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#Abschiedsbesuch von Angela Merkel bei Joe Biden im Weißen Haus

Abschiedsbesuch von Angela Merkel bei Joe Biden im Weißen Haus

Keine Frage: Dieser Moment ist eine stille Genugtuung für Angela Merkel. Joe Biden steht neben ihr im East Room des Weißen Hauses und verneigt sich – rhetorisch gesehen – vor dem Gast aus Deutschland: Merkels Kanzlerschaft habe „historischen Charakter“, sagt er. Sie habe „bahnbrechende Verdienste“ um Deutschland und die Welt. Sie sei stets für das Richtige eingetreten und habe die Würde des Menschen verteidigt.

Majid Sattar

Politischer Korrespondent für Nordamerika mit Sitz in Washington.

Da der Besuch am Donnerstag mutmaßlich der letzte der Bundeskanzlerin im Weißen Haus war, fügt Biden hinzu: Er wisse zwar, dass die Partnerschaft zwischen beiden Ländern auf dem Fundament, das Merkel mit aufgebaut habe, noch stärker werde. Persönlich müsse er aber sagen: dass er sie vermissen werde. „Das werde ich wirklich.“

Merkel meidet es eigentlich, über ihren nahenden Abschied zu reden, Bilanz zu ziehen und über die Zeit danach zu reden. Dieses Lob aber lässt sie sich sichtlich gerne gefallen – nach den vier Jahren unter Bidens Vorgänger, in denen sie gleichsam als westlicher Prügelknabe herhalten musste.

„Heute war es ein sehr freundschaftlicher Austausch“

Biden hatte gescherzt, sie habe es mit vier Präsidenten zu tun gehabt und kenne das Weiße Haus nun so gut wie er.  Als später ein amerikanischer Journalist die Bemerkung des Präsidenten aufnimmt und sie bittet, doch einmal ihre Erfahrungen mit den unterschiedlichen Amtsinhabern zu vergleichen, springt Merkel freilich nicht über das Stöckchen, das man ihr da hinhält. Nachzutreten ist nicht ihre Art. Merkel kostet den Umstand nicht aus, dass sie noch da ist, Donald Trump aber nun als Rentner auf seinem Golfresort in Bedminster in New Jersey sitzt. Sie belässt es bei der Andeutung, dass es mit allen vier Präsidenten Pressekonferenzen gegeben habe und fügte hinzu: Jeder könne selbst prüfen, wie man die Auftritte wahrnehme. Sodann: „Heute war es ein sehr freundschaftlicher Austausch.“ Merkel setzt dezente Pointen. Es war noch nicht ganz das Ende eines langen Tages. Um Merkel, die erste europäische Regierungschefin, welche Biden empfing, noch einmal zu würdigen, folgte ein festliches Dinner.

Die Gespräche zuvor hatten freilich den Charakter eines Arbeitsbesuches: Beiden Seiten ist bewusst, dass schon viel Zeit vergangen ist: Biden ist bereits ein halbes Jahr im Amt. In Deutschland folgt nun die Bundestagswahl, dann die Koalitionsbildung. Wenn in Berlin eine neue Regierung installiert ist, beginnt in Washington der Wahlkampf für die „midterms“, die Kongresswahlen im Herbst 2022. Für die Zeit bis dahin hatte man sich unter anderem vorgenommen, die transatlantischen Beziehungen zu reparieren.

Die Themenliste ist lang – trotz der gegenseitigen Versicherung einer auf gemeinsamen Werten beruhenden Partnerschaft. Eines der Themen, das in der Vorbereitung des Besuchs nicht im Vordergrund gestanden hatte, erhielt durch die aktuelle Lage zusätzliche Bedeutung. Biden hatte den gemeinsamen Auftritt im East Room genutzt, um Merkel sein Mitgefühl für die Opfer der Unwetterkatastrophe auszurichten. Auch die Kanzlerin nutzte die Gelegenheit, um noch einmal ihre Bestürzung auszudrücken und Hilfe anzukündigen, wie sie es schon am Morgen getan hatte. Nun fügt sie hinzu: Außergewöhnliche Wetterereignisse – ob es Brände seien, welche Amerika heimsuchten, dramatisch hohe Temperaturen oder eben extreme Regenfälle – hätten in den vergangenen Jahren zugenommen. Darauf müsse man reagieren. Dass Biden und sie jetzt beschlossen hätten, eine Energie- und Klimapartnerschaft einzugehen, sei „ein Zeichen“. Dabei gehe es um den Ausbau zukunftsfähiger Technologien wie etwa grünem Wasserstoff. 

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