit zum Fernunterricht in Anspruch nehmen (20 Prozent).

So bemerken 42 Prozent der Haushalte mit mindestens einem Kind mehrmals wöchentliche bis tägliche Verzögerungen eher, als Haushalte ohne Kinder (29 Prozent). Auch bei Video-Streamings (44 Prozent), Live-Streams beispielsweise von Sportveranstaltungen (25,4 Prozent) und Online-Gaming (12 Prozent) gilt es als frustrierender Störfaktor.

Wo liegt das Problem bei der Internet-Verbindung?

Doch woran liegt das?  Geht es nach dem DE-CIX, so brauchen wir in Zukunft einen stärkeren Ausbau aller systemrelevanten Elemente des Internets. „Wir brauchen mehr Rechenzentren, die so nah wie möglich am Endnutzer sind. Mehr Vernetzung und einen robusten Ausbau der digitalen letzten Meile bis in die Haushalte kann nur so garantiert werden“, sagt Thomas King, Technikchef des  DE-CIX. „Konnektivitätsprobleme dürfen kein Hindernis mehr für Home-Office oder Distanzunterricht darstellen.“

Verbraucher hätten durch die Pandemie und die große Bedeutung des Internets ein stärkeres Bewusstsein für die Verlässlichkeit ihres Internets entwickelt, heißt es weiter. Dabei sucht die Mehrheit die Verantwortung außerhalb ihres eigenen Einflussbereiches. Die Mehrheit ist sich einig, dass das Problem am mangelhaften regionalen Ausbau der Netz-Infrastruktur (57 Prozent) oder an der Überlastung ihres Netzes (53 Prozent) liegen muss. Ursachen, die sie selbst (mehr oder weniger) beeinflussen können, werden vergleichsweise weniger genannt (12 Prozent). Das können beispielsweise minderwertige Router oder veraltete Endgeräte sein.

DE-CIX-Technikchef will lokale Rechenzentren

Wie Verzögerungen bei der Datenübertragung entstehen können, erklärt Technikchef Thomas King so. „Innerhalb des Internet-Ökosystems fungieren Internetknoten wie der DE-CIX als Vermittlungsstelle zwischen drei verschiedenen Netzwerken.“ Schaut man beispielsweise einen Film via Netflix, stellt der Empfänger eine Anfrage über das Netz des Internetproviders. Diese Anfrage wird über einen Internetknoten wie dem DE-CIX direkt in das Netz von Netflix geleitet. Dort bearbeiten die Server von Netflix die Anfrage und senden den angeforderten Film zum anfragenden Gerät des Nutzers zurück.

„Diese Zeit, die während des Hin- und Rückwegs vergeht, nennt man Latenz. Je weiter das Zielnetz (Netflix) vom Nutzer entfernt ist, desto höher ist die Latenz und desto bemerkbarer sind die Verzögerungen.“ Nach Kings Darstellung dürfte für das optimale Leistungsniveau die Latenz im Idealfall nicht mehr als 15 Millisekunden betragen. Um dies jedoch zu gewährleisten wäre für Livestreaming eine Entfernung von weniger als 1.200 Kilometern ideal, so heißt es.

In der Mitteilung des CE-CIX geht es im Anschluss um Anwendungen im Bereich eHealth, Mobility oder auch Finanzen, für die die Infrastruktur weiter ausgebaut werden müsste. Auch sicherer vernetzter Straßenverkehr sei nur so zu gewährleisten. Es müsse „dann praktisch an jedem Autobahnkreuz oder an jeder Raststätte ein eigenes lokales Rechenzentrum oder einen Internetknoten geben“ so King.

Wenn das Internet ruckelt: Tipps für dich aus der Praxis

Wieso aber die Videokonferenz von Mitarbeitern einer Firma oder der die Schalte in die Schule hakt, obwohl diese sicherlich keine 1.200 Kilometer weit weg ist, lässt der DE-CIX offen. Tatsächlich würden hier auch oftmals lokale Rechenzentren gar nicht weiterhelfen.

Denn nach Erfahrungen unserer Redaktion beginnen die Probleme beim Internetanschluss, der zu wenig Upstream aufweist. So kommt es, dass du verruckelt und abgehakt bei deinem Gegenüber ankommst.

Weitere Probleme in der alltäglichen Nutzung ist die Überlastung der Leitung durch zu viele datenhungrige Anwendungen, die zur gleichen Zeit genutzt werden. Eine normale Internetleitung per DSL ist mit einem Videostream per Netflix oder Amazon Prime schon gut beschäftigt. Denn auch wenn bei einem Stream augenscheinlich nur Daten heruntergeladen werden: Das Streaming-Endgerät schickt laufend Bestätigungsdaten ins Internet, die auch den Upstream belegen.

  • Internet im Homeoffice: So schnell muss dein Anschluss sein

Das nächste Problem ist das eigentliche Heimnetzwerk. Zu oft sind schlechte WLAN-Netze, veraltete Router und Endgeräte oder andere lokale Einflüsse der Grund für ruckelndes Internet. Entsprechende Tipps und Tricks, was du überprüfen solltest, haben wir dir in einem Ratgeber zur Heimvernetzung zusammengestellt.

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  • Netflix: Netflix

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