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#Üben für den Panzerkrieg

„Üben für den Panzerkrieg“

Die Heide steht unter Wasser, die Wege durch den Truppenübungsplatz haben sich in Schlammpisten verwandelt. Ein Wetter für Panzergrenadiere und Leoparden, sagt ein junger Feldwebel. Und gute Bedingungen für die Angehörigen der ukrainischen Panzertruppen, die hier in der Nähe von Munster den Umgang und das Gefecht mit dem Kampfpanzer Leopard 2 üben.

Von fern hört man das dunkle Dröhnen der Motoren, dann rollen vier der Ungetüme aus dem Heideholz. Ein Mündungsblitz, ein dumpfer Schlag, aus der 120-Milimeter-Kanone von „Bravo 1“ löst sich der erste Schuss, drei weitere folgen aus den anderen Rohren des Quartetts. Die Kommandos des ukrainischen Zugführers sind über einen Lautsprecher zu hören, jetzt die Warnung „Achtung, stürmende Schützen“. Augenblicke später eröffnen die schweren Maschinengewehre auf den Leopard-Türmen das Feuer auf Pappkameraden, die sich auf sieben-, achthundert Meter Entfernung aus der Heide erheben.

Die Panzer rücken vor, aus schneller Fahrt wird weiter geschossen, später auch im Rückwärtsgang. Neben der Nachtsichtfähigkeit der Leopard macht das den Unterschied zu den meisten gängigen russischen Panzern aus. „Ich habe gehört, dass die Russen sehr nervös sind, was die Leopard betrifft“, sagt einer der ukrainischen Panzerleute später im Gespräch und fährt fort: „Nach der Ausbildung hier kann ich sagen: Sie haben allen Grund dazu.“ Der junge Mann war nach einer militärischen Grundausbildung vor ein paar Jahren in einem zivilen Beruf, jetzt ist er in die Armee zurückgekehrt. Details will er nicht sagen, nur so viel noch: „Wir sind Nachfahren der Kosaken, und wir bekommen hier eine Ausbildung, die es uns ermöglicht, dass wir uns vor keinem Treffen mit dem Feind fürchten müssen.“

Streng abgeschirmte Ausbildung

Alles ist streng abgeschirmt an diesem Tag auf der Panzer-Schießbahn, niemand darf eigene Fotos machen, Namen tun nichts zur Sache. Der junge Richtschütze ist der einzige der ukrainischen Soldaten, der vor Kameras reden darf. Hat er Angst vor dem, was bei der Rückkehr auf ihn zukommt? „Es geht hier nicht um Angst, sondern darum, zu verstehen, dass mein Vaterland im Krieg ist und wir alles dafür tun müssen, dass wieder Frieden wird.“

Etwa 70 Ukrainer werden bei Bergen derzeit auf dem modernen Leopard 2A6 ausgebildet. Deutschland, Schweden und Portugal stellen gemeinsam ein Panzerbataillon mit dieser Baureihe auf, 30 Fahrzeuge insgesamt. In Polen werden parallel dazu auf etwas älteren Leopard 2A4 weitere 30 Besatzungen ausgebildet. Auf der Schießbahn in Niedersachsen üben an diesem Montag drei Panzer-Züge auf jeweils einer Bahn.

Die Identität der ukrainischen Soldaten, die in Niedersachsen ausgebildet werden, ist streng geheim.


Die Identität der ukrainischen Soldaten, die in Niedersachsen ausgebildet werden, ist streng geheim.
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Bild: Bundeswehr

Oberst Michael Sack, der die Panzertruppenausbildung hier am Standort verantwortet, berichtet, die ukrainischen Soldaten hätten in den vergangenen Wochen rasche Fortschritte gemacht. Nach der Einweisung in den Leopard wurde zunächst im Simulator geübt. Dann begann die Schießausbildung in der Heide, nun geht es tagtäglich heraus zum „scharfen Schuss“. Dabei wird mit echter Munition auf Scheiben von etwa zwei mal zwei Meter geschossen, die ein, zwei Kilometer entfernt stehen. So auch heute. Später meldet der Übungsleiter, dass im ersten Durchgang 85 Prozent der Ziele getroffen wurden, im zweiten 82. Ein sehr gutes Ergebnis, sagt einer der Ausbilder.

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