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#Rücktrittsforderung nach Polizeieinsatz in London

Rücktrittsforderung nach Polizeieinsatz in London

Cressida Dick, die erste Frau an der Spitze der britischen Polizei, sah sich am Wochenende breiter Empörung und Rücktrittsforderungen ausgesetzt, nachdem Sicherheitsbeamte eine Mahnwache für eine ermordete Frau in London aufgelöst und dabei Teilnehmerinnen zu Boden gedrückt und in Handschellen abgeführt hatten.

Jochen Buchsteiner

Ed Davey, der Vorsitzende der Liberaldemokraten, verlangte Dicks Ablösung und hielt der Polizei ein „erbärmliches taktisches und moralisches Scheitern“ vor. Politiker aller Parteien sprachen von einem „inakzeptablen Vorgehen“. Innenministerin Priti Patel verlangte von Dick einen „vollständigen Bericht“.

Die spontan gegründete Fraueninitiative „Reclaim these Streets“ (Fordert diese Straßen zurück) hatte dazu aufgerufen, des Todes der 33 Jahre alten Sarah Everard zu gedenken und ein Zeichen gegen Gewalt gegen Frauen zu setzen. Everard war Anfang des Monats als vermisst gemeldet worden, nachdem sie die Wohnung einer Freundin in Südlondon verlassen hatte. Später wurden ihre Leichenteile in Kent gefunden.

Ein Polizeibeamter sitzt wegen Mordverdachts in Untersuchungshaft. Der Fall hatte das Land aufgewühlt und eine Debatte über die mangelnde Sicherheit von Frauen in der Öffentlichkeit hervorgerufen.

Die Polizei hatte die Mahnwache mit Verweis auf die Corona-Auflagen untersagt, woraufhin viele Londonerinnen zu Hause blieben und Kerzen in Fenstern aufstellten. Mehr als tausend Frauen hatten sich dennoch in dem Park eingefunden, in dem Everard vermutlich ihrem Mörder begegnete. Die meisten trugen Maske, viele bemühten sich um Abstand zueinander. Auch die Herzogin von Cambridge, Frau von Prinz William, legte dort vor dem Beginn der verbotenen Mahnwache einen Kranz nieder.

Nachdem sich Teilnehmerinnen der Auflösungsforderung der Beamten und Beamtinnen widersetzt hatten, ging die Polizei robust vor. Frauen wurden geschubst und am Boden festgehalten; vier wurden festgenommen. Daraufhin riefen Teilnehmerinnen: „Schämen Sie sich!“ und „Lasst sie frei!“. Eine Polizeisprecherin verteidigte den Einsatz am Sonntag mit den Worten, dass die Polizei „in eine Position gebracht wurde, in der Zwangsmaßnahmen nötig wurden“.

Polizisten nehmen bei einer Mahnwache für die getötete Sarah E. in London eine Frau fest.


Polizisten nehmen bei einer Mahnwache für die getötete Sarah E. in London eine Frau fest.
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Bild: Reuters

Eine Minderheit habe Sprechchöre gegen die Beamten angestimmt und mit Gegenständen geworfen. Gleichzeitig hob die Sprecherin hervor, dass die Polizei für die Sicherheit zuständig sei und „das einzig Verantwortliche“ getan habe: „Die Pandemie ist nicht vorbei, und Versammlungen sind nicht sicher.“ Kritiker wiesen darauf hin, dass die Corona-Auflagen durchaus Spielraum für ein angemesseneres Vorgehen gelassen hätten. Eine Mahnwache in Nottingham war am Samstag friedlich vonstattengegangen.

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