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#Unternehmen stoppen Dienstreisen

Unternehmen stoppen Dienstreisen

6638. Diese Rekordzahl der Neuinfektionen, die das Robert-Koch-Institut am Mittwoch verkünden musste, versetzt nicht nur die Politik in Aufregung. In Unternehmen ist die Erinnerung an die Krisenzeit im Frühjahr wieder präsent – und Millionen Beschäftigte im ganzen Land fragen sich, was die zweite Infektionswelle für sie bedeutet. Starke Indizien dafür zeichnen sich schon ab, wie eine Umfrage der F.A.Z. zeigt: kaum noch Dienstreisen und noch mehr Homeoffice.

In der Industrie ist der Schock darüber groß, dass Beherbergungsverbote für Geschäftsreisende aus Risikogebieten nicht komplett abgeschafft wurden: „Viele Reisemanager gehen jetzt den Weg des geringsten Widerstands und verzichten komplett auf Dienstreisen im Inland“, sagte Inge Pirner, Vizepräsidentin des Verbandes Deutsches Reisemanagement, dieser Zeitung. In dem Verband sind 580 große und kleine Unternehmen organisiert, die mit Geschäftsreisen im Jahr 12 Milliarden Euro umsetzen.

„Keine Reisen mehr zwischen Standorten“

Für die aktuelle Schockstarre in den Chefetagen der Unternehmen führt Pirner mehrere Gründe an. „Das Wirrwarr, in welchem Bundesland Beherbergungsverbote für Manager oder Mitarbeiter gelten, ist auch nach der jüngsten Corona-Krisensitzung in Berlin groß.“ Während etwa Rheinland-Pfalz die Verbote für Geschäftsreisende aus Risikogebieten bislang nicht anwendet, sind solche Gäste in Bayern nur dann willkommen, wenn deren Dienstfahrt „zeitlich unaufschiebbar“ oder „aus betrieblichen Gründen zwingend erforderlich“ war.

„Für Reisemanager ist es nicht möglich, hier den Überblick zu behalten“, kritisiert Pirner, die das Reisemanagement für den fränkischen Datendienstleister Datev verantwortet. Hinzu trete für viele Unternehmen ein Haftungsproblem: „Nicht jedem Chef ist es möglich, jede Dienstreise seiner Mitarbeiter mit Termindruck oder der betrieblichen Erfordernis zu begründen“, sagt Pirner.

Um solche juristischen Risiken auszuschließen, verzichten viele Unternehmen auf Dienstreisen. Die Reisemanagerin fordert daher von der Politik, für „klare und bundesweit einheitliche Regeln für Geschäftsreisen zu sorgen“. Volkswirtschaftlich dürfte sich der Reiseverzicht negativ auswirken: Wissenschaftliche Studien machen deutlich, dass persönliche Begegnungen für das Geschäftsleben wichtig sind – und nicht gleichwertig durch Videokonferenzen ersetzt werden können.

Einige Unternehmen machten ihren vorläufigen Reisestopp offiziell. So teilte der im M-Dax geführte Salzkonzern K+S mit, er habe auf die deutlich steigenden Neuinfektionen in Deutschland unmittelbar reagiert. Danach gebe es von sofort an „grundsätzlich keine Dienstreisen mehr zwischen den Standorten“.

Sichere Vernetzung ist essentiell

Auch wenn sich die Reisetätigkeit von Managern seit den Corona-Lockerungen im Juni zeitweise belebt hat, bekommen Fluggesellschaften und die Deutsche Bahn den Schwund ihrer Stammgäste deutlich zu spüren: Die Deutsche Lufthansa erreicht eine Auslastung ihrer Passagierflotte von nur 20 Prozent. Auch der Anteil der Geschäftsreisenden in Fernzügen hat sich seit Beginn der Corona-Pandemie noch nicht wieder erholt.

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