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#Tasche um Tasche voll Bargeld nach Deutschland geschafft

Tasche um Tasche voll Bargeld nach Deutschland geschafft

Seit Wochen halten die Videos des Mafiosos Sedat Peker die Türkei in Atem. Und sie gehen auch Deutschland an. Denn der in Dubai untergetauchte Boss der türkischen Unterwelt beschreibt in seinem neunten Video, wie ihn Metin Külünk um Geld für die türkischen Vereine in Deutschland gebeten habe. Külünk war von 2011 bis 2018 Abgeordneter der Regierungspartei AKP im türkischen Parlament. Über Jahre amtierte er zudem in der AKP-nahen „Union Europäisch Türkischer Demokraten“ (UETD) in Deutschland als Statthalter des türkischen Präsidenten Tayyip Erdogan und dessen Regierungspartei.

Peker, der in München aufwuchs, brüstet sich damit, er habe in Deutschland Kundgebungen der AKP und deren Kampagne für das Verfassungsreferendum 2017 finanziert. Das sah er wohl als Beitrag für das System Erdogan, um weiterhin ungehindert seinen dunklen Geschäften nachgehen zu können. Von Külünk ließ er sich daher nicht zweimal bitten.

Mafioso spricht über Politiker

So habe er „Tasche um Tasche“ voller Bargeld nach Deutschland schaffen lassen, sagte Peker jüngst in einem Video. Die Empfänger nannte er nicht. Aus dem Zusammenhang ergibt sich jedoch, dass das Mafiageld auch an die 2018 wegen Gewalttaten, Erpressung, Zwangsprostitution und anderer Vorwürfe verbotene Organisation „Osmanen Germania“ floss. Diese Gruppe gewaltbereiter Nationalisten unterhielt zu Ankara gute Beziehungen. Das belegen in den sozialen Medien etwa Fotos von Taner Ay, dem ehemaligen Vizechef der „Osmanen Germania“ in Duisburg, mit Innenminister Süleyman Soylu und auch im Präsidentenpalast.

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Gebannt warten die Türken auf das, was sie jeden Sonntag um 7.30 Uhr auf Pekers Youtube-Kanal hören. Von Peker, der selbst zu langen Haftstrafen verurteilt wurde, erfahren sie von politischen Auftragsmorden, von Korruption, der Vertuschung von Straftaten, Drogenhandel im dunklen Umfeld des Staats und vielem anderen mehr. Freimütig erzählt der Mafiaboss, an welche Politiker er Geld verteilt hat. So entsteht das Bild eines oligarchischen Systems, in dem Nepotismus und Korruption verbreitet sind.

Vieles hatten die Türken schon gehört, etwa von Oppositionspolitikern. Nun aber erzählt es einer, der selbst mitgemacht hat und sich ohne Scham dazu bekennt. Verstärkt wird die Wirkung seiner Worte, weil viele aufgrund des Umgangs mit der Pandemie ihr Vertrauen in den türkischen Staat zu verlieren beginnen. Gesehen haben die Videos mehr als 50 Millionen Türken. Eine klare Mehrheit von ihnen ist überzeugt, dass Peker, selbst wenn er zuweilen übertreibt, die Wahrheit sagt. Auch jeder zweite AKP-Wähler glaubt das. Schließlich hat die Staatsanwaltschaft zwar Ermittlungen gegen Peker eröffnet, aber gegen niemanden, den der Mafioso beschuldigt.

Warum sich Erdogan auf die Rechtsextremen stützt

Der türkischen Staatsführung spricht Peker ab, auch nur über einen Rest „Ehrgefühl“ zu verfügen. Für sich beansprucht er es aber. Aus ehrenwerten Motiven handelt er jedoch nicht. Denn er führt einen Rachefeldzug gegen Innenminister Soylu, um zurück in die Türkei und an die Fleischtöpfe zu kommen. Von denen vertrieb ihn Soylu, seit im vergangenen Jahr der bis zu seiner Inhaftierung mächtigste Pate der türkischen Unterwelt, Alaattin Çakici, auf Drängen von Devlet Bahçeli, des Vorsitzenden der rechtsextremen Partei MHP, vorzeitig aus der Haft entlassen worden war. Bahçeli ist Erdogans Koalitionspartner und verschafft dessen AKP eine Mehrheit. Als treibende Kraft der rechtsextremen Organisation der „Grauen Wölfe“ ist er Çakici freundschaftlich verbunden und hält über Soylu seine schützende Hand.

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