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#Trumps Stabschef liefert Biden Munition

Trumps Stabschef liefert Biden Munition

Der amerikanische Präsidentschaftskandidat Joe Biden hat Amtsinhaber Donald Trump vorgeworfen, vor dem Coronavirus kapituliert zu haben. Auslöser waren Äußerungen von Trumps Stabschef Mark Meadows, aus denen hervorging, dass das Weiße Haus aktuell eher auf eine Behandlung von Erkrankten als auf Maßnahmen gegen eine Ausbreitung des Virus vertraut. Die Zahl der Neuinfektionen in den Vereinigten Staaten ist mit gut 83.700 pro Tag aktuell auf Rekordniveau.

„Wir werden die Pandemie nicht kontrollieren“, hatte Meadows am Sonntag in einem CNN-Interview gesagt. Das sei so, weil man es mit einem hochansteckenden Virus ähnlich der Grippe zu tun habe. Dabei blieb in dem teils hitzigen Austausch mit CNN-Moderator Jake Tapper offen, ob Meadows damit sagen wollte, die Corona-Ausbreitung sei schwer unter Kontrolle zu bekommen – oder ob das Weiße Haus es gar nicht mehr versuchen wolle.

„Was wir unter Kontrolle haben werden, ist die Tatsache, dass wir Impfstoffe, Medikamente und andere Maßnahmen zur Linderung bekommen“, sagte Trumps Stabschef. Biden bezeichnete Meadows’ Äußerungen als Eingeständnis, Trumps Regierung habe „selbst den Versuch aufgegeben, die Pandemie unter Kontrolle zu bringen“.

Trump behauptete unterdessen bei einem Wahlkampfauftritt am Sonntag erneut, das Land werde in der Corona-Krise bald über den Berg sein. „Wir biegen um die Kurve, wir haben die Impfstoffe, wir haben alles. Wir biegen um die Kurve. Selbst ohne die Impfstoffe biegen wir um die Kurve. Es wird vorbeigehen“, sagte der Präsident im Bundesstaat New Hampshire. Die Zahl der Corona-Toten überschritt am Sonntag unterdessen die Marke von 225.000. Die Impfstoffe sind unterdessen noch in der Testphase. Experten der Regierung gehen davon aus, dass erst im Frühjahr ausreichend Impfdosen für alle Amerikaner zur Verfügung stehen werden.

Viele Amerikaner wählen vorzeitig

Viele Wähler in den Vereinigten Staaten nutzen bei der Präsidentschaftswahl die Möglichkeit der persönlichen vorzeitigen Stimmabgabe und der Briefwahl. Neun Tage vor dem eigentlichen Wahltag am 3. November haben bereits 58,6 Millionen Wähler ihre Stimme abgegeben, berichtet die Nachrichtenagentur AP. Bei der Wahl 2016 hatten insgesamt 58 Millionen Menschen per Brief oder vorab persönlich gewählt.

Aufgrund der Coronavirus-Pandemie versuchen viele Leute volle Wahllokale zu meiden. Insbesondere in großen Bundesstaaten wie Texas und Florida wurde die Möglichkeit der vorzeitigen Stimmabgabe in den vergangenen Tagen genutzt.

Anschlag gegen Briefwahlstimmen

In der Nacht auf Sonntag zündeten Unbekannte in Boston einen speziellen Briefkasten für Briefwahlstimmen an. Es handle sich offenbar um einen gezielten Anschlag, sagten Wahlbeamte am Sonntag. Das FBI sei eingeschaltet. Von den 122 Wahlzetteln in dem Briefkasten waren den Angeben zufolge noch 87 lesbar.

Die Behörden riefen die Wählerinnen und Wähler auf, sich von dem Vorfall nicht einschüchtern zu lassen. Betroffene könnten jetzt entweder persönlich wählen gehen oder Ersatz-Briefwahlzettel beantragen. Falls sich jemand nicht melde, werde dessen Original-Stimmzettel ausgewertet, so gut es gehe. Wähler können online nachschauen, ob ihr Stimmzettel bearbeitet wurde.

Der Briefkasten war gegen 4 Uhr morgens in Brand geraten. Am Sonntag veröffentlichten die Ermittler Aufnahmen aus Überwachungskameras von der Zeit der mutmaßlichen Brandstiftung und baten die Öffentlichkeit, bei der Identifizierung der Person zu helfen. Präsident Trump hat Briefwahlen immer wieder als sehr fälschungsanfällig kritisiert, ohne Beweise vorzulegen.

Auch Republikaner stimmen nun ab

Allgemein wird angenommen, dass vorwiegend Anhänger der Demokraten per Brief wählen. Mit der Öffnung von Wahllokalen, in denen Wähler ihre Stimme persönlich abgeben können, holen allerdings die Republikaner auf.

Bis zum 15. Oktober waren 51 Prozent der Wähler, die ihre Stimme abgegeben hatten, als Demokraten registriert und nur 25 Prozent als Republikaner. Am Sonntag hatten die Demokraten einen geringeren Vorsprung von 51 zu 31 Prozent.

Die Zahl der abgegebenen Stimmen wird von lokalen Wahlleitern mitgeteilt und von der Nachrichtenagentur AP ausgewertet. Die Daten zeigen lediglich, für welche Partei Wähler registriert sind, nicht, welche Partei sie tatsächlich wählen. Die Daten sind daher nur ein Indikator dafür, welche Partei führen könnte. Es wird erwartet, dass die meisten Wähler der Republikaner ihre Stimme am Wahltag abgeben.

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