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#Nagelsmanns „goldrichtige“ Idee im Hotelbett

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Nagelsmanns „goldrichtige“ Idee im Hotelbett

Es war ruhig am Spielfeldrand, ungewöhnlich ruhig. Keine spontanen Rufe auf den Platz, keine ausgelassene Siegerposen, kein wildes Hin-und Hergehüpfe. Dabei hätte es für den Verantwortlichen auf der Bank des FC Bayern durchaus ein paar Gelegenheiten gegeben an diesem Champions-League-Abend, um aus sich herauszugehen. Aber es war eben nicht der temperamentvolle Cheftrainer Julian Nagelsmann an der Seitenlinie, der musste wegen eines grippalen Infektes im Hotelbett bleiben, sondern sein zurückhaltender Assistent Dino Toppmöller. 

Der Mannschaft des deutschen Rekordmeisters scheint es aber ohnehin fast egal zu sein, wer da draußen gerade sitzt, steht oder springt. Es läuft im Moment einfach. „Es war ein toller Abend für uns“, sagte Kapitän Manuel Neuer nach dem 4:0 bei Benfica Lissabon.

Wieder einmal, denn in der Champions League gab es in dieser Saison ja bisher nur tolle Abende mit vielen Treffern. Mit neun Punkten und der makellosen Bilanz von 12:0-Toren nach drei Spielen sind die Münchner so gut in die Königsklasse gestartet wie noch nie in der Vereinsgeschichte und der Qualifikation für das Achtelfinale nach der Hälfte der Gruppenphase schon ziemlich nahe. 

Funkkontakt in zweiter Halbzeit

Womöglich ist dem fiebrigen Nagelsmann in seinem Hotelbett aber gelegentlich sogar noch ein bisschen heißer geworden, vor allem in den ersten 45 Minuten, als die Münchner zwei Tore erzielten, die aberkannt wurden, und noch ein paar gute Chancen vergaben. „Da hätten wir es in der Offensive“, gab Leroy Sané zu, „einen Tick besser zu Ende spielen können.“

Der Gegner allerdings auch. Benfica gelang es, „ein paar Nadelstiche“ zu setzen, wie der ehemalige Dortmunder Julian Weigl die nicht ganz ungefährlichen Konter seiner Mannschaft bezeichnete. Im Fernsehen musste der kranke Nagelsmann feststellen, dass die Restverteidigung, auf die er so großen Wert legt, nicht immer funktionierte. Ebenso wenig wie der Funkkontakt, den Toppmöllers Kollege Xaver Zembrod, der andere Assistenztrainer, über die Analysten oben auf der Tribüne zum Chef halten sollte. Erst in der zweiten Hälfte stand die Verbindung vom Krankenzimmer ins Stadion.

Auf der rechten Seite, ließ Nagelsmann nach einer guten Stunde ausrichten, solle nun der offensive Serge Gnabry für den defensiver orientierten Benjamin Pavard kommen. „Eine mutige Entscheidung“, fand Toppmöller, weil die Portugiesen noch immer nicht daran dachten, sich zurückziehen und ihre Offensivbemühungen aufzugeben. Aber der Assistent tat, was der Chef befahl – und stellte fest, dass es eine „goldrichtige“ Entscheidung war.

Das 1:0 des FC Bayern kurz danach war noch alleine die Angelegenheit von Sané, der einen Freistoß fein über die Mauer ins Tor zirkelte (70. Minute), aber zehn Minuten später bereitete Gnabry das 2:0 vor, seine Hereingabe von der Grundlinie vor das Tor blieb bei Benficas Everton hängen. Von dessen Kopf flog der Ball ins Tor. 

In dieser Phase erinnerte alles an das Spitzenspiel in der Bundesliga drei Tage zuvor in Leverkusen. Am vergangenen Sonntag erzielten die Bayern in der ersten Hälfte vier Tore in sieben Minuten, in Lissabon waren es nach der Pause drei in vier Minuten. Und stets war Gnabry beteiligt.

Vor Robert Lewandowskis 3:0 (82.) hatte er Sané, der in neuer Rolle hinter der Spitze eine glänzende Leistung bot, gut in Szene gesetzt. Der zum Zehner umfunktionierte Flügelspieler musste dann nur quer auf den Polen legen. Auch den Spielzug, den Sané mit seinem zweiten Tore vollendete, hatte Gnabry eingeleitet (84.). Am Ende, gibt Benficas Weigl zu, „hat uns der Saft für die letzten Meter gefehlt“ gegen die Spätstarter aus München.

Einen ganz perfekten Auftritt hatte der FC Bayern nicht im Estadio da Luz, dort, wo er vor 14 Monaten die Champions League gewonnen hatte, aber der letzte Eindruck überwiegt meistens, und der war eben dann doch famos. „Es ist sicher nicht so leicht für die Mannschaft, wenn der Cheftrainer im letzten Moment nicht da ist“, sagte Toppmöller. Irgendwie war Nagelsmann aber doch präsent. Phasenweise zumindest und per Funk. „Es haben alle zusammen gut gemacht“, sagte Neuer. „Jeder hat seinen Anteil daran.“

Natürlich auch Toppmöller, dem die Aufmerksamkeit und das Rampenlicht allerdings eher unangenehm zu sein schien. „Es musste jemand einspringen, aber es ist nicht so, dass ich den großen Zampano gemacht habe. Ich nehme mich nicht wichtiger, als ich bin“, sagte er. Um einen Einstand als Interimschefs mit der bei Bayern traditionellen Leberkäs-Brotzeit kommen er und Zembrod, das hat Nagelsmann bereits wissen lassen, nicht herum. „Das müssen wir dann auch durchziehen“, weiß Toppmöller. Anlässe, um ein bisschen zu feiern, gibt es beim FC Bayern ja genug. 

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