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#Trump-Kampagne soll sich Geld von unwissenden Spendern geholt haben

Trump-Kampagne soll sich Geld von unwissenden Spendern geholt haben

Die Präsidentschaftskampagne des früheren Präsidenten Donald Trump soll im vergangenen Herbst vorausgefüllte Spendenzusagen benutzt haben, um aus einmaligen Zuwendungen dauerhafte Spenden zu machen. Außerdem sei den Betroffenen eine weitere Spende vom Konto abgebucht worden, genannt die „Geldbombe“, wie die Zeitung „New York Times“ berichtet. Demnach sei es der Kampagne so gelungen, an Millionen von Dollar zu kommen, die sie nach der Wahl zurückzahlen musste. Sie verschaffte sich also einen zinslosen millionenschweren Kredit ohne das Wissen der Geldgeber.

Oliver Kühn

Der Zeitung zufolge sei das der Trump-Kampagne über zwei gelbe Boxen auf der Spendenplattform WinRed gelungen. Die nötigen Häkchen in den Boxen seien von vornherein immer gesetzt gewesen, die Spender hätten diese entfernen müssen – in der EU ist das laut Verbraucherschutzvorschriften verboten. Erst sei es nur eine Box gewesen, die eine einmalige Spende in eine regelmäßige Zuweisung verwandelte. Dabei ging es vorerst um monatliche Spenden. Als die Wahl näher rückte, seien daraus wöchentliche Spenden geworden. Als dies nicht den gewünschten Effekt hatte, sei eine zweite Box auf der Seite plaziert worden. In dieser ging es um die Abbuchung einer weiteren Spende in der selben Höhe, wie sie der Unterstützer leisten wollte.

Höchstgrenze schnell überschritten

Außerdem sei das Design der Boxen immer wieder geändert worden. Erst habe in der ersten Box einfach gestanden, dass die vorgesehene Spende monatlich abgebucht werde. Dann, mit der Einführung der zweiten Box, sei dort ein allgemeiner Text in fetter Schrift und teilweise in Versalien erschienen. Die Hinweise auf die wiederholte Spende und die doppelte Abbuchung seien im Kleingedruckten verschwunden.



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Wie die Zeitung berichtet, hätten einige Spender erst bemerkt, dass sie ein Vielfaches ihrer eigentlichen Zuweisung geleistet hatten, als Kreditkartenlimits ausgereizt oder Konten leer gewesen seien, so dass sie nicht mehr in der Lage gewesen seien, andere Rechnungen zu begleichen. Viele Spender hätten daraufhin eine Rückgabe des zu viel überwiesenen Geldes verlangt.

In den zweieinhalb Monaten vor der Wahl haben die Präsidentschaftskampagne, das Organisationskomitee der Republikanischen Partei und von beiden geteilte Konten mehr als 530.000 Rückzahlungen geleistet, heißt es in dem Bericht. 64,3 Millionen Dollar seien an die Spender zurückgeflossen. Insgesamt seien im Jahr 2020 122 Millionen Dollar zurückgegeben worden. Das seien rund zehn Prozent der insgesamt eingeworbenen Spenden gewesen. Im Vergleich dazu habe die Kampagne des damaligen demokratischen Herausforderers Joe Biden 2,2 Prozent zurücküberweisen müssen.

Solche Rücküberweisungen kommen laut der Zeitung immer wieder vor – beispielsweise, weil Bürger die gesetzliche Höchstgrenze von 2800 Dollar an Spenden überschreiten. Dies trug auch zu den hohen Rückzahlungen der Trump-Kampagne bei, da die Unterstützer durch die wiederholten Zuwendungen diese Grenze schnell erreichen konnten. Die Trump-Kampagne habe für die Rückzahlungen teilweise Geld verwendet, das sie unter der Maßgabe eingeworben hatte, gegen die angeblich gefälschte Wahl vorzugehen.

Anwendung der Boxen ausgeweitet

Jason Miller, ein Sprecher von Donald Trump, widersprach der Darstellung der „New York Times“. Internen Dokumenten zufolge habe die Kampagne lediglich 0,87 Prozent der über WinRed eingeworbenen Spenden zurückzahlen müssen. „Der Fakt, dass weniger als ein Prozent aller Spenden beanstandet wurden, und dass, obwohl wir mehr kleine Spenden erhalten haben, als jede Kampagne in der Geschichte, ist bemerkenswert“, zitiert die Zeitung Miller. Auf die Frage, ob Trump von dem Vorgehen gewusst habe, habe die Zeitung keine Antwort bekommen.

WinRed ist eine Plattform, die Spenden für die Republikaner zentral abwickeln will. Gegründet wurde die dahinter stehende Firma 2019 als Reaktion auf den Erfolg von ActBlue, jene Plattform also, die Spenden für die Demokraten abwickelt. Der Name für die Firma sei von Donald Trump gekommen, berichtet die Zeitung. Weiter heißt es, das Unternehmen finanziere sich durch eine Gebühr für jede Spende. Diese setze sich zusammen aus 30 Cent, die jeder Zuweisung abgezogen werde, plus 3,8 Prozent des Spendenbetrags. Diese Gebühr habe das Unternehmen behalten, auch als die Spenden zurückgezahlt werden mussten. Das Unternehmen habe auf diesem Wege rund fünf Millionen Dollar eingenommen. Auch ActBlue – das ebenfalls vorausgefüllte Boxen nutzt, den Einsatz eigenen Angaben zufolge jedoch zurückgeschraubt hat – nimmt Gebühren bei den Spenden, zahlt diese jedoch zurück, wenn die Spende rückabgewickelt werden muss.

Wie die „New York Times“ berichtet, sei der Einsatz der beiden Boxen bei WinRed nach den hohen Rückzahlungen nicht eingestellt worden. Vielmehr habe das Unternehmen die Nutzung ausgeweitet. Auch die Spendenaufforderungen einiger ranghoher Republikaner seien nun mit der Box für die Umwandlung in eine regelmäßige Zuwendung versehen.

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