Nachrichten

#Tauziehen um Corona-Hilfspaket in Washington

Tauziehen um Corona-Hilfspaket in Washington

In den Vereinigten Staaten haben Republikaner und Demokraten die Hoffnung auf weitere Corona-Hilfen noch vor den Wahlen nicht aufgegeben. Die Vorsitzende des amerikanischen Repräsentantenhauses Nancy Pelosi und Finanzminister Steven Mnuchin hätten bei ihren Beratungen am Montag weitere Differenzen aus dem Weg räumen können, schrieb der Sprecher von Pelosi, Drew Hammill, auf dem Kurznachrichtendienst Twitter am Dienstag. Pelosi hoffe, dass bis Dienstagabend „Klarheit“ darüber bestehe, ob ein Rettungspaket noch vor den Wahlen am 3. November verabschiedet werden kann, schrieb Hammill. Pelosi hatte zuvor geäußert, dass eine Vereinbarung bis Ende Dienstag stehen müsste, damit ein entsprechendes Gesetz noch bis zum Wahltag in Kraft treten könne.

Das amerikanische Präsidialamt und der Kongress stehen unter wachsendem Druck, weitere Hilfen für die schwer unter der Pandemie leidende Wirtschaft auf den Weg zu bringen. Mitch McConnell, Mehrheitsführer der Republikaner im Senat, hatte zuvor für Mittwoch eine Abstimmung über ein abgespecktes 500-Milliarden-Dollar-Paket angekündigt. Bei den Demokraten stößt dies jedoch auf Widerstand: Der demokratische Vorsitzende des Senats, Chuck Schumer, bezeichnete den republikanischen Plan als „ausgemergelt“ und sagte, er vernachlässige bedürftige lokale Einrichtungen und beinhalte unzureichende Mittel zur Arbeitslosenunterstützung.

Die schwindenden Hoffnungen auf ein rasches Corona-Hilfspaket haben die Wall Street am Montag stark belastet. Die wichtigsten Aktienindizes schlossen nach einem verhaltenen Handelsstart deutlich im Minus. Der Dow Jones Industrial stand am Ende 1,44 Prozent tiefer bei 28 195,42 Punkten. Der marktbreite S&P 500 fiel um 1,63 Prozent auf 3426,92 Punkte. Der technologielastige Auswahlindex Nasdaq 100 büßte 1,84 Prozent auf 11 634,35 Zähler ein.

Corona-Pandemie und Präsidentschaftswahl lassen Anleger vorsichtig werden

An der Wall Street diskutierten die Anleger vor allem die jüngsten Aussagen von Nancy Pelosi. Auf dem amerikanischen Sender ABC News erhöhte die Demokratin mit frischen Aussagen den Druck auf die republikanische Regierung um Präsident Donald Trump. Diese hatte jüngst ein Paket in Höhe von rund 1,8 Billionen Dollar vorgeschlagen, die Demokraten fordern jedoch ein umfassenderes Paket.

Dem Marktstrategen Phil Orlando vom Investmenthaus Federated Hermes zufolge ist die exakte Summe des Hilfspaketes noch das geringste Problem. Gravierender sei die Frage, wofür das zusätzliche Geld verwendet werden solle. Dabei gehe es unter anderem um die Höhe des zusätzlichen Arbeitslosengeldes und die Frage, wofür die Städte und Bundesstaaten die Hilfen aus Washington verwenden dürfen.

Laut Marktanalyst Timo Emden von Emden Research wollen sich die Anleger derzeit auch grundsätzlich nicht zu größeren Engagements hinreißen lassen. „Es sind die geschürten Unsicherheiten rund um die Corona-Pandemie, der strapazierte Geduldsfaden im Ringen um ein amerikanisches Hilfspaket und die immer näher heranrückende Präsidentschaftswahl, die die Anleger vorsichtiger werden lassen“, so der Experte.

An der Dow-Spitze verzeichneten nur die Anteilscheine von Intel Gewinne und rückten um 0,8 Prozent vor. Der Chiphersteller will einem Pressbericht zufolge eine Tochter für zehn Milliarden US-Dollar verkaufen. Intel verhandele mit dem südkoreanischen Branchenkollegen SK Hynix über den Erwerb des Halbleiterspeicherspezialisten, berichtete das „Wall Street Journal“ („WSJ“).

Gesprächsstoff lieferte zudem der Ölkonzern ConocoPhillips mit der geplanten Übernahme der Ölschiefer-Firma Concho Resources. Die Nachrichtenagentur Bloomberg hatte zuletzt bereits über Gespräche zwischen den beiden Konzernen berichtet und so die Concho-Aktien nach oben getrieben. Den Aktionären von Concho werden nun für 1 Aktie 1,46 Papiere von ConocoPhilips angeboten: es wäre die größte Übernahme in der Ölschiefer-Branche in diesem Jahr. Die Anteilscheine von Concho und ConocoPhilips büßten in dem trüben Umfeld anfängliche Gewinne ein und lagen am Ende jeweils rund drei Prozent im Minus.

Die Anteilscheine von Zoom Video Communications stemmten sich derweil gegen den schwachen Markt und schlossen 1,7 Prozent höher, nachdem sie im Handelsverlauf ein Rekordhoch erreicht hatten. Das Softwareunternehmen für Video-Konferenzen profitiert derzeit von der Corona-Pandemie.

Der Euro notierte zuletzt bei 1,1770 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs auf 1,1785 (Freitag: 1,1741) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,8485 (0,8517) Euro. Der Terminkontrakt für zehnjährige US-Treasuries (T-Note-Future) fiel um 0,12 Prozent auf 138,85 Punkte, während die Rendite zehnjähriger Anleihen auf 0,767 Prozent stieg.

Wenn Sie an Foren interessiert sind, können Sie Forum.BuradaBiliyorum.Com besuchen.

Wenn Sie weitere Nachrichten lesen möchten, können Sie unsere Nachrichten kategorie besuchen.

Quelle

Ähnliche Artikel

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"
Schließen

Please allow ads on our site

Please consider supporting us by disabling your ad blocker!