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#Ukrainekrieg: Selenskyj kann sich Friedenskonferenz mit Russland vorstellen

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Der ukrainische Präsident rechnet mit zwei Friedenskonferenzen in diesem Jahr. Daran könnte auch Russland beteiligt werden. Derweil gibt es Zweifel an der von Wolodymyr Selenskyj genannten Zahl der gefallenen Soldaten.

Die ukrainischen Verteidiger stehen unter Druck. Am Montag teilte Kiew mit, die Armee habe sich nach der Stadt Awdijiwka auch aus dem nahe gelegenen Dorf Las­totschkyne zurückgezogen. Dennoch tritt Präsident Wolodymyr Selenskyj in den vergangenen Tagen betont optimistisch auf, so etwa in seiner jüngsten großen Pressekonferenz. Im Frühjahr wolle man in der Schweiz eine erste, eine „Eröffnungskonferenz“ in einem Friedensprozess abhalten. Dort „werden die Länder ein gerechtes Dokument vorstellen“; er meinte offenbar einen Entwurf für einen Waffenstillstand. Erst auf einer zweiten Konferenz, „vielleicht auf einem anderen Kontinent“, könne dann Russland zu den Verhandlungen hinzugebeten werden.

Diese Ideen seien eine Initiative der Ukraine, betonte Selenskyj. Es liege ihm daran, dass der Prozess früh im Jahr beginne, ehe in wichtigen Ländern – damit meinte er offenbar auch die USA – Wahlen stattfänden und womöglich ein Land mit einer Friedensinitiative starte, dessen Interessen denen der Ukraine zuwiderliefen.

Zugleich machte Selenskyj in seinem Auftritt am Sonntagabend in Kiew vage Andeutungen zur militärischen Lage. „Es gibt einen Plan, aber ich kann Ihnen keine Details nennen.“ Dass die 2023 begonnene Gegenoffensive der Ukraine kaum Erfolg gehabt habe, liege an durchgesickerten Informationen. „Unsere Gegenoffensive lag schon auf dem Tisch im Kreml, ehe sie begonnen hatte.“ Russland werde seinerseits „Ende Mai oder im Sommer“ eine weitere Offensive versuchen.

Selenskyj: Putin hat kein Handy

Sein Land werde jedoch diesen Krieg nicht verlieren, sondern siegen, sagte Selenskyj. „Wir haben keine Alternative. Wenn wir verlieren, gibt es uns nicht mehr.“ Zu Fragen nach direkten Gesprächen mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin antwortete Selenskyj ausweichend: „Kann man mit einem Menschen reden, der seine Gegner umbringt?“ Ein anderes Mal sagte er, Putin habe doch kein Handy, mit dem er ihn anrufen könne.

Erstmals seit Langem wurden Zahlen über Kriegsverluste genannt: „31.000 Ukrainer, Soldaten, sind in diesem Krieg ums Leben gekommen. Das ist ein großer Schmerz“, sagte Selenskyj. Darüber hinaus gebe es Verschollene und Verwundete, zu denen er keine Zahlen nennen werde, und in den besetzten Gebieten „Zehntausende ums Leben gekommene Zivilisten“. Die Verluste des russischen Militärs bezifferte er mit 180.000 Toten.

Die Opferzahlen der Ukra­ine werden kontrovers diskutiert. Nutzer in sozialen Medien rechneten vor, aufgrund der Gefallenen aus ihrem Heimatort müsse die von Selenskyj genannte Zahl zu niedrig sein. Der Gründer der Stiftung „Komm lebendig zurück“, Taras Tschmut, der Spenden für die Ausrüstung der Soldaten sammelt, schrieb auf der Plattform X: „Der Präsident hat die Verluste der Militärs genannt … Sehr unerwartet. Aber es ist sicher schon an der Zeit, mit der Gesellschaft wie mit Erwachsenen zu reden.“

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