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#Stresstest an den Schulen

Stresstest an den Schulen

Petra König hat Geräte, und Mathias Koepsell hat ein Schild. Die Mikros und Whiteboards in den Klassenzimmern der Anna-Schmidt-Schule funktionieren einwandfrei, und auf der matt schimmernden Glasplatte des Adorno-Gymnasiums prangt die Aufschrift „Digitale Schule“. Aber Ausstattung und Auszeichnung helfen nur bedingt, falls König und Koepsell ihre Schüler demnächst wieder nach Hause schicken müssen. So wie am Freitag, dem 13. März. Beide Schulleiter wappnen sich dafür. Immerhin gibt es die Erfahrung aus dem Frühjahr. Niemand wird sagen können: Wir sind da hineingestolpert. Anders ist auch, dass die Lehrer Leistungen beim Homeschooling inzwischen bewerten dürfen.

Florentine Fritzen

Beide Schulleiter wissen: Echte Schule ist schöner für alle. „Kinder brauchen ihre Peergroups, nichts ersetzt die Freundin und die Clique am Vormittag“, sagt König in ihrem Dienstzimmer in der Anna-Schmidt-Schule. Und Koepsell sagt in seinem Büro im Adorno-Gymnasium: „Was Lehrkräfte im Unterricht inszenieren, ist im Fernunterricht nicht möglich, auch nicht über Videokonferenzen.“

Geteilte Gruppe

Trotzdem stellen sich die Schulleiter auf eine zweite Schulschließung ein. Und auf Hybridunterricht, den Koepsell als Zwischenschritt davor erwartet. König hat für so ein Modell mit A- und B-Wochen in den Sommerferien einen Stundenplan erstellt. Die Vorgaben des Landes gelten für die staatlich anerkannte Privatschule genauso wie für staatliche Schulen. In der Anna-Schmidt-Schule fände der Unterricht auch mit geteilten Gruppen weiterhin komplett für alle im Klassenzimmer statt. Bloß dass sich die eine Hälfte von zu Hause zuschalten würde.

In der technisch gut ausgestatteten Schule nördlich der Alten Oper gibt es schon jetzt Mischformen. Ein Lehrer aus der Risikogruppe unterrichtet von zu Hause. An diesem Vormittag liest er mit der 9b eine historische Quelle: die Thronrede Wilhelms II. von 1914. Die Anzeige auf dem Whiteboard im Klassenzimmer ist in zwei Fenster unterteilt: Neben dem Lehrer ist ein schniefender Schüler zu sehen, der ebenfalls zu Hause sitzt. „Wo kommt der alte Groll her, dass Frankreich nicht gut auf Deutschland zu sprechen ist?“ Viele Finger schnellen hoch; Lilli kommt dran. Es läuft reibungslos.

Schüler aus der Risikogruppe

Im Adorno-Gymnasium an der Miquelallee gibt es keine Raummikros. Aber der Schulleiter hält ohnehin wenig vom Zuschalten. Fünf Schüler aus der Risikogruppe kommen freiwillig zur Schule. Sie haben geschützte Plätze in der Klasse – und eine eigene „Corona-Toilette“. Zwar hat jeder Raum einen Internetanschluss. Aber der Schulleiter sagt: „Ich will nicht diese authentische Klassensituation durch Videoaufnahmen zerstören.“

Für Koepsell, bei dem auch ein Handyverbot gilt, lautet die entscheidende Frage: Wo hilft die Digitalisierung der Pädagogik? Das war auch die Leitidee hinter der Bewerbung als digitale Schule; die Auszeichnung, die außer dem Frankfurter Gymnasium noch 27 weitere hessische Schulen tragen, hat der Kultusminister vorige Woche verliehen. Digitale Bildung soll fester Bestandteil in allen Fächern sein, von Deutsch bis Kunst, und es gibt so viele Informatik-Kurse, dass jeder der 820 Schüler, der Programmieren lernen will, das auch lernen kann.

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