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#Nawalny-Vertrauter: Massenproteste in Russland zu gefährlich

„Nawalny-Vertrauter: Massenproteste in Russland zu gefährlich“

Namhafte Vertreter der russischen Opposition sehen ihr Heimatland inzwischen als Diktatur und faschistischen Staat an. Massenproteste seien dort heute nicht mehr möglich, weil sie „einfach zu gefährlich“ seien, sagte Leonid Wolkow, Vertrauter des inhaftierten Putin-Gegners Alexej Nawalny, am Donnerstag auf der Frankfurter Buchmesse. Die Strafen und Risiken für Demonstranten seien im Vergleich zu den Jahren vor dem Ukraine-Krieg enorm gestiegen, sagte Wolkow. „Man muss heute mit 15 Jahren Haft rechnen, wenn man nur den Krieg ‚Krieg‘ nennt.“
Der russische Präsident Wladimir Putin habe sich „ganz gut vorbereitet“ auf seinen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Putin habe zuvor gezielt Oppositionsstrukturen in Russland zerstört, „damit es keine Protestbewegung im Land gibt, wenn er die Ukraine überfällt“, so Wolkow.
Dennoch gebe es eine Untergrundbewegung, die sich auf die Zeit nach Putin vorbereite und eine „Entputinisierung der Gesellschaft“ anstrebe. Wolkow sagte, die russische Gesellschaft werde irgendwann einmal ihre Schuld gegenüber der Ukraine anerkennen müssen. „Der erste Besuch des nächsten russischen Präsidenten sollte nach Butscha gehen.“ In dem Vorort von Kiew sollen Angehörige der russischen Streitkräfte eine Reihe von Gräueltaten an der ukrainischen Zivilbevölkerung und Kriegsverbrechen begangen haben.
Irina Scherbakowa, Publizistin und Aktivistin der in Russland inzwischen verbotenen Menschenrechtsorganisation Memorial sagte, die russische Gesellschaft habe in den vergangenen Jahrzehnten unter Putin einen allmählichen Rutsch in die Diktatur und eine langsame Entwöhnung von Freiheit erlebt. Es habe eine Atomisierung der Gesellschaft begonnen nach dem Motto „Rette sich wer kann“. Erst durch die im September von Kreml ausgerufene Teilmobilisierung sei die Gesellschaft aufgeschreckt.

Michail Schischkin, der als bedeutendster russischer Gegenwartsautor gilt, sieht Russland inzwischen als „faschistischen Staat“ an. Er sagte: „Ich habe mehr Protest erhofft, aber nicht erwartet.“ Es tue sehr weh, zu sehen, „wie nun tausende Männer wie Schafe in den Tod ziehen“. Generationen von Russen seien in ihrem Denken von der Staatsmacht systematisch missbraucht worden. Viele Russen wüssten nicht, „wo die Grenze ist zwischen Heimat und Diktatur“.

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