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#Trump teilt aus in der Mutter aller Swingstates

„Trump teilt aus in der Mutter aller Swingstates“

Wer geglaubt hatte, Donald Trump würde tun, was seine Anhängerschaft sich so sehnlich wünscht, wurde am Samstagabend enttäuscht. Weder durch die FBI-Razzia in seinem Anwesen in Florida noch durch den jüngsten Frontalangriff Joe Bidens ließ er sich in Versuchung führen, eindeutig zu seinen Absichten für das Jahr 2024 Stellung zu nehmen. „Womöglich muss ich es noch einmal machen“, sagte Trump lediglich und benutzte genau jene Worte, die er den Sommer über schon mehrfach gewählt hatte.

Majid Sattar

Politischer Korrespondent für Nordamerika mit Sitz in Washington.

Es geht um mehr als nur um Dramaturgie. Auch den früheren Präsidenten dürfte die Kunde erreicht haben, dass die Demokraten es gar nicht abwarten können: Verkündet er offiziell vor dem 8. November seine abermalige Kandidatur, werden die Kongresswahlen umso mehr zu einem Referendum über ihn. Ein Risiko, das er vorerst offenbar nicht eingehen will. Die Kundgebung in Wilkes-Barre machte dennoch deutlich: Pennsylvania, gleichsam die Mutter aller „Swingstates“, ist Austragungsort des Stellvertreterkonflikts zwischen Biden und Trump. Gerade erst hatte der Präsident in einer Rede in Philadelphia Trump und den „MAGA-Republikanern“ vorgeworfen, einen „Extremismus zu repräsentieren, der die Grundfesten unserer Republik“ bedrohe. Am Montag, Labor Day in Amerika, folgt der nächste Auftritt Bidens in dem Bundesstaat. Dann redet er in Pittsburgh, wie Philadelphia eine Hochburg der Demokraten.

Trump wählte nicht zufällig den Sitz der Kreisverwaltung in Luzerne County. Der Landkreis war von 1992 bis 2012 fest in der Hand der Demokraten. 2016 kippte Trump ihn und gewann auch deshalb in Pennsylvania. 2020 gewann er abermals in dem Wahlbezirk – den Bundesstaat aber verlor er, was er freilich bis heute bestreitet. Formal handelte es sich um eine Wahlkampfveranstaltung für die von ihm unterstützten Kandidaten für die „Midterms“. Da es seine erste Kundgebung war, seit Ermittler seine Räumlichkeiten in Mar-a-Lago untersucht hatten und Biden die Ideologie der MAGA-Republikaner „halbfaschistisch“ nannte, ging es freilich auch um die Frage, wie Trump kontern werde.

Breitseite gegen Biden

Zwei Stunden peitschte er seine Leute auf. Bidens Ansprache in Philadelphia nannte Trump gleich zu Beginn die „bösartigste, hasserfüllteste und spalterischste Rede“, die je ein amerikanischer Präsident gehalten habe. Und: „Die Gefahr für die Demokratie geht von den Linksradikalen aus, nicht von der Rechten“. Dann widmete er sich der Razzia, ohne zu erwähnen, dass das Ziel der Untersuchung die Sicherung von Verschlusssachen teils der höchsten Geheimhaltungsstufe war, die er aus dem Weißen Haus mitgenommen hatte. Die Biden-Regierung durchsuche das Zuhause des politischen Gegners – das sei der „schockierendste Machtmissbrauch in der amerikanischen Geschichte“. Wie in einem Dritte-Welt-Land, bemerkte er. Es handle sich um eine schändliche „Justizfarce“. Man habe nicht nur seine Räume durchsucht, sondern auch die Schränke seiner Frau und die Sachen seines 16 Jahre alten Sohnes. Man versuche, ihn, Trump, zum Schweigen zu bringen. Und was noch wichtiger sei: „Sie versuchen, Euch zum Schweigen zu bringen.“ Das werde ihnen aber nicht gelingen, sagte er. Es werde eine Gegenreaktion hervorrufen, wie man sie noch nie gesehen habe. Zustimmung im Publikum. Es ist bekanntlich nicht das erste Mal, das Trump mit der Aufwiegelung seiner Bewegung spielt.

Es sind im Grunde zwei Reden, die Trump am Samstag hält. Eine haben ihm seine Leute erkennbar in dem Bemühen aufgeschrieben, die Spaltung der Republikaner in „America-first“-Trumpisten und Traditionalisten zu überdecken. In dieser Rede redet der frühere Präsident darüber, dass das Land vor die Hunde gehe angesichts von Inflation, illegaler Migration und den Auswüchsen in der Gender-Politik. Mit diesen Stichworten wollte die GOP eigentlich in den Wahlkampf ziehen, um die Wahl im Herbst zu einer Abstimmung darüber zu machen, ob sich das Land unter Biden in die richtige Richtung bewege.

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