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#Auf ein letztes Glas Wein mit der Kanzlerin

Auf ein letztes Glas Wein mit der Kanzlerin

Ein Abschied kann ein Anfang sein. Das mag sich Emmanuel Macron gesagt haben, als er Angela Merkel zu ihrem offiziellen „Au revoir“ in Frankreich in die idyllische Kleinstadt Beaune eingeladen hat. Die verkehrsberuhigte Altstadt, vom wuchtigen Ring der Wallanlagen umschlossen, hat typisch französisches Flair. An jeder zweiten Straßenecke locken Weinhandlungen zur Probe, Cafés, Restaurants und Brasserien zur Einkehr.

Angela Merkel und Joachim Sauer erleben bei ihrem Stadtbummel am Mittwoch mit Emmanuel und Brigitte Macron ein Frankreich, wie es sich der Bundeskanzlerin in den vergangenen 16 Jahren selten erschloss. Unzählige Male war Merkel in Paris, reiste nach Marseille, Biarritz, Toulouse, Straßburg, Verdun, Compiègne oder Metz. Aber die Zeit, Land und Leute zu entdecken, war immer zu knapp, wie ihr langjähriger Europaberater Nikolaus Meyer-Landrut erzählt.

„Charisma eines Trabants“

Macron, der vierte der französischen Präsidenten der Ära Merkel, fiel auf, was sie trotz übervollen Terminkalenders mit Frankreich verbindet: der Wein! Seit dem Mittelalter ist Beaune Zentrum des Weinanbaugebiets in Burgunds südlichem Département Côte d’Or. Merkel weiß die Burgunder-Weine zu schätzen. Nach Verhandlungen bei EU-Gipfeln in Brüssel trafen sie und Macron sich im Hotel Amigo gern noch zu einem guten Tropfen.

Als im Juli 2020 ein EU-Gipfeltreffen mit ihrem Geburtstag zusammenfiel, brachte Macron ihr mehrere Flaschen aus dem Burgund als Geschenk mit. „Privat“ sollte der Besuch sein, aber wie privat kann eine geschäftsführende Bundeskanzlerin in der französischen Provinz flanieren? „Merci, Madame!“, und „Danke“ auf Deutsch riefen ihr Schaulustige zu. Hinter den Absperrungen winkte man ihr zu, viele reichten die Hände zu einem Gruß.

Bundeskanzlerin Angela Merkel begrüßt den französischen Präsidenten Emmanul Macron auf dem G20 Gipfel auf dem Hamburger Messegelände am 7. Juli 2017.



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Freundschaftlich verbunden
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Macron und Merkel verabschieden sich

In Frankreich erfreut sich Merkel großer Beliebtheit. Das war nicht immer so, als sie sich im November 2005 Präsident Jacques Chirac vorstellte, bescheinigte ihr die Presse „das Charisma eines Trabants“.

Mit Nicolas Sarkozy verwuchs sie in der Schuldenkrise zu „Merkozy“. François Hollande wies sie nicht nur auf dem roten Teppich beim Antrittsbesuch in Berlin den rechten Weg. Mit Macron aber erreichte sie ihre europäische Reifezeit. So äußert sich der französische Europastaatssekretär Clément Beaune gegenüber der F.A.Z.

Die Ära Merkel-Macron markiere einen Sprung nach vorn für die EU. Der frühere Präsidentenberater, der schon 2017 an der Sorbonne-Rede mitschrieb und als Europastaatssekretär für die deutsch-französischen Beziehungen zuständig ist, nennt als größte Errungenschaft den europäischen Wiederaufbaufonds.

„Sie haben nie von Schwächen des anderen profitiert“

Der oft unterschätzte deutsch-französische Ministerrat in Meseberg im Juni 2018 sei eine wichtige Etappe auf dem Weg zu gemeinsamen Anleihen gewesen. „Beide wussten: man kann Europa nicht allein oder gegen den anderen führen“, sagt Beaune.

Diese grundsätzliche Übereinkunft hätten beide respektiert, „sie haben nie von Schwächen oder Schwierigkeiten des anderen profitiert“, betont er. Als weitere „Sternstunden“ der Ära Merkel-Macron nennt Beaune die Einigung auf die europäischen Spitzenposten mit Ursula von der Leyen an der Spitze der EU-Kommission und Christine Lagarde an der Spitze der Europäischen Zentralbank. Der Aachener Vertrag sei ebenfalls ein Meilenstein, müsse aber noch seine volle Wirkung entfalten.

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