#Tierhaltungskennzeichnung: Zwei Gesetze, keine Aufbruchsstimmung

Der Weg vom in Deutschland üblichen zum schöner anzusehenden Schweineleben kann kurz sein. Im Forschungsinstitut für Nutztierbiologie bei Rostock sind es wenige Meter. Hinter den Wänden eines unauffälligen Baus am Rand des Ortes Dummerstorf findet man Schweine in allen Phasen ihres Nutztierdaseins: winzige Ferkel, als rosa Haufen unter einer wärmenden Lampe ruhend. Vier Wochen alte Jungtiere, die in den nächsten fünf Monaten 100 Kilo zulegen werden. Auf das Schlachtgewicht von 120 Kilo gemästete Tiere, sechs Monate alt. Es gibt Muttersauen kurz vor oder nach der Besamung, trächtig oder Milch gebend. Kleine Buchten, Metallgitter, Spaltenboden, stechender Ammoniakgeruch, das ist ihre Welt. Von der Welt hinter den kleinen Fenstern erfahren die Tiere nichts.

Der zweite Schweinestall des Instituts liegt gleich nebenan. Die Boxen sind großzügiger und mit einer Auslauffläche im Freien verbunden. Überall liegt Stroh, und danach riecht es auch. Man sieht Schweine, die ihre Rüssel tief hinein senken, eines stiebt los zu einem kurzen Galopp, ein anderes hat seinen Körper so platziert, dass der Kopf in der Sonne liegt und der Rest im kühlenden Inneren. Man sieht, davon jedenfalls ist man als menschlicher Betrachter überzeugt, zufriedene Schweine.