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#Putin und Xi Jinping als Freund und Helfer?

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Putin und Xi Jinping als Freund und Helfer?

Kurz nachdem Mexikos Präsident Andrés Manuel López Obrador am Montag seinen positiven Corona-Befund bekannt gemacht hatte, rief er seinen russischen Amtskollegen Wladimir Putin an. Er habe Putin nach Mexiko eingeladen, teilte der Linksnationalist López Obrador später auf Twitter mit. Doch im Gespräch ging es vor allem um etwas anderes: die russische Corona-Impfung Sputnik V. 24 Millionen Dosen des Impfstoffes soll Mexiko in den kommenden zwei Monaten von Russland erhalten.

Tjerk Brühwiller

Mexiko war im Dezember das erste Land in Lateinamerika, das mit der Impfung von Mitarbeitern des Gesundheitswesens begann. Dem Land stehen Impfungen von Pfizer-Biontech und Moderna zur Verfügung. Für den Vertrieb in Lateinamerika wird auch Astra-Zeneca seinen Impfstoff unter anderem in Mexiko herstellen. Doch trotz der zahlreichen Verträge fehlen Mexiko die Impfungen, um seine Bevölkerung rasch und großflächig zu impfen. Angesichts der bereits mehr als 150.000 Corona-Opfer und der anhaltenden Ausbreitung des Virus kommt der Deal mit Russland mehr als gelegen. Putin hilft das Geschäft, um sich in der zweitgrößten Volkswirtschaft Lateinamerikas als Freund und Helfer anzubieten.

Die Herkunft ist zweitrangig

Die Sputnik-V-Impfung soll nach den Angaben des staatlichen Herstellers ähnlich wirksam sein wie andere Impfstoffe. Doch die russischen Studienergebnisse genügen internationalen Standards nicht. Während der russische Impfstoff in anderen Teilen der Welt mit Vorbehalten kämpft, ist er in Lateinamerika zum Hoffnungsträger geworden.

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Zwar haben viele Länder teilweise schon frühzeitig Verträge mit den europäischen und amerikanischen Pharmaunternehmen abgeschlossen. Doch die Impfungen treffen nur tröpfchenweise ein. Neben Mexiko setzt auch Argentinien auf die Sputnik-Impfung. Bereits im Dezember begann das Land, die ersten 300.000 Einwohner zu impfen. Auch der linksgerichtete Präsident Alberto Fernández ließ sich eine Dosis der russischen Impfung spritzen. „Wir haben keinen Zweifel daran, dass wir einen sicheren und effizienten Impfstoff erhalten“, sagte Fernández. Bis Ende Februar sollen weitere fünf Millionen Dosen eintreffen. Am Dienstag gab die argentinische Regierung aber zu, dass sich die Lieferung der fehlenden 4,7 Millionen Sputnik-Impfungen aus Russland wegen „logistischer Probleme in Russland“ verzögere. Eine Frist wurde nicht genannt.

In anderen Ländern sind die Berührungsängste mit dem russischen, aber auch mit den chinesischen Impfstoffen klein. Lateinamerika, das von der Corona-Pandemie sehr hart getroffen wird und dessen wirtschaftliche und soziale Stabilität maßgeblich vom Erfolg rascher Massenimpfungen abhängen wird, hat keine Wahl: Es braucht große Mengen Impfstoff. Die Herkunft ist dabei zweitrangig.

„Wir haben keinen Zweifel daran, dass wir einen sicheren und effizienten Impfstoff erhalten“, Alberto Fernández, Präsident Argentiniens.


„Wir haben keinen Zweifel daran, dass wir einen sicheren und effizienten Impfstoff erhalten“, Alberto Fernández, Präsident Argentiniens.
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Bild: dpa

Russland und vor allem auch China haben indes entdeckt, dass ihre Impfstoffe in Lateinamerika auf weniger Vorbehalte stoßen. Gerade die chinesischen Annäherungen an Lateinamerika in den vergangenen Jahren dürften dabei eine große Rolle spielen.

Mit dem Impfstoff Coronavac zählt das chinesische Unternehmen Sinovac ebenfalls zu den Herstellern, deren Impfung bereits zugelassen ist. Für Brasilien mit seinen über 210 Millionen Einwohnern hat sich die chinesische Impfung zum größten Hoffnungsträger entwickelt. Im Bundesstaat São Paulo ist das Institut Butantan eine Kooperation mit Sinovac eingegangen, um den Impfstoff in großen Mengen zu produzieren. Die ersten sechs Millionen verabreichten Impfungen im größten Land Lateinamerikas stammen aus China.

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