#Weniger Interesse an Latein? Lehrer setzen auf Information
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„Weniger Interesse an Latein? Lehrer setzen auf Information“
„Gallia est omnis divisa in partes tres, quarum unam incolunt Belgae, aliam Aquitani, tertiam, qui ipsorum lingua Celtae, nostra Galli appellantur.“ Wissen bald nur noch wenige, dass so Cäsars „De bello Gallico“ beginnt? Das Schüler-Interesse an Latein ist zurückgegangen.
Das Ministerium führt diese Entwicklung vor allem darauf zurück, dass es wegen der Corona-Einschränkungen weniger Info-Veranstaltungen an den Gymnasien gab – und die seien gerade für Latein sehr wichtig, um die Fachinhalte zu veranschaulichen.
Das sieht auch Harald Kloiber so, bayerischer Landeschef des Deutschen Altphilologenverbandes. Die Informationsveranstaltungen seien immens wichtig, sagte er. Bei Französisch etwa sei klar, dass es sich um eine moderne, kommunikationsorientierte Fremdsprache handle. Anders Latein. Der Fokus liege auch auf Kultur, auf Geschichte, auf Literatur. „Auf diesen Veranstaltungen können Vorbehalte sehr gut abgebaut werden.“
Das Erlernen einer modernen Fremdsprache am Gymnasium sei verlockend, weil man das Geübte beispielsweise im Urlaub gleich anwenden könne. Das widerspreche aber allerdings dem, was gymnasiale Bildung ausmache, sagte Kloiber: Im Latein-Unterricht werde Wissen über die Antike vermittelt, auch über literarische Gattungen, Politik und Philosophie, es gehe „um existenzielle Fragen und Grundwerte“. Die Auswirkungen auf den Deutsch-Unterricht seien positiv. In Latein arbeite man schon früh mit literarischen Texten. Zum Beispiel werde gezeigt: Wie funktioniert Rhetorik, wie funktioniert Manipulation via Sprache? „Da ist ganz viel Potenzial wenn man sich darauf einlässt.“
Den Zahlen des Kultusministeriums zufolge stand für 307.000 Schülerinnen und Schüler an den Gymnasien im vergangenen Schuljahr Englisch auf dem Stundenplan. Andere moderne Fremdsprachen hatten einen leichten Zuwachs bei nahezu gleichbleibender Gesamtzahl an Schülern in den vergangenen fünf Jahren. Französisch legte um 3,3 Prozent zu, Spanisch um 2,8 Prozent.
(dpa)
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