Zu Fuß, auf zwei oder vier Rädern sind am Samstag 30 junge und alte Bürgerinnen und Bürger in Unterroth unterwegs gewesen, um wilden Müll einzusammeln. Es war die erste Aktion dieser Art und schon sehr erfolgreich: Auf der Hitliste der Fundstücke standen etwa alte Sitzpolster oder ein Bildschirm mit aufgebrochener Leiterplatte. Patrick Niederreuter, Vorsitzender des Obst-und Gartenbauvereins Unterroth, hatte sie im Taubenried entdeckt.

Er habe die Idee von Nachbarin Ramona Kreis aufgegriffen und mit Ehrenamtlichen seines Vereins sowie der Unterstützung von Bürgermeister Norbert Poppele umgesetzt, so Niederreuter. Die Gemeinde hatte vor allem die anschließende Vesper spendiert. Davor waren die Müllsammlerinnen und -Sammler mit Tüten, Eimern oder Wägelchen eineinhalb Stunden lang im ganzen Umkreis unterwegs. Auch Ramona Kreis, die mit ihren zwei kleinen Kindern im Fahrradhänger bis Matzenhofen geradelt war.

Die kleine Ronja wundert sich über liegen gebliebenen Müll

Ihre zweijährige Tochter Ronja habe den eigentlichen Anstoß gegeben, erklärte die Mutter: „Sie hat sich immer wieder über den liegen gebliebenen Müll gewundert.“ Stolz weist Ronja auf den zusammengetragenen Unrat am Dorffestplatz und erntet sogleich die Zustimmung der vierjährigen Lina. Ihr Vater Pascal Reinig habe sich gerne dem Sammeln angeschlossen, weil seine Tochter den Müll jeweils aufklaube. „Sie fragt dann, ob sie die Dinge wegwerfen könne“, so der Vater.

Mit 77 Jahren war Johann Fink der Dienstälteste unter den Sammlern. Auch er war bestens organisiert, indem er seinen Wagen im Norden Unterroths abstellte und von dort den Fahrradweg Richtung Buch ablief. Sein Sammelgut waren hauptsächlich die Hinterlassenschaften von Rauchern: jede Menge Kippen und Überbleibsel von Zigarettenschachteln.

Niederreuter wird den Müll sortieren und entsorgen. Unerwartet ist dem für ein blühendes Unterroth zuständigen Obst- und Gartenbauverein eine weitere Aufgabe zugefallen: „Wir werden das Müllsammeln wohl fortsetzen“, sagt der Vorsitzende.