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#Upamecano, Boateng und das Obelix-Problem

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Upamecano, Boateng und das Obelix-Problem

Neulich war Ralf Rangnick in einer Fußballtalkshow und redete über einen Spieler, den er vor mehr als fünf Jahren in der kleinen französischen Stadt Valenciennes entdeckt hat. Es ging mal wieder um die Frage, wer für die deutsche Nationalelf in der Mitte verteidigen soll, dort, wo früher Jérôme Boateng und Mats Hummels gesetzt waren. Da fing Rangnick an von Dayot Upamecano zu erzählen, den er gefördert und befördert hat, der als Abwehrchef von RB Leipzig vor einigen Monaten im Halbfinale der Champions League gespielt hat, der in der französischen Nationalmannschaft aber nur dreimal auflaufen durfte. Zweimal in der Nations League, einmal in einem Freundschaftsspiel. Es war nicht schwer zu verstehen, worauf Rangnick hinauswollte: Im französischen Fußball können sie es sich leisten, auf einen Spielertypen zu verzichten, den es so im deutschen Fußball nicht mal gibt. Jedenfalls nicht mehr.

Christopher Meltzer

Wenn der FC Bayern und RB Leipzig an diesem Samstagabend (18.30 Uhr im F.A.Z.-Liveticker zur Fußball-Bundesliga und bei Sky) im Stadion in München um die Tabellenführung in der Bundesliga spielen, stehen sich dort voraussichtlich zwei Innenverteidiger gegenüber, die in unterschiedlichen Karrierephasen stecken, aber trotzdem aneinander erinnern: Jérôme Boateng und Dayot Upamecano, 32 und 22 Jahre alt, sind Fußballer, die so viel Kraft in ihren Körpern haben, dass sie sich manchmal schwertun, diese zu kontrollieren.

Ein bisschen so wie Obelix, der Gallier, der als Kind in einen Kessel mit Zaubertrank geplumpst ist und seitdem Holztüren stets zertrümmert, obwohl er doch nur anklopfen will. Aus Boatengs Körper weicht diese Kraft aber Saison für Saison, in Upamecanos wächst sie an. Boateng war, was Upamecano werden kann: ein Innenverteidiger der Weltklasse, schnell am Boden, hoch in der Luft, geschickt im Spielaufbau. Es wäre fast schon zu offensichtlich, den einen durch den anderen zu ersetzen. Der Deutsche Fußball-Bund kann das nicht. Der FC Bayern aber schon.

Bleibt Boateng? Kommt Upamecano?

Es ist in den vergangenen Jahren immer wieder gemunkelt worden, dass die Bayern sich mit einer Verpflichtung von Upamecano beschäftigen. Vor drei Wochen wurde besonders laut gemunkelt. Da berichtete die „Bild“-Zeitung, dass der Verein den Vertrag von Boateng, der im Sommer 2021 endet, nicht verlängert werde. „Auf mich ist keiner zugekommen, mit mir hat keiner gesprochen, ich wusste nichts davon, ich war überrascht“, antwortete Boateng in der „Süddeutschen Zeitung“ und sagte: „Ich spüre Wertschätzung vom Trainer und in der Mannschaft.“ Und vom Management?

Es ist eher kein Versehen, dass Boateng die Bosse nicht erwähnt hat. Das hat mit alten Konflikten zu tun. Der Vorstandsvorsitzende Karl-Heinz Rummenigge empfahl ihm 2016, „ein bisschen back to earth“ zu kommen. Der damalige Präsident Uli Hoeneß bezeichnete ihn 2019 als „Fremdkörper“. Doch ein Transfer scheiterte zweimal: 2018 zu Paris St.-Germain, 2019 zu Juventus Turin. Und 2021? Vor einigen Tagen sagte der neue Vorstand Oliver Kahn: „Wir sind in Kontakt mit Jérôme. Wir wissen, was er geleistet hat und was er aktuell in der Lage ist, für den FCB zu leisten. (…) Eine Verlängerung ist nicht ausgeschlossen.“ Bleibt Boateng? Kommt Upamecano? Das hängt von vielen Faktoren ab. Ralf Rangnick aber sagt: „Dass die Bayern diesen Spieler gut kennen, davon kann man ausgehen.“

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