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#Der Star des Abends ist der Megachor




Mehr als 1000 Sängerinnen und Sänger stehen in der Arena beim Musical „Martin Luther King“ auf der Bühne. Sie werden mit begeistertem Applaus belohnt.

Im Eingangsbereich vor der Ratiopharm-Arena standen die Menschenmassen dicht gedrängt, und auffallend viele von ihnen waren schwarz gekleidet: 1126 Sängerinnen und Sänger hatten sich für den Megachor beim christlichen Popularmusik-Musical „Martin Luther King“ angemeldet, und sie hatten über 4500 Zuhörerinnen und Zuhörer – oft Freunde oder Angehörige – zum Zuschauen in der Arena mobilisiert. Der Star des Abends: dieser riesige Chor, in dem auch Neu-Ulms Oberbürgermeisterin Katrin Albsteiger mitsang. 

Die Teilnehmenden in Neu-Ulm sind zwischen neun und 85 Jahre alt

Das von der Stiftung Creative Kirche initiierte Musical von Andreas Malessa (Texte) und Hanjo Gäbler und Christoph Terbuyken (Musik) tourt durch die Republik, und wo immer es hinkommt, formen sich Chöre und Einzelpersonen zu einem gigantischen Chor. So auch in Neu-Ulm, wo Sängerinnen und Sänger aus dem Dekanat Neu-Ulm und aus dem Ulmer Kirchenkreis, aus zwei Landeskirchen also, unter der Leitung der Neu-Ulmer Kantorin Tanja Schmid und des christlichen Popmusikers und Referenten im evangelischen Jugendwerk in Württemberg Hans-Martin Sauter sangen und sich nach einer eigenen Chor-Choreografie bewegten. 

Erstaunlich: Es gelang, dass trotz der riesigen Menge an beteiligten Sängerinnen und Sängern keinerlei Klangbrei entstand, sondern präzise gesungen wurde. Die 22 Songs des Musicals stammen musikalisch meist aus dem Bereich des Gospels und sind eingängig, sodass sie das Publikum schnell erreichen. Die Alterszusammensetzung des Chors ist breit gefächert – zwischen neun Jahren und 85 Jahren: Der älteste Sänger in der Ratiopharm-Arena ist der 85-jährige Erwin Schneider aus Bibertal, der seit gut 70 Jahren in Chören singt.

Das Publikum in der Ratiopharm-Arena erfährt viel über Martin Luther King

Auf der Bühne läuft mit Liveband eine Show ab, die ein wenig an die Performances von amerikanischen Entertainment-Gruppen wie den USA Gospel Singers oder an die New York Gospel Stars erinnern, und das Publikum erfährt manches über den 1958 ermordeten Bürgerrechtler Martin Luther King, das es vermutlich nicht wusste – zum Beispiel, dass es der ein Jahr ältere Schauspieler und Entertainer Harry Belafonte gewesen war, der die Kaution für die Freilassung Martin Luther Kings stellte, als der Bürgerrechtler im Gefängnis war. 

Oder der Name selbst: Es war Vater Michael King gewesen, der sich und seinem damals fünfjährigen Ältesten, der eigentlich ebenfalls Michael hieß, 1934 nach einer Europatour den Namen Martin Luther als Vornamen gab, um den deutschen Reformator zu ehren. 

Bei aller Emotionalität sorgen auch einige witzige Szenen für Amüsement im Publikum, besonders der Moment, als Martin Luther King 1964 bei seinem Besuch in Berlin den DDR-Grenzposten am Checkpoint Charlie mit seiner American-Express-Kreditkarte erfolgreich austrickst und ihm erklärt, dies sei ein amerikanisches Ausweisdokument zum schnellen Express-Grenzübertritt. 

Diese Profisängerinnen und -sänger stehen beim Musical auf der Bühne

Die Profisänger auf der Bühne erzählen in Songs und Texten die wichtigsten Stationen im Leben des Bürgerrechtlers und späteren Friedensnobelpreisträgers, ausgehend vom Jahr 1968, in dem Martin Luther King am 4. April in Memphis erschossen wurde. Stimmlich sehr gut agieren „Die Heilige Geistin“, Caroline Mhlanga, Kathleen Bauer als Lehrerin, Bonita Niessen als Rosa Parks und Dominik Doll als Malcolm X, der Martin Luther Kings gewaltloses Vorgehen lange ablehnt und zum Kampf gegen die Weißen aufruft. Eine solide Leistung liefert der aus New Jersey stammende Darrin Byrd in der Titelrolle, allerdings ist sein Deutsch etwas schwer verständlich. Stimmliche Probleme, vor allem zu Beginn, hat Lara de Toscano als Ehefrau Coretta King. 

Standing Ovations gibt es am Ende für alle Akteure und die Band. Sie gelten besonders dem Chor, der sonst in Musikproduktionen oft eine Nebenrolle spielt, hier aber eben zum Star des Abends wird. 

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