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#Tischfeiner Bauhausstil

„Tischfeiner Bauhausstil“

Ursula Fesca ist die Frau, die schon früh den Bauhausstil in die Wächtersbacher Steingutfabrik gebracht hat. Damit festigte die Künstlerin seinerzeit den weltweiten Ruf des im Jahr 1832 gegründeten Brachttaler Unternehmens, das als Wegbereiter von zeitgenössischen Kunstströmungen über Jahrzehnte in stets individueller Anmutung gilt. Das hatte vor Fesca nur Christian Neureuther geschafft, der Erfinder des legendär gewordenen Wächtersbacher Jugendstils.

Die Person und die Kunst Fescas, die den keramischen Stil in Deutschland etwa von 1930 an bis in die fünfziger Jahre des vergangenen Jahrhunderts maßgeblich mitprägte, ist nicht leicht zu fassen. Eine Annäherung an die 1900 in Brandenburg geborene und 1975 in Brachttal-Schlierbach gestorbene Designerin versucht derzeit das Brachttal-Museum des Museums- und Geschichtsvereins in Brachttal-Spielberg. „Sie muss eine großartige Persönlichkeit gewesen sein. Bis heute ist sie beliebt und unvergessen bei den älteren Leuten in Schlierbach“, sagt Ulrich Berting, stellvertretender Vereinsvorsitzender und Kurator der Ausstellung.

Stilsicher: die Designerin Ursula Fesca an ihrem Arbeitsplatz bei der Wächtersbacher Keramik.





Bilderstrecke



Designed von Ursula Fesca
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Keramik für das Nachkriegsdeutschland

In den vergangenen Wochen tauchte er tief ein in die Welt von Ursula Fesca, sichtete große Teile ihres künstlerischen wie persönlichen Nachlasses sowie der Entwurfsmappen mit Hunderten von Originalen. Vereinsmitglied und Grafikerin Beate Trautmann gestaltete die Wandtafeln, die das Leben von Ursula Fesca dokumentieren.

Aufgeschlossen und durchsetzungsstark

So sind nicht nur Keramikobjekte zu sehen, sondern auch Fotos aus ihrem Leben und private Zeichnungen für Grußkarten, die Fesca im Laufe ihrer Zeit in Schlierbach verschickte. Viele der im Stil von Wilhelm Busch gezeichneten Postkarten konnten die Ausstellungsmacher in örtlichen Haushalten noch auftreiben und zu einer Collage zusammenstellen. „Die Leute haben das über Jahrzehnte aufbewahrt, weil sie Ursula Fesca schätzten und die Karten etwas ganz Besonderes, Individuelles waren“, sagt Trautmann. Die Fotos zeigen die Designerin in privatem Kontext oder bei der Arbeit als freundliche, aufgeschlossene Frau. Doch sie muss auch Durchsetzungskraft besessen haben, sonst wäre ihr Erfolg in der damaligen Gesellschaft kaum denkbar.

In den Focus nimmt die Ausstellung „Ursula Fesca und ihre Zeit in Schlierbach“, aber in erster Linie die Vasen, Dekorteller, Teekannen, Service und vielen weiteren Keramikobjekte, die Fesca für die Wächtersbacher Keramik entwarf und die dort oft in hoher Stückzahl hergestellt wurden. Leihgeber waren unter anderem die Sparkassen-Kulturstiftung Thüringen und viele private Sammler. Etliche Exponate stammen aus den Beständen des Museums sowie einer umfangreichen Schenkung der Sammlerin Ute Kress aus Kassel.

In Schauvitrinen zieht die Ausstellung die zeitliche Schaffenslinie Fescas seit den Anfängen der Künstlerin bei der Wächtersbacher. Auch Einflüsse von Künstlerkollegen werden aufgezeigt. So reichte schon früh der Bauhauskünstler Christian Dell einen Entwurf für Geschirr ein, das auch hergestellt wurde. Dell gilt als der Schöpfer der bekannten schwarzen Schreibtischlampe, die noch heute in dieser Form auf vielen Schreibtischen zu finden ist. Fesca kam nach dem Studium in Dresden und Berlin und ersten Arbeitsjahren in holländischen und deutschen Steingutfabriken als Entwerferin nach Schlierbach in einer Zeit, in der sich die Wächtersbacher Keramik schon einen internationalen Namen gemacht hatte.

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