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#Water Harvesting: Vorbereitet auf das grüne Wunder

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Im dürregeplagten Norden Kenias ist Regen selten. Fällt er doch einmal, dann muss er effizient genutzt werden. In kürzester Zeit kann sich die Einöde in einen fruchtbaren Garten verwandeln. Die Spenden der F.A.Z.-Leser sollen dabei helfen.

Es ist früh, die Sonne steht noch nicht sehr hoch, aber brennt doch schon mit voller Kraft vom Himmel. Die dornigen Zweige der Akazien werfen scharfe, längliche Schatten auf die rote Erde. Im Südosten zeichnet sich unter dem gleißenden Sonnenball die Silhouette einer Bergkette ab. Von dort kommt das Wasser. Wenn es regnet, strömt es von den Hängen in Richtung des Dorfes Lontolio. Zuletzt war das im Frühjahr der Fall. Es waren keine Unmengen, aber immerhin. Entscheidend ist die große Regenzeit, die im November beginnen soll. Sechs Jahre lang ist sie im Norden Kenias mehr oder minder ausgefallen, aber dieses Jahr hat es schon etwas geregnet. Und die Hoffnung ist groß, dass demnächst ergiebige, lang anhaltende Niederschläge einsetzen.

Matthias Trautsch

Koordination Reportage Rhein-Main.

Auf diesen Tag X sind die Dorfbewohner von Lontolio vorbereitet. Wie, das zeigt Lchas Lesaitolao, der mit 45 Jahren zur tonangebenden Gruppe der Ältesten gehört. Er hat ein buntes Tuch um die Hüften gebunden, stützt sich auf einen dünnen Holzstock und trägt an der Seite das typische machetenartige Messer seines Stammes, der Samburu. Er zeigt den Besuchern die Kanäle, die die Dorfbewohner ausgehoben haben. Dutzende Gräben verlaufen parallel, immer quer zur Laufrichtung des Wassers, das von den Bergen kommt. Die Kanäle verhindern, dass starker Regen einfach an der Oberfläche abfließt. Indem sie das Wasser sammeln, verschaffen sie dem ausgetrockneten Boden Zeit, es aufzunehmen. Es soll die Erde tränken, statt sie fortzuspülen.

Seit Jahrtausenden praktiziert

Diese Art des „Water Harvestings“, des Wasser-Erntens, ist keine neue Erfindung, sie wird in vielen trockenen Gegenden der Welt seit Jahrtausenden praktiziert. Doch für die Samburu ist sie relativ neu, wie es für sie überhaupt ein großer kultureller Schritt ist, Land zu bestellen. Die Samburu sind ähnlich wie die Massai ein traditionelles Hirtenvolk, das mit riesigen Rinderherden durch die Weite der Savanne zieht und sich vor allem vom Blut und von der Milch der Tiere ernährt. Doch diese Wirtschaftsweise stößt angesichts von Bevölkerungswachstum und Klimawandel an Grenzen. In den vergangenen Dürrejahren ist ein Großteil des Viehs verendet, die Hirten sind nicht mehr in der Lage, ihre Familien sicher zu ernähren.

Kanalnetz: Im kenianischen Dorf Lontolio haben die Bewohner Gräben ausgehoben, in denen das Oberflächenwasser versickern kann.


Kanalnetz: Im kenianischen Dorf Lontolio haben die Bewohner Gräben ausgehoben, in denen das Oberflächenwasser versickern kann.
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Bild: Lucas Bäuml

Damit auch nachfolgende Generationen in der Region überleben können, müssen sie eine nachhaltige Landwirtschaft entwickeln. Weniger, vor allem eine weniger einseitige Viehhaltung, der Anbau von trockenheitsresistenten Pflanzen und der schonende Umgang mit Ressourcen gehören dazu. Vor allem die wertvollste und oft knappste Ressource muss effizient genutzt werden: Wasser. Das ist auch entscheidend für die Wiederaufforstung. Die Methode „FMNR“, was für Farmer Managed Natural Regeneration steht, setzt statt auf Neupflanzungen auf die Wiederbelebung des Wurzelwerks abgeholzter Bäume und kommt so mit vergleichsweise wenig Wasser aus. Aber ganz ohne funktioniert selbst sie nicht.

Bei der Bewältigung dieser Umstellung von der extensiven Weidehaltung zu einer nachhaltigen, naturnahen Landwirtschaft hilft World Vision. Die international tätige Hilfsorganisation, die ihren deutschen Sitz in Friedrichsdorf im Taunus hat, ist auch im Norden Kenias tätig. In Dörfern wie Lontolio, das in der Region Marsabit liegt, leiten lokale kenianische Kräfte die Bevölkerung an, Techniken wie das „Water Harvesting“ anzuwenden. Einen wichtigen Beitrag dazu will in diesem Jahr die Aktion F.A.Z.-Leser helfen leisten. Die Spenden gehen zu 100 Prozent an World Vision, das damit das Projekt „Wurzeln fürs Leben“ finanziert.

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