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#Tankrabatt: Wirtschaftsweise Schnitzer erwartet hohe Profite der Mineralölkonzerne durch Tankrabatt

„Tankrabatt: Wirtschaftsweise Schnitzer erwartet hohe Profite der Mineralölkonzerne durch Tankrabatt“



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Die Münchner Ökonomin befürchtet, dass der Mehrgewinn der Unternehmen durch die unvollständige Weitergabe an die Bürgerinnen und Bürger sehr hoch sein kann.

Die Wirtschaftsweise Monika Schnitzer erwartet, dass die Mineralölkonzerne trotz stark sinkender Spritpreise deutlichen Profit aus dem von der Bundesregierung beschlossenen Tankrabatt schlagen könnten. „Nach den Erfahrungen in der Vergangenheit, insbesondere bei der Mehrwertsteuersenkung 2020, halte ich das Risiko für hoch“, sagte die Münchner Volkswirtschafts-Professorin unserer Redaktion. „Selbst wenn prozentual dieses Mal mehr von der Steuersenkung weitergegeben wird als vor zwei Jahren, kann der Mehrgewinn der Unternehmen durch die unvollständige Weitergabe in absoluten Eurobeträgen doch sehr hoch sein“, betonte Schnitzer, die die Entlastung während der ersten Pandemiewelle untersucht hatte.

„Für die Mehrwertsteuer-Senkung im Sommer 2020 habe ich mit meinem Team über die ersten beiden Monate Weitergaberaten von 34 Prozent für E5-Benzin, 52 Prozent für E10 und 79 Prozent für Diesel ermittelt“, sagte die Wirtschaftsforscherin. „Das heißt 40 Prozent der Steuersenkung haben damals die Mineralölkonzerne einbehalten“, erklärte sie. „Klar ist auch, dass die Tankstellen dieses Mal unter besonders starker Beobachtung stehen“, fügte die Professorin hinzu. „Der Druck, die Steuersenkung weiterzugeben, dürfte also stärker sein als 2020“, sagte sie. „Gleichzeitig muss man auch berücksichtigen, wie stark die Preise möglicherweise schon im Vorfeld angehoben wurden.“ Zudem fiel die Steuersenkung viel stärker aus als vor zwei Jahren, weshalb unter dem Strich die Mineralölkonzerne gute Möglichkeiten für zusätzliche Gewinne hätten.

Von der gestiegenen Unsicherheit profitiere neben den Mineralölgesellschaften auch Russland

Der vorangegangene  Anstieg der Preise habe mehrere Ursachen sagte Schnitzer. „Preistreiber ist natürlich zunächst der gestiegene Rohölpreis“, betonte sie. „Der wiederum ist bisher stark durch die gestiegene Unsicherheit getrieben, denn bisher kam es ja noch nicht zu Liefereinschränkungen.“  Allerdings gab es eine Verknappung von Diesel, der aus Russland importiert wird. „Bei Diesel gibt es auch eine direkte Konkurrenz zu Heizöl“, sagte die Ökonomin. „Dass viele Haushalte, die mit Heizöl heizen, angesichts der hohen Unsicherheit ihre Tanks schnell füllen wollten, hat den Dieselpreis zeitweise besonders stark in die Höhe getrieben“, fügte sie hinzu.

„Es ist aber nicht auszuschließen, dass die Mineralölkonzerne die hohen Ölpreise eben auch genutzt haben, um ihre Margen zu erhöhen, indem sie die Spritpreise mehr als die Kosten erhöht haben“, sagte die Wirtschaftsexpertin. „Das kann man aber erst in einer genaueren Analyse feststellen“, erklärte sie.

Von der gestiegenen Unsicherheit profitiere neben den Mineralölgesellschaften auch Russland. „In dem Maße, in dem die Liefermengen reduziert werden, wie im EU-Öl-Embargo vorgesehen, wird Russland deutliche Einbußen erleiden“, sagte die Ökonomin.


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