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#Niederländer sagen es durch die Blume

„Niederländer sagen es durch die Blume“

„Besucher können im Jasmin-Hotel übernachten, in einem Seerosenteich schwimmen und im Rosengarten dinieren.“ Mit diesen Worten wirbt das Rotterdamer Architektenteam MVRDV für einen Besuch der von ihm verantworteten Floriade, die zehn Jahre nach der letzten internationalen niederländischen Gartenschau in Venlo diesmal in Almere stattfindet.

Almere ist von den Poldern Flevolands umgeben, die durch Trockenlegung großer Teile des Ijsselmeeres seit den Fünfzigerjahren entstanden. Vor knapp 50 Jahren gegründet, gilt die größte Kommune Flevolands nicht nur als die jüngste, sondern als die Großstadt mit dem verheißungsvollsten Entwicklungspotential in den Niederlanden. Derartige Tabula-Rasa-Projekte haben schon immer eine große Anziehungskraft auf Architekten gehabt, weil die baulichen Restriktionen wesentlich geringer sind als in gewachsenen Umgebungen.

Angelegt als kleinteilige, durchgrünte Gartenstadt, konnte Almere niemals einen eigenständigen Reiz entwickeln. Viele der frühen Bewohner bevorzugten es, im nahen Amsterdam zu arbeiten, worüber Almere zur Schlafstadt verkam. Das war die erste Phase nach der Stadtgründung. Ende der Neunzigerjahre erkannte der Rotterdamer Architekt und Stadtplaner Rem Koolhaas das städtebauliche Potential und entwickelte einen verwegenen Masterplan für die modernste Kleinstmetropole der Welt. Tatsächlich gelang es der Stadtverwaltung, eine erlesene Architekten-Starriege in die Polderlandschaft zu locken. Das japanische Team Sanaa errichtete am Weerwater-Strand die „Kunstlinie“, der Brite William Alsorp das Urban Entertainment Centre, der Franzose Christian de Portzamparc das Wohnquartier Citadel und die Schweizer Gigon & Guyer das Wohn- und Geschäftshaus Smaragd. Auch David Chipperfield durfte in dieser Reihe nicht fehlen.

Noch einmal eine Idealstadt

Im Jahr 2007 war das Zentrum fertiggestellt, doch es versprüht bis heute den Flair einer wenig belebten Flaniermeile. Großstädtisches Leben hat sich hier nicht entwickelt, stattdessen haben sich soziale Spannungen unter den zahlreichen ethnischen Gruppen verstärkt. Winy Maas, der als junger Architekt in Koolhaas’ Büro Office for Metropolitan Architecture eingestiegen war, gab sich mit dem Erreichten nicht zufrieden. Nach dem Ende des urbanen Revirements entwickelte er zusammen mit seinem Büro MVRDV eine Zukunftsvision für ein stark erweitertes Almere. Die Grundlage für den neuen städtebaulichen Masterplan bot die vom Stadtrat beschlossene Langzeitplanung Almere 2030, die die Entwicklung zur fünftgrößten niederländischen Stadt mit 350. 000 Einwohnern anstrebt, derzeit sind es knapp 220. 000. Das Rotterdamer Büro verband den Masterplan schließlich mit der Entwicklung der Gartenschau und dem Floriade-Motto der „growing green city“.

Tatsächlich ist das Floriade-Areal, das jetzt auf der Almere entgegengesetzten Seite des Weerwater-Sees öffentlich zugänglich ist, von Beginn an als Teil der Stadterweiterung geplant gewesen. Als Standort für eine grüne und ökologische, eine sozial und wirtschaftlich nachhaltige Stadt, die sich für die klimatischen Herausforderungen der Zukunft wappnet. Anders als im Fall der deutschen Bundes- oder Landesgartenschauen sind nicht nur neue Grünflächen entstanden, sondern ungewöhnliche Stadtlandschaften, die Wohnsiedlung und urbane Natur aufs Engste miteinander verzahnen. Insgesamt sollen jenseits des Sees 3500 Wohnungen im neuen Hortus-Distrikt gebaut werden, nach Maßgaben, die vom Leitbild einer Cité idéale ausgehen. Schon in den vergangenen Jahren entstand etwas weiter östlich auf einer Fläche von 4300 Hektar, ebenfalls nach MVRDV-Plänen, das Ökodorf Oosterwold, das nach den Vorgaben einer lokalen wirtschaftlichen Autarkie funktioniert.

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