#Facetten der Sonne

Die Sonne ist der Stern des Lebens. Das Schicksal von Mensch und Natur hängt von ihr ab. Die Astronomin, Philosophin und Journalistin Sibylle Anderl und der Politikwissenschaftler Claus Leggewie beleuchten das Gestirn aus drei Perspektiven. Im ersten Kapitel ihres Buches geht es zunächst um die Physik dieser riesigen Gaskugel, die im Innern pro Sekunde rund 600 Millionen Tonnen Wasserstoff in Helium verwandelt. Dabei setzt sie eine ungeheure Menge an Energie frei – und das seit ihrer Geburt vor 4,6 Milliarden Jahren. Etwa noch einmal so lange wird der Stern leben, bevor er schließlich als erdgroßer Weißer Zwerg endet.
Das zweite Kapitel rückt den kulturhistorischen Aspekt in den Vordergrund. Schon bei den alten Kulturen galt die Sonne als einer der wichtigsten Himmelskörper, was zu einer Mythenbildung, ja Vergöttlichung führte. Nicht zuletzt weltliche Herrscher nutzten dies für politische Zwecke, wie der sprichwörtliche Sonnenkönig Ludwig XIV. im europäischen Barockzeitalter.
Technisch wird es dann im letzten Abschnitt, der die Rolle der Sonne in der modernen Gesellschaft behandelt: Photovoltaik und deren Zukunft, Fusionskraftwerke, die das Sonnenfeuer auf die Erde bringen sollen, oder solares Geoengineering zum Bremsen der Erderwärmung. Die Abbildungen in dem kompakten und informativen Buch sind gut ausgewählt, nur die Beschriftungen der Grafiken sind viel zu klein. Helmut Hornung
Sibylle Anderl, Claus Leggewie
Die Sonne. Eine Entdeckung
Matthes & Seitz, 189 S., € 22,–
ISBN 978-3-7518-2041-7
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