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#Er passt wie ein Handschuh zu Liverpool

„Er passt wie ein Handschuh zu Liverpool“

Jürgen Klopp muss nicht alles allein machen. Der Cheftrainer des FC Liverpool umgibt sich stattdessen lieber mit Experten, die, so sagt er, gewisse Dinge besser können als er. Mit Sportdirektor Michael Edwards zum Beispiel soll Klopp ein blendendes Arbeitsverhältnis haben. Zusammen haben sie Spitzenkräfte wie Virgil van Dijk, Mohamed Salah oder Torwart Alisson nach Liverpool geholt – Sinnbilder für die Erfolge der vergangenen Jahre.

In diesem Sommer hört Edwards auf eigenen Wunsch auf, sein Stellvertreter Julian Ward übernimmt seinen Posten. Und auch der hat bewiesen, dass er dazu in der Lage ist, Schlüsseltransfers einzufädeln. Seine Bewährungsprobe war ein Winterzugang, den „Sky Sports“ als „großen Coup“ bezeichnete: Luis Díaz.

Ende Januar wechselte der 25 Jahre alte Nationalspieler Kolumbiens für anfänglich rund 45 Millionen Euro vom FC Porto nach Liverpool. Auch Tottenham Hotspur soll an ihm interessiert gewesen sein – unter anderem. In Portugal hatte der Linksaußen durch seine Torgefahr auf sich aufmerksam gemacht: Vor seinem Aufbruch nach England schoss er in 18 Ligaspielen in dieser Saison 14 Tore und bereitete fünf weitere vor. „Er ist ein herausragender Spieler, den wir seit langer Zeit beobachtet haben“, sagte Klopp: „Luis ist ein Spieler, von dem wir glauben, dass er uns besser machen wird – jetzt und in Zukunft.“

Tatsächlich brauchte Díaz nicht lange, um sich an die Premier League zu gewöhnen. In 13 Einsätzen schoss er vier Tore, bereitete drei vor; in sechs Champions-League-Spielen waren es zwei Tore und eine Vorlage. Das Halbfinal-Rückspiel gegen Villarreal kippte in Liverpools Richtung, als Díaz zur Pause ins Spiel kam. Gut möglich, dass Klopp ihn im Finale gegen Real Madrid am Samstagabend (21.00 Uhr im F.A.Z.-Liveticker zur Champions League, im ZDF und bei DAZN) von Beginn an einsetzen wird.

Díaz passt zu Klopps Heavy-Metal-Fußball

Für die Liverpooler Fans ist Díaz ein Traum, für seine Gegenspieler ist er ein Albtraum. Denn er verbindet Technik und Tricks mit einer irrwitzigen Geschwindigkeit. Der linke Flügel ist seine bevorzugte Position, von dort aus kann er in die Mitte ziehen und mit seinem starken rechten Fuß aufs Tor schießen oder Mitspieler in Szene setzen. Er arbeitet auch nach hinten mit und passt zu Klopps sogenanntem Heavy-Metal-Fußball, weil er ein gutes Gespür für Balleroberungen im letzten Spielfelddrittel hat und Liverpools Pressing-Maschine noch druckvoller macht.

Der Kolumbianer ist die logische Fortführung des Angriffsspiels, das Klopp seit seiner Ankunft in Liverpool im Herbst 2015 kultiviert hat. Denn das Sturmtrio aus Salah, Sadio Mané und Roberto Firmino, das über Jahre hinweg zum Sinnbild für Liverpools Wiederauferstehung geworden ist und mit dem der Klub zuerst die Champions League und dann die erste Meisterschaft seit 30 Jahren gewann, benötigte allmählich eine Auffrischung.

Mané und Firmino sind 30 Jahre alt, Salah wird es im Juni. Zugänge wie Díaz und Diogo Jota vor anderthalb Jahren zeigen, dass Liverpool hier sukzessive den Hebel ansetzt. Für den BBC-Experten Chris Sutton sind beide Spieler Zeichen für ein „verändertes Liverpool“, das endlich dazu in der Lage ist, durch eine größere Kadertiefe wichtige Spieler auch mal zu schonen.

Da haben sich zwei gefunden: Jürgen Klopp herzt Luis Díaz.


Da haben sich zwei gefunden: Jürgen Klopp herzt Luis Díaz.
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Bild: Reuters

Für Díaz wäre ein Einsatz im Champions-League-Endspiel der Höhepunkt seiner bisherigen Karriere. Mit dem Junior FC wurde er zweimal kolumbianischer Meister, mit Porto gewann er jeweils zweimal die Meisterschaft und den Pokal. Auch mit Liverpool hat er schon den FA Cup gewonnen. Sein Talent wurde früh erkannt: Das Sportportal „The Athletic“ hat einen Zeitungsartikel gefunden, in dem der damals elf Jahre alte Díaz nach einem Turnier als „Miniatur-Superstar“ bejubelt wurde. Bei der bislang einzigen Copa Americana de Pueblos Indígenas im Jahr 2015, einem Turnier der indigenen Völker Südamerikas, machte er als Angehöriger der Wayuu abermals auf sich aufmerksam.

Trotzdem schaffte er den Durchbruch erst vergleichsweise spät, weil er als Jugendlicher zu dünn war. Ein früherer Trainer sagte dem Portal, Díaz habe mit 17 den Körperbau eines Zwölfjährigen gehabt, weshalb er ihn in der Kantine immer die doppelte Portion essen ließ. Es hat funktioniert – mit 21 Jahren debütierte Díaz gegen Argentinien in der kolumbianischen Nationalmannschaft. „Was für ein Junge. Was für eine Geschichte. Was für ein Spieler“, sagte Klopp nach dem Sieg im FA Cup über Díaz: „Er passt wie ein Handschuh zu unserem Fußball.“

Als Liverpool im Viertelfinale der Champions League auf Benfica Lissabon traf, wurde der Trainer gefragt, ob Díaz ihm aus seiner Zeit in Portugal Tipps gegeben habe, wo Benficas Schwachstellen liegen. „Er hat es zehn Minuten lang probiert“, scherzte er in Anspielung auf das noch nicht besonders gute Englisch seines Spielers, „aber ich habe kein Wort verstanden.“ Manche Dinge muss Klopp eben doch selber machen.

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