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#Unternehmen wehren sich gegen Trump

Unternehmen wehren sich gegen Trump

Mehr als 150 amerikanische Handelskammern und Organisationen wehren sich gegen ein Dekret des Präsidenten Donald Trump, das ihnen bestimmte Spielarten des Anti-Rassismus-Trainings für Mitarbeiter untersagt. Das geht aus einem offenen Brief an den Präsidenten und den Arbeitsminister Eugene Scalia hervor.

Winand von Petersdorff-Campen

Trumps Anordnung vom 22. September verbietet Bundesbehörden und Firmen, die mit der Regierung Geschäfte machen, an Trainingsprogrammen mitzuwirken, die Rassen- oder Geschlechterstereotypen fördern und bestimmte Gruppen zum Sündenbock für Fehlentwicklungen machen. Bei Verletzung der Anordnung drohen die Firmen ihre Regierungsaufträge zu verlieren.

Das Dekret zielt auf die sogenannte Kritische Rassentheorie, die in einigen Trainingsprogrammen gelehrt wird. Sie geht davon aus, dass die Gründung der Vereinigten Staaten auf Rassismus und Sklaverei fußte. Das moderne Amerika habe dieses System der weißen Vormacht durch Polizeimethoden und Formen der Diskriminierung über Hunderte Jahre bis heute aufrechterhalten.

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Trump sagte in der bisher einzigen Fernsehdebatte, er habe diese Trainings beendet, weil sie rassistisch seien. Sie lehrten die Teilnehmer, „unser Land zu hassen“. Wie weit diese speziellen Trainingsprogramme verbreitet sind in amerikanischen Firmen und Behörden, ist schwer herauszufinden.

Das Dekret erlaubt weiter Programme, die einen inklusiven Arbeitsplatz fördern. Die Unternehmen und Organisationen fürchten nun aber, dass die Anordnung Verwirrung und Unsicherheit stiftet, weil die Weiterbildungen nicht trennscharf zu unterscheiden seien. Zudem seien die Wahrnehmungen subjektiv, die Anordnung lasse viele Grauzonen zu. Mitarbeiter, die aus anderen Gründen verärgert über ihre Arbeitgeber sind, könnten die Anordnung nutzen, um sie bei den Behörden anzuschwärzen und aufwendige Überprüfungen auszulösen. Schon jetzt hätten mehrere Unternehmen ihre Trainingsprogramme wegen der damit verbundenen Unsicherheit eingestellt, heißt es im Schreiben. Die Anordnung sei ein Rückschlag im Bestreben der Arbeitgeber, inklusive Arbeitsplätze zu bieten und wettbewerbsfähig in einem Land mit einer großen Bandbreite verschiedener Kulturen zu bleiben. Die Handelskammern wehren sich auch dagegen, dass das Weiße Haus damit zwei Klassen von Firmen schafft: jene mit Regierungsaufträgen und jene ohne. Diese Praxis hatte die Wirtschaft schon unter Trumps Vorgänger Barack Obama angeprangert. Dieser hatte beispielsweise Mindestlohnstandards für Auftragnehmer der Regierung angeordnet.

Anti-Rassismus-Training ist in amerikanischen Unternehmen, Behörden und Universitäten seit Jahrzehnten üblich. Die Forschung bezweifelt allerdings die Wirksamkeit solcher Programme. Es gebe einfach wenige Belege, dass die Unterweisungen Vorurteile änderten, sagt Harvard-Soziologe Frank Dobbin. Beförderungs- und Einstellungspraktiken hätten sich nicht geändert. Schwarze etwa blieben in Führungspositionen unterrepräsentiert.

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