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#„Sie haben alles für einen Durchbruch vorbereitet“

„„Sie haben alles für einen Durchbruch vorbereitet““

Bei neuen Angriffen auf die ukrainische Hauptstadt Kiew und die ostukrainische Metropole Charkiw sind offiziellen Angaben zufolge mehrere Menschen getötet worden. Luftschläge gab es Angaben vom Samstag zufolge auch in anderen Teilen der Ukraine. Präsident Wolodymyr Selenskyj nannte die bislang höchste Zahl getöteter Soldaten aus den eigenen Reihen.

Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko sagte im Fernsehen, dass in seiner Stadt mehrere Menschen mit lebensgefährlichen Verletzungen ins Krankenhaus gebracht worden seien. Es gebe einen Toten. Der Angriff traf den Stadtteil Darnyzja im Südosten der Millionenmetropole. Das russische Militär behauptet, Ziel sei eine Panzerfabrik gewesen. Eine Bestätigung der ukrainischen Behörden dafür gab es zunächst nicht. Der ukrainische Rüstungskonzern Ukroboronprom sagte lediglich, dass eine Raketenfabrik südwestlich von Kiew getroffen wurde.

Selenskyj droht mit Ende der Friedensgespräche

Nach amtlichen Angaben wurde bei einem Angriff auf die ostukrainische Großstadt Charkiw ebenfalls mindestens ein Mensch getötet. Darüber hinaus seien 18 Menschen verletzt worden. Angriffe wurden auch in der Westukraine im Gebiet Lwiw und einem Militärflugplatz in Olexandrija im Zentrum der Ukraine gemeldet.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj drohte indes mit dem endgültige Aus der Friedensgespräche mit Moskau, sollte Russland die letzten ukrainischen Truppen in der schwer umkämpften Hafenstadt Mariupol „ausschalten“. Für beide Seiten wäre das eine „Sackgasse, denn wir verhandeln weder über unsere Territorien noch über unsere Leute“, sagte Selenskyj am Samstag der Nachrichten-Website Ukrainska Prawda. Er warf Russland ebenfalls vor, keine Fluchtkorridore zuzulassen. „Um ehrlich zu sein, haben wir kein Vertrauen in die Verhandlungen über Mariupol.“

Mariupol wird seit den ersten Tagen nach dem russischen Einmarschs am 24. Februar belagert. Inzwischen ist die einst über 400.000 Einwohner zählende Stadt weitgehend zerstört, die humanitäre Lage ist katastrophal. Mit einer Eroberung der Hafenstadt würden die russischen Truppen eine Landverbindung zwischen den beiden Gebieten herstellen und die Ukraine vom Asowschen Meer abschneiden.

Beim amerikanischen Sender CNN warnte Selenskyj abermals vor einem möglichen Atomwaffeneinsatz der Russen. „Nicht nur ich – die ganze Welt, alle Länder müssen besorgt sein, denn es kann sich nicht um echte Informationen handeln, aber es kann die Wahrheit sein.“ Der 44-Jährige reagierte damit auf Aussagen des CIA-Chefs Bill Burns, der angesichts der militärischen Rückschläge für Russland in der Ukraine betont hatte, dass die mögliche Bedrohung eines russischen Einsatzes taktischer Atombomben nicht auf die leichte Schulter genommen werden dürften.

Russlands Truppen im Osten wohl angriffsbereit

Der Gouverneur des ostukrainischen Gebiets Luhansk erklärte unterdessen, Russland habe bereits zehntausende Soldaten für eine baldige Offensive zusammengezogen. Zudem seien hunderte Einheiten Technik in die Region transportiert worden, sagte Serhij Hajdaj. „Sie haben schon alles für einen Durchbruch vorbereitet.“ Seiner Einschätzung nach warteten die russischen Truppen nur noch auf besseres Wetter, um dann zeitgleich in den Gebieten Luhansk und Donezk ihre Angriffe zu starten. In beiden Regionen soll nach Wetter-Vorhersagen voraussichtlich Mitte kommender Woche der Regen aufhören.

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Der britische Premierminister Boris Johnson versprach indes der Ukraine die Lieferung bewaffneter Fahrzeuge in den kommenden Tagen. Johnson habe Selenskyj versichert, Großbritannien werde der Ukraine weiterhin Material bereitstellen, um sich selbst zu verteidigen, hieß es am Samstagabend in einer Mitteilung der Downing Street.

Moskau wiederum hatte als Antwort auf westliche Sanktionen ein Einreiseverbot gegen den britischen Premierminister verhängt. Auch dessen Vorgängerin Theresa May sowie Verteidigungsminister Ben Wallace und Außenministerin Liz Truss dürfen nicht mehr nach Russland. Auf einer Liste, die das Außenministerium in Moskau veröffentlichte, stehen die Namen von insgesamt 13 britischen Verantwortlichen. Zuvor hatte Russland schon Einreiseverbote gegen US-Präsident Joe Biden sowie Politiker aus der Europäischen Union, Australien und Neuseeland erlassen.

Russlands Verteidigungsministerium behauptete am Abend außerdem die fast komplette Vertreibung der ukrainischen Streitkräfte aus Mariupol. Es seien noch einige Kämpfer in der Fabrik Asowstal eingeschlossen, zitiert die Nachrichtenagentur RIA einen Sprecher des Ministeriums. Demnach sollen die Ukrainer mehr als 4000 Militärangehörige in der belagerten Küstenstadt verloren haben. Die Angaben lassen sich von unabhängiger Seite nicht überprüfen.

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