Nachrichten

#Spanischer Meinungskampf: Fernando Savater hört bei „El País“ auf

Nach 47 Jahren hört Fernando Savater bei „El País“ auf. Die Chefredaktion hat ihm seine Kolumne entzogen. Im Hintergrund geht es um die Haltung zum Separatismus.

Würde man Menschen in einer beliebigen spanischen Fußgängerzone fragen, ob ihnen der Name eines lebenden Philosophen einfalle, die meisten Spanier der Ü-40-Generation würden wohl sagen: Fernando Savater (Betonung auf der letzten Silbe). Dabei ist der Autor zahlloser Bücher, der zwischen Madrid und San Sebastián pendelt, noch vieles mehr: angriffslustiger Journalist, politischer Theoretiker, autobiographischer Erotiker, Bildungsexperte, Verteidiger des Stierkampfs und der Pferderennen und erwiesenermaßen ein mutiger Bürger, der die Erpressungsversuche der Terrorgruppe ETA nie akzeptiert und dafür hohe persönliche Risiken in Kauf genommen hat. Kurz, langweilig war Savater nie. Er ist bekannt wie ein bunter Hund. Auf ihn passt der Gemeinplatz aus dem Wörterbuch der Denkfaulen: „umstritten“.

Im vergangenen Monat gab „El País“ die Trennung von Fernando Savater bekannt. Nach 47 Jahren entzieht Spaniens größtes Medium einem seiner Starautoren die Samstagskolumne. Die Begründung der Chefredakteurin Pepa Bueno lautet, Savater habe die Zeitung in öffentlichen Äußerungen in inakzeptabler Schärfe angegriffen und mehrere Kollegen persönlich attackiert – was in seinem jüngsten Buch „Carne gobernada“ (der Titel bezieht sich auf ein regionales Gericht und ist deshalb kaum übersetzbar) unmissverständlich nachzulesen ist. Das ungewöhnliche Meinungsspektrum des Autors habe man lange mitgetragen, so Pepa Bueno, auch gegen Widerstände innerhalb der Redaktion. Sie selbst halte etwas davon, Diskrepanzen hinzunehmen, doch nun habe Savater auf die Glaubwürdigkeit der Zeitung gezielt.

Wenn Ihnen der Artikel gefallen hat, vergessen Sie nicht, ihn mit Ihren Freunden zu teilen. Folgen Sie uns auch in Google News, klicken Sie auf den Stern und wählen Sie uns aus Ihren Favoriten aus.

Wenn Sie weitere Nachrichten lesen möchten, können Sie unsere Nachrichten kategorie besuchen.

Quelle

Ähnliche Artikel

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"
Schließen

Please allow ads on our site

Please consider supporting us by disabling your ad blocker!