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#Goethe-Institut in der Krise: Wie man kulturellen Speck wegschneidet

Wenige wissen, was das Goethe-Institut so tut. Manchmal weiß es das selbst nicht. Aber um die engagiertesten Außenposten deutscher Kulturpolitik im Ausland lohnt sich zu kämpfen.

Mehrere Eigentümlichkeiten sind zu bedenken, bevor man anfängt, über das Goethe-Institut zu sprechen. Eine davon ist, dass die wenigsten Menschen sich überhaupt eine Vorstellung davon machen, was dort geschieht. Fest steht nur: Pina Bausch wäre ohne das Goethe-Institut nie nach Indien gereist, und ihr späteres Werk hätte anders ausgesehen. Ein Peruaner namens Juan José Solar hat im Goethe-Institut von Lima zum ersten Mal im Leben deutsche Bücher gelesen – er wurde der herausragende Übersetzer der Werke Elias Canettis ins Spanische. Der britische Historiker Sir Ian Kershaw, Verfasser der maßgeblichen Hitler-Biographie, hat im Goethe-Institut Manchester bei einer Lehrerin namens Traude Spät mit dem Deutschunterricht begonnen. Ohne diese „wunderbare Unterstützung“, hat er geschrieben, wäre seine Karriere „nicht einmal andeutungsweise möglich gewesen“.

Paul Ingendaay

Europa-Korrespondent des Feuilletons in Berlin.

Eine zweite Eigentümlichkeit besteht darin, dass die Goethe-Mitarbeiter rund um den Erdball so vielfältig sind wie Politiker, Lehrer oder Polizeibeamte. Manche Länder passen nicht zu den Menschen, die dorthin entsandt wurden; viel häufiger aber ist, dass die Menschen sich in das Land ihrer Wahl vertiefen und zu wirklichen Botschaftern ohne Auftrag werden. Dann kann aus deutschen Kulturarbeitern im Ausland die Spezies der hemmungslos Begeisterten hervorgehen, die allen nützen: dem Land, in dem sie für einige Jahre arbeiten, ebenso wie der zurückgelassenen Heimat, die in ihnen die besten und würdigsten Vertreter findet.

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